Das Fasnachtsprogramm wird gebündelt

Am Schmutzigen Donnerstag sind in Dornach von frühmorgens bis spätabends die Narren los. Wer mit dem kuriosesten Instrument für einen gelungenen Auftakt sorgt, wird finanziell belohnt werden.

Arbeiten zusammen an der Zukunft der Dornacher Fasnacht: René Umher (l.) und Reto Fehr. Foto: Bea Asper

Die Chesslete ist in der Birsstadt einzigartig und sie ist Dornachs Bekenntnis zum Solothurner Brauchtum. In der Ambassadorenstadt ist das frühmorgendliche Einläuten der Fasnacht im weissen Nachtgewand so wichtig wie der bunte Morgestraich in der Stadt Basel. «Die Chesslete ist seit vielen Jahren ein wichtiger Bestandteil der Dornacher Fasnacht und soll nun weiter aufgewertet werden», sagt René Umher, Statthalter von der Magdalenen-Zunft. Die Zunftbrüder hatten bisher die Teilnehmenden mit einem Schoggiweggli belohnt. In diesem Jahr gibt es nach dem Morgen­rundgang durch Dornach ein üppiges Fasnachtsfrühstück mit einer warmen Mehlsuppe und einem Stück Käse- oder Zwiebelkuchen. Der Marsch beginnt um fünf Uhr bei der Turnhalle Bruggweg und führt durch die verschiedenen Quartiere von Dornach. «Das Tenü ist vorgegeben: Man erscheint im weissen Gewand. Und das erklärte Ziel ist, die Menschen zu wecken mit der Vorfreude auf die schönste Zeit des Jahres», meint Umher. «Wir konnten auch die meisten Mitglieder des Gemeinderates zum Mitmachen motivieren.»

Ein fetter Fasnachtstag

Unterstützung erhielt Umher von Reto Fehr, Dornachs Co-Schulleiter. «Die Lehrkräfte und der Elternrat begrüssen die Aufwertung der Chesslete und rufen dazu auf, sich dieses Ereignis nicht entgehen zu lassen.» Für die Schülerschaft sei es die perfekte Gelegenheit, viel Lärm zu machen – mit Kochtöpfen und Ratschen. Das wird sogar finanziell belohnt werden. «Für die kuriosesten Instrumente, die selber gebastelt sind, gibt es für die besten drei je 100 Franken zu gewinnen», verspricht Umher.

Er kam zusammen mit Reto Fehr, Jasmin Ehrsam vom Elternrat und dem Komitee der Dornacher Fasnacht zum Schluss, dass der Schmutzige Donnerstag zum einzigartigen Fasnachtstag werden soll. Aus der einst verzettelten Fasnachtszeit soll nun im wahrsten Sinn des Wortes ein fetter Fasnachtstag werden, traditionell am Schmutzigen Donnerstag, denn schmutzig bedeutet in seinem Ursprung fettig und wird kulinarisch begleitet vom üppigen Gebäck (Schenkeli, Fasnachts­chüechli ...), mit dem das Schlemmen vor der Fastenzeit zelebriert wird.

«Dafür sorgen, dass der Brauch noch lange weiterlebt»

Anlässe, die früher am Freitag stattfanden, werden nun auf den Donnerstag gelegt. Um 10.45 Uhr führt die Unterstufe zusammen mit Kindergarten und Spielgruppe einen grossen, bunten Umzug durch, am Mittag trifft man sich in der Turnhalle Bruggweg zum gemeinsamen Mittagessen, welches nahtlos in den Kindermaskenball eingebettet ist. Die Narrenfreiheit nimmt so ihren Lauf.

Die grossen Fasnächtler treffen sich später auf dem Nepomukplatz und geniessen das Guggenkonzert. «Mit dem neuen, gebündelten Fasnachtsprogramm am Schmutzigen Donnerstag möchten wir zur Attraktivitätssteigerung der Dornacher Fasnacht ­beitragen und dafür sorgen, dass der Brauch noch lange weiterlebt», betont Umher. Es werde eben nicht leichter, ehrenamtliche Helfer zu finden. Das Fasnachtskomitee, zum Beispiel, sucht einen neuen Obmann. «Eine Vereinheitlichung bringt organisatorisch viele Vorteile», sind sich Fehr und Umher einig. «Dies ist in den verschiedenen Gremien ausgiebig diskutiert und letztlich zusammen entschieden worden», so Fehr.

Noch in ­Diskussion sei, wie man künftig den Fasnachtsumzug miteinbeziehen könne. Dieser fand bisher am Samstag statt, an dem am Abend das Fasnachtsfeuer angezündet wurde. 2024 wird dieser Umzug mangels Vorbereitung ausfallen.

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