800 Jahre Hochwald: «Wir möchten altes Handwerk erlebbar machen»
Nächstes Jahr feiert Hochwald sein 800-Jahr-Jubiläum. Ein geeigneter Anlass, um in Geschichte(n) und altes Brauchtum einzutauchen.

Die erste Erwähnung Hochwalds geht auf eine Urkunde aus dem Jahr 1225 oder 1226 zurück – damals erschien das Dorf unter dem Namen «Honwalt». Was sich nächstes Jahr zum 800. Mal jährt, ist Anlass für ein grosses Dorffest unter dem Motto «800 Joor Hobel – Ä Dorf, wo läbt». Gefeiert wird vom 21. bis 23. August 2026.
Am Samstag lud das OK zu einer Informationsveranstaltung ein; und das Dorf kam. «Wir haben uns sehr über das grosse Interesse gefreut. Die Hobler sind manchmal eher etwas zurückhaltend am Anfang. Beim Fest sind sie aber voll dabei», sagt Geri Michel, im OK unter anderem zuständig für die Kommunikation und das Rahmenprogramm. Das achtköpfige Organisationsteam stellte das Programm niederschwellig vor: Es entschied sich gegen eine langfädige Präsentation, setzte dafür auf persönliche Gespräche und den Austausch bei einem Apéro.
Herzstück des Fests sei das Gesamtpaket von «gelebtem Geschichtsbewusstsein», so Michel. «Wir möchten altes Handwerk erlebbar machen.» Historische Schmiedekunst, die Zubereitung von Speisen und deren Haltbarmachung, mittelalterliche Werkzeuge und mehr sind Teil der Zeitreise. Die «Buttenchlopfer» zeigen zudem, wie die Hobler Spezialität aus Hagebutten hergestellt wird. Am Sonntag lockt nach einem ökumenischen Gottesdienst ein Bauernmarkt.
Entlang der Hauptstrasse öffnen Anwohnende ihre Scheunen und Vorplätze für Beizen, Buden und Stände. Die Strasse wird für den Verkehr gesperrt, der Bus während der Festivitäten umgeleitet. Einen Treffpunkt bildet das grosse Festzelt auf dem Sportplatz Hollenrain hinter dem Werkhof. Dort wird es neben Speis und Trank Unterhaltung geben – am Freitag und am Samstag jeweils bis 2 Uhr morgens, am Sonntag bis 16 Uhr.
Helikopterrundflüge inklusive?
Diesen September feierte Hobels Nachbargemeinde Gempen über drei Tage verteilt ein grosses Dorffest mit rund 15000 Besuchenden. Ob Hochwald von der Erfahrung der Nachbarn profitieren kann? Stephan Biry, Präsident des OKs von «800 Joor Hobel», bejaht: «Wir stehen in einem regen Austausch mit den OK-Mitgliedern von Gempen. Ihre Erfahrungen helfen uns bei der Planung.» So gross wie das Gempenfest sollen die Feierlichkeiten in Hochwald allerdings nicht werden: «Wir rechnen mit rund 1500 bis 2000 Besuchenden pro Tag.» Biry will sich noch nicht auf die Äste hinauslassen, ein grosses Highlight werde es aber wohl schon geben: So soll es – wie im Gempen auch – Helikopterrundflüge über Hochwald geben, verrät Biry.
Erlös soll den Kindern zugutekommen
Neben einem Sicherheitskonzept, das Patrouillen entlang der Hauptstrasse und im Festzelt vorsieht, haben die Organisatoren auch bereits ein Abfallkonzept zur Hand: Mittels Mehrweggeschirr solle sich die Abfallmenge in Grenzen halten, sagt Daniel Bloch, im OK zuständig für den Bau, die Infrastruktur und das Festzelt. Bezahlt werden soll an den drei Festtagen mit Zahlkarten oder Twint.
Der Erlös aus dem Fest soll für Kinderspielgeräte im Zusammenhang mit der Zentrumsplanung eingesetzt werden, schreibt das OK in seiner Präsentation. Doch bevor Geld eingenommen werden kann, muss zuerst welches ausgegeben werden. Auf rund 100 000 Franken beläuft sich das Festbudget, weiss OK-Finanzchef Hans Schumacher. Die Gemeinde unterstütze den Anlass mit einem «grosszügigen Beitrag». Das OK suche neben freiwilligen Helfenden auch noch Sponsoren. Interessierte können bereits jetzt Gönnerpakete kaufen, damit das Fest ein voller Erfolg wird.


