Jugendliche bauen Solaranlage für ihr Jugendhaus
Auf dem Jugendhaus im Apfelsee-Quartier haben engagierte Jugendliche unter Anleitung eine Photovoltaik-Anlage gebaut. Die Hälfte des Stroms wird sogar als Überschuss ins Netz eingespeist.

Thomas Brunnschweiler
In Dornach hat die offene Kinder- und Jugendarbeit das Thema «Energie» bewusst «energisch» aufgegriffen. Es blieb nicht bei verbaler Vermittlung, sondern die Jugendlichen erhielten gleich die Möglichkeit, selbst richtig anzupacken. Indem ihnen die Möglichkeit geboten wurde, selber an einer Photovoltaik-Anlage mitzuwirken, wuchs das Bewusstsein, «dass Strom nicht einfach aus der Steckdose kommt, sondern zuerst produziert werden muss», wie es in der Medienmitteilung heisst. Am 28. Oktober begannen die ersten Arbeiten. Zunächst mussten 60 Dachhaken und eine Traggestell montiert werden. Module wurden eingesetzt, Verkabelungen und weitere Schritte folgten.
Beeindruckender Einsatz
Thomas Gschwind, Jugi-Leiter und Gemeinderat, äussert sich positiv über seine Erfahrungen: «Ich war überrascht, dass vor allem die Mädchen, die noch nicht einmal in der Lehre sind, ausgesprochen aktiv waren. Ihr Durchhaltevermögen war erstaunlich.» Für Gschwind war es die erste Solaranlage, bei der er mitwirkte. «Wir haben praktisch alle Arbeiten mit den Jugendlichen durchführen können; die Jungen sind dementsprechend auch stolz auf diese Anlage.» Nachts mussten sogar Scheinwerfer eingesetzt werden, weil die Ausdauerndsten bis in die Dunkelheit hinein arbeiteten.
Der «hartnäckige Kern» von sechs Jugendlichen wurde von den Eltern für Arbeiten auf dem Dach autorisiert. «Am meisten Eindruck hat mir gemacht, dass die Jugendlichen von A bis Z Interesse gezeigt haben», erklärt Thomas Gschwind, «alle wollten alles machen, und vier der Beteiligten könnten jetzt wohl schon selbst eine Anlage installieren. Es gibt daher auch eine Urkunde für die Mitarbeit.»
Nachhaltige Jugendarbeit
Da das Jugendhaus der Gemeinde gehört und in der Gewerbezone steht, gab es für die Montage der Anlage keine ästhetischen oder anderen Vorbehalte. «Die Idee stiess bei der Gemeinde auf offene Ohren», so Gschwind. Die Gemeinde stellte das Dach zur Verfügung, der Trägerverein Jugendhaus Dornach die Investitionskosten. Mit dem Projekt wollte man bei den Jugendlichen das Bewusstsein für die Energiefrage wecken. Darüber hinaus sollte erneuerbare Energie in Form von Strom gewonnen und die Kompetenzen bezüglich elektrischer Energie erweitert werden.
Thomas Gschwind legt Wert darauf, dass bei der Installation die Sicherheit oberste Priorität hatte. Der produzierte Strom wird im Internet und im Jugendhaus selber sichtbar gemacht. Die als Kleinanlage geltende Solaranlage produziert im Jahr etwa doppelt so viel Strom, wie im Jugendhaus verbraucht wird. Wann die Anlage in Betrieb genommen werden kann, ist noch nicht absehbar, weil das Wetter eine entscheidende Rolle spielt. Auf jeden Fall kann dieses Projekt als Vorbild für nachhaltige Jugendarbeit gelten.