Buchladen der alten Schule

Seit 21 Jahren betreibt Peter Pfister seinen Laden «Libro» in Oberdornach. Der gelernte Buchhändler ist als Antiquar auch international gefragt. Bis letztes Jahr war er auch Standbetreiber an der Herbstmesse.

Kompetent und hilfsbereit: Buchhändler und Antiquar Peter Pfister und seine rechte Hand Erika Häring.  Foto: Thomas Brunnschweiler
Kompetent und hilfsbereit: Buchhändler und Antiquar Peter Pfister und seine rechte Hand Erika Häring. Foto: Thomas Brunnschweiler

Thomas Brunnschweiler

Peter Pfister hat ein markantes Gesicht und sagt von sich selbst, er könne auch mal etwas brummig sein. Er gehört unterdessen zu Oberdornach wie das Heimatmuseum oder das Gemeindehaus. Aufgewachsen in Riehen, machte Peter Pfister nach der Handelsschule eine kaufmännische Lehre in der Spedition. Ein Angebot, eine grosse Karriere in Südafrika zu beginnen, schlug er aus, um im Büro einer Container-Reederei in Basel zu arbeiten. Die tägliche Präsenzzeit betrug acht Stunden, die anfallende Arbeit war in zwei Stunden erledigt. So begann sich der junge Kaufmann durch die Weltliteratur hindurch zu lesen und verschlang Tolstois «Krieg und Frieden» ebenso wie Manns «Zauberberg» oder andere voluminöse Romane.

Abenteuerliche Jugend

Mit 23 Jahren zog es ihn nach Indien. Gemeinsam mit seiner späteren Ehefrau reiste er auf dem Landweg durch die Türkei, den Irak, das damalige Persien des Schahs, Afghanistan und Pakistan, um schliesslich in Indien anzukommen. Malaysia, Thailand und das Goldene Dreieck folgten. Zwei Jahre dauerte diese Reise, die dem jungen Mann eine völlig neue Welt erschloss. «Als ich zurück in der Schweiz war, kam mir Besteck direkt merkwürdig vor», sagt Peter Pfister.
Schon auf der Reise war ihm klar geworden, dass sein Berufsleben etwas mit Büchern zu tun haben musste.

Nach einer Anstellung beim Karger-Verlag machte er eine Buchhändlerlehre bei Hellmut Groth in Laufen, einem etwas verschrobenen Büchernarren, bei dem Pfister aber sehr viel lernte, vor allem über Anthroposophie. Nach Abstechern nach Bärschwil und Fontenais (JU) kam er schliesslich nach Dornach und eröffnete am 7. Februar 1992 seinen Laden. Lange war er auch auf dem Weihnachtsmarkt in Basel und auf der Herbstmesse präsent. «Das ist mir heute zu viel», sagt er, «ich habe den Stand an der Herbstmesse mit grossem Erfolg geführt, überlasse ihn jetzt aber Jüngeren.» Am Portiuncula-Markt muss man aber nicht auf das breite Angebot von «Libro» verzichten.

Ein gutes Team

Seit 20 Jahren arbeitet auch die Kindergärtnerin Erika Häring teilzeitlich im Laden an der Hauptstrasse 53. Die beiden Persönlichkeiten prägen mit ihrer Art und ihrer Kompetenz den sympathischen und stimmungsvollen Laden, dessen Hauptkundschaft Anthroposophen sind, die hier nicht nur Bücher finden, sondern auch hervorragende Beratung bei Peter Pfister, der ein Fachmann für Anthroposophie ist.

Da es sich jedoch um ein allgemeines Antiquariat handelt, finden sich neben Weltliteratur auch spannende Krimis, Liebesromane, Kunstbände, philosophische und theologische Werke und anderes mehr. Daneben werden auch Bestellungen für neue Bücher gerne entgegengenommen. Pfister und Häring bemühen sich um bestmögliche Bedienung und werden für ihr heimeliges «Lädeli» oft gelobt.

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