Mission from Mars

Am letzten Samstag gab der Musikverein Münchenstein sein Jahreskonzert 2019. Musik und Thema hatten diesmal galaktische Ausmasse.

Sorgten für spacigen Sound: Dirigent Thomas Schild und der Musikverein Münchenstein.  Foto: Axel Mannigel
Sorgten für spacigen Sound: Dirigent Thomas Schild und der Musikverein Münchenstein. Foto: Axel Mannigel

Fünf, vier, drei, zwei, eins, null.» Im Kuspo Münchenstein war es dunkel geworden und eine technische Stimme zählte laut den Countdown. An dessen Ende folgte, langsam anschwellend, der Anfang von «Also sprach Zarathustra». Doch auf der Bühne war nur Dirigent Thomas Schild zu sehen, der mit einem Leuchtstab dirigierte. Die Musik kam von überall her, denn das Orchester hatte sich im Publikum verteilt. Eine schöne Überraschung! Die nächste folgte, als sich ein übergrosser Stein, Fels oder noch besser Meteorit, welcher der Bühne etwas vorgelagert war, öffnete. Nebel wallte, rotes Licht flackerte, als der Meteorit aufklappte und darin Moderator Vincent Leittersdorf ganz in Grün zum Vorschein kam. Er als Kommandant sei mit seinem A-Team (das Orchester) vom Mars auf die Erde gekommen, um nach dem Rechten zu sehen – und schon war das Publikum tief in galaktische Zusammenhänge eingetaucht.

Mitreissende Filmmusik

Bereits vorher hatte es kulinarische Zusammenhänge gegeben, denn die Gäste konnten vor Beginn und in der Pause Ufo-Burger, Interstellar-Vegitellar, As-tronauten-Sandwich und Fliegende Untertassen bestellen. Auf den Tischen gab es Plastiknebel, Steine und Leuchteffekte. Alles in allem herrschte beste Stimmung als Leittersdorf und sein Team landeten. «Mission from Mars» hiess das diesjährige Programm und gespielt wurden mitreissende Filmmusiken aus unter anderem «Star Wars», «Apollo 11», «E. T.» oder «Star Trek».

Der Abend folgte dem Muster, dass entweder das A-Team spielte oder Leittersdorf dem Publikum quasi Intergalaktisches erklärte. Auf einem überdimensionalen Monitor zeigte der Kommandant den Gästen unterstützend zahlreiche Bilder. Oder er telefonierte mit Frau und Sohn, wobei ganz «skype-like» deren sprechende Gesichter zu sehen waren.

Alarm und zehnjähriges Jubiläum

Während Leittersdorf in Etappen seine mit Witzen, Erklärungen und auch einem Experiment gewürzte Moderation durchzog, spielte der Musikverein virtuos auf. Wie es zu solcher Weltraum-Musik passt, war diese mal laut, voll und fetzig, mal marsch- und fanfarenartig, aber auch breit, weit und ruhig. Immer wieder gab es brandenden Applaus und bei «E. T.» von John Williams waren vereinzelte «Bravo»-Rufe zu hören. Nach «Star Trek Through The Generations», dem letzten Stück des Abends, gab es plötzlich eine Fehlermeldung, Alarm wurde ausgelöst und die Evakuierung eingeleitet. Kommandant Leittersdorf verschwand in seinem Meteorit und zum Abschluss wurde nochmals «Also sprach Zarathustra» gespielt. Ein besonderer Dank ging danach noch an Thomas Schild für zehn Jahre als Dirigent beim Musikverein Münchenstein. Voll abgespaced!

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