Mit viel Fleiss und Arbeit zum feinen Musikgenuss

Die Kammermusik ­Arlesheim feiert heuer ihr 20-jähriges Bestehen. Am kommenden Samstag steigt das Jubiläums­konzert an einem aussergewöhnlichen Ort.

Sommerserenade im Sonnenhof: Claire Litzler (Vibrafon) und Daniel Hauptmann (Violine) werden an der 
Jubiläumsveranstaltung am Samstag spielen. Foto: ZVG
Sommerserenade im Sonnenhof: Claire Litzler (Vibrafon) und Daniel Hauptmann (Violine) werden an der Jubiläumsveranstaltung am Samstag spielen. Foto: ZVG

Es war im Jahr 2001, als die Pianistin und Musiklehrerin Brigitte Dolenc mit der Bitte an Ursula Bischof trat, in Arlesheim einen Verein für Kammermusik zu gründen und entsprechende Konzerte anzubieten. Ihre Liebe zur Musik war wohl der Antrieb, die Idee aufzugreifen, einen fünfköpfigen Vorstand ins Leben zu rufen und 2003 den Verein Kammermusik Arlesheim zu gründen, auch wenn dies, wie sie erzählt, «sehr viel Arbeit mit sich bringt».

Seit 20 Jahren erfreut die Kammermusik Arlesheim schon die Herzen der Liebhaberinnen und Liebhaber klassischer Musik. Am kommenden Samstag feiert der Verein das Jubiläum der Konzertreihe mit einer Sommerserenade im Sonnenhof Arlesheim: Das Duo «Just2it», bestehend aus der Sängerin und Vibrafonistin ­Claire Litzler und dem Violinisten Daniel Hauptmann, der zudem im Vorstand der Kammermusik Arlesheim mitwirkt, bewege sich stilistisch zwischen Wort und Musik, Paganini und Piaf, Gershwin und Gainsbourg, Piazzolla und Pärt, so die Organisatoren. «Es ist das erste Mal, dass wir in diesem besonderen Innenhof ein Konzert veranstalten, und es ist ein Ort, den die wenigsten Leute kennen», sagt Ursula Bischof, Gründerin und prägende Figur der Konzertreihe. Nicht musikalisch, sondern auch bei der Wahl des Ortes bewege sich die Kammermusik Arlesheim getreu ihrem Jahresmotto «Über Grenzen».

Höchstes Niveau ist das Ziel

Bei der Wahl der Künstlerinnen und Künstler wird konsequent auf beste Qualität geachtet. «Die Region hat so unglaublich viele Musikerinnen und Musiker, die auf höchstem Niveau spielen, zu bieten», sagt Bischof. Der Fleiss hat sich ausbezahlt: Die Zahl der Abonnenten und diejenige der Einzeleintritte stiegen über die Jahre fast kontinuierlich. Der Vorstand, der sich finanziell wie ideell stark engagiert hat, will jungen Musikern aus der Region eine Plattform zur Verfügung stellen. Zwar hat Bischof das Amt Anfang des vergangenen Jahres an Rachel Heymans abgegeben, doch arbeitet sie noch immer im Vorstand mit.

«Es braucht jemanden, der mit den Arlesheimer Verhältnissen vertraut ist, die Institutionen und die Leute kennt», sagt Bischof. Mit Rachel Heymans steht der Kammermusik Arlesheim eine Frau vor, die als Musikerin ein internationales Ansehen geniesst: Sie studierte Blockflöte in Brüssel, Berlin sowie Basel und beschäftigt sich mit Blockflötenmusik vom Mittelalter bis zur Neuzeit. Mit der Idee, die Musik des Mittelalters, der Renaissance und des Barocks einem breiteren Publikum bekannter zu machen, beschäftigt sich Heymans schon seit längerer Zeit.

Jährlich vier Konzerte

Stand der Begriff Kammermusik früher für die fürstliche Kammer und in Abgrenzung zur kirchlichen Musik, ist heute allgemein das Spiel kleiner Instrumenten-Ensembles gemeint. Mit jährlich vier Konzerten für Abonnenten und ­einem Sommerkonzert bedient der Verein ein Bedürfnis nach dieser feingeistigen Musik. Dabei bleibt man einerseits traditioneller Kammermusik treu, versucht aber auch immer wieder den Schritt in Experimentelles.

Im kommenden Jahr möchte die Kammermusik Arlesheim mit einem speziellen Versuch Jüngere für diese Art der Musik begeistern: «Vor jedem Konzert wird es eine Einführung für junge Menschen geben», erzählt Bischof. Das jährliche Programm ist in einem mit Fotografien illustrierten Heft zusammengefasst, das Lust auf mehr Kammermusik macht.

Sommerserenade zum 20. Jubiläum. Sa, 17. Juni, um 19.30 Uhr; Sonnenhof Arlesheim. kammermusik-arlesheim.ch

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