Das «Dornach hilft»-Projekt steht vor seinem Abschluss
Im November werden Michael und Stefanie Abt Gilomen per Last-wagen von ihrem Interteam-Einsatz in Namibia zurückkehren. Es ist das vierundzwanzigste aller Projekte, die seit 1980 unterstützt wurden.

Thomas Brunnschweiler
Drei Jahre lang arbeitete der aus Dornach stammende Michael Abt im Bunya Circuit im Nordosten Namibias als pädagogischer Berater des Schulinspektors und des Schulmanagements. Seine Frau Stefanie Gilomen Abt engagierte sich – neben der Haus- und Familienarbeit – in der Weiterbildung der Unterstufen-Lehrerpersonen. Die Unterstützung des Bildungswesens im Nordosten Namibias ist deshalb wichtig, weil dort Schulklassen nicht selten 60 oder mehr Kinder umfassen und Unterrichtshilfen teilweise inexistent sind. Oft treten Kinder ihren Schulweg mit leerem Magen an, sodass auch für die Verpflegung gesorgt werden muss. Regelmässig informierte die Familie Abt Gilomen im «Bunya Bulletin» über ihre Erfahrungen und liess dabei auch einheimische Menschen zu Worte kommen.
Im Juli ist der Einsatz beendet und die fünfköpfige Familie kehrt in die Schweiz zurück. Dies geschieht auf abenteuerliche Weise. Michael und Stefanie Abt Gilomen haben nämlich einen zum Wohnmobil umgebauten alten Feuerwehrlastwagen zur Verfügung bekommen, den sie nach Deutschland zurückbringen sollen. Die Fahrt führt quer durch Ostafrika. Die Reisenden rechnen damit, nach vier Monaten im November in der Schweiz anzukommen.
Seit 1979 aktiv
Die ökumenische Arbeitsgruppe, die sich für Entwicklungszusammenarbeit einsetzt, gibt es in Dornach seit 1979. Seit dem Jahr 2000 nennt sie sich «Dornach hilft» und wird heute von Anton Bieri geleitet, der zwischen 1961 und 1966 selbst in Burkina Faso tätig war. Er war Lehrlingsausbildner in einer Druckerei und als VIP – es gab nur zwei Druckereien im ganzen Land – sogar bei Staatsempfängen eingeladen. Das Geld für den Einsatz in Namibia, total 20 000 Franken, wurde an die auch von der DEZA unterstützte Organisation Interteam überwiesen. Insgesamt konnte «Dornach hilft» schon fast eine halbe Million Franken an Projekte verteilen. Das Geld stammt teilweise von den Kirchgemeinden, teilweise aus dem Erlös aus dem Weihnachtsmarkt – und dem Adventskranzverkauf, aber auch aus Spenden und Legaten.
Differenzierte Sicht auf Afrika
Auf die Situation in Afrika angesprochen, sagt Toni Bieri: «Was mich beunruhigt, ist die Tatsache, dass China riesige Flächen Land kauft und sich die afrikanischen Staaten zu wenig selbstständig gegen den westlichen Einfluss wehren.» Er sieht die Situation jedoch differenziert. «Es hat etwa in Burkina Faso in den letzten 50 Jahren auch grosse Fortschritte gegeben, vor allem in der Landwirtschaft – kleinbäuerliche Betriebe auf genossenschaftlicher Basis werden gefördert – und bei der Wasserversorgung.» Problematisch sei hingegen, dass die europäischen Staaten ihren Müll (Computerschrott, Plastik) und minderwertiges Fleisch (Pouletstücke) nach Afrika exportieren und damit die einheimischen Produkte konkurrenzierten. «Als einziges Land hat Kamerun den Import von Pouletfleisch und Plastiksäcken verboten und wurde dafür von der EU gerügt.»
Informationen zum Projekt Bunya und zur Rückkehr der Familie Abt Gilomen: <link http: www.bunya.ch external-link-new-window>www.bunya.ch