Das Appenzell zu Gast bei den Schwarzbuebe Jodlern

Beste Werbung für den Jodelgesang und das heimische Liedgut machten am Jodler-Abend in Dornach die Jodlerfamilie Sutter und das Öhrli-Chörli aus dem Appenzellischen sowie die gastgebenden Schwarzbuebe Jodler.

Höchste Jodelkultur: Die Schwarzbuebe Jodler sorgten mit der Jodlerfamilie Sutter und dem Öhrli-Chörli für beste Stimmung in der bis auf den letzten Platz gefüllten Mehrzweckhalle.  Foto: Heiner Leuthardt
Höchste Jodelkultur: Die Schwarzbuebe Jodler sorgten mit der Jodlerfamilie Sutter und dem Öhrli-Chörli für beste Stimmung in der bis auf den letzten Platz gefüllten Mehrzweckhalle. Foto: Heiner Leuthardt

Die schummrig eingestellte Bühnenbeleuchtung am Jodler- Abend der Schwarzbuebe Jodler von vergangenem Samstag war zum Glück nicht Programm, sondern vielleicht Ausdruck einer falsch verstandenen Genügsamkeit. Demgegenüber erlebten die 300 Zuhörerinnen und Zuhörer in der voll besetzten Mehrzweckhalle Bruggweg ein brillantes Programm, das Heiterkeit und Licht in die Halle zauberte. Begeistert lauschte man dem Jodelgesang, blieb still, um ja nicht die Finessen zu überhören und zu geniessen, um dann mit begeisterndem Applaus den Jodlerinnen und Jodlern zu danken. Keiner der drei Chöre fiel gegenüber den anderen ab, obwohl sie ganz unterschiedlich zusammengesetzt waren. Kein Wunder, dass alle drei im kommenden Jahr am Eidgenössischen Jodlerfest in Basel teilnehmen dürfen, wie der Präsident der Schwarzbuebe Jodler, Klaus Boder, bei der Begrüssung feststellte.


Wohliges «Chribbeln»

Gleich mit einer Bestnote qualifizierte sich die Jodlerfamilie Sutter aus Waldstatt für Basel. Ihr Wohnort liegt zwar im Kanton St. Gallen, doch ist sie von ihrer Herkunft her, durch Vater Markus Sutter, fest mit dem Appenzell verbunden. Seine Ehefrau Ursula, die er an einem Jodlerabend in Giswil kennen lernte, ist zwar Obwaldnerin, fühlt sich aber eng mit der Heimat ihres Mannes verbunden. Das gilt ebenso für die Kinder Jasmin, Lukas, Stefanie, Fabian und das Nesthäkchen Leandra. Zudem treten die älteren Geschwister auch als Ländlerformation mit Schwyzerörgeli, Akkordeon, Hackbrett und Orgel auf. So auch in Dornach, wo sie mit ihrem Auftritt überzeugten. Sie stehen dabei in der Tradition ihres bekannten Grossvaters Hans Enz, der seinerzeit Ruedi Rymann begleitete. Jugendlich frisch ist das 2016 gegründete Öhrli-Chörli Appenzell. Gegründet wurde es von ehemaligen Mitgliedern des Jugendchors Appenzell. Daraus entstand ein gemischter Chor mit aktuell 16 Jodlerinnen und Jodlern, welche, wie die Familie Sutter, auf höchstem Niveau jodeln.

Ein wohliges «Chribbeln» spürte man bei ihren Vorträgen, ebenso wie das Melancholische und die Naturverbundenheit der Appenzeller. In einem bereichernden Kontrast stand die Jodelweise der Schwarzbuebe Jodler, die unter der Leitung von Marius Hatt mit ihren gehaltvollen Vorträgen begeisterten.

Der lange Abend verging nur zu schnell, trotz den gewährten Zugaben. Dies gilt auch für nicht ausgesprochene Jodelfans, weil alle in den Genuss von höchster Gesangs- und Jodelkultur kamen.


Sachbeschädigung nach dem Fest

Wie dem Wochenblatt im Anschluss an die Veranstaltung zugetragen wurde, trübte ein «Bubenstreich» den gelungenen Anlass. So wurden offenbar zwei der aufgestellten Jodler-Figuren aus Holz mutwillig beschädigt. Beide müssen nun zur Reparatur in die Schreinerei gebracht werden.

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