Grundstein ist gelegt

Am Mittwoch fand in Arlesheim die Grundsteinlegung für das neue Gebäude der «Schule Fokus» statt. Auch der Gemeindepräsident war vor Ort.

In der Baugrube: «Fokus»-Schulkinder platzieren eine mit persönlichen Gegenständen gefüllte Holzkiste in die Bodenöffnung.  Foto: Thomas Kramer
In der Baugrube: «Fokus»-Schulkinder platzieren eine mit persönlichen Gegenständen gefüllte Holzkiste in die Bodenöffnung. Foto: Thomas Kramer

Caspar Reimer

Am gestrigen Vormittag legten Schülerinnen und Schüler der «Schule Fokus» am Malsmattenweg in Arlesheim den Grundstein für das neue Schulgebäude, das bis in einem Jahr gebaut und eröffnet werden soll. «Dazu haben die Kinder und Jugendlichen eine Kiste gebastelt, die sie – gefüllt mit persönlichen Gegenständen und einem Brief mit Wünschen – im Rahmen der Grundsteinlegung im Boden des künftigen Schulgebäudes vergraben», sagt Geschäftsführerin und Mitbegründerin der «Schule Fokus», Brigitte Wechsler.

 Die «freie, demokratische Tagesschule», wie die Schule sich selber nennt, existiert in der Schweiz seit 2013 und ist bis zur Fertigstellung des Neubaus in ihrem provisorischen Standort in Bottmingen untergebracht. «Mit 22 Schülern sowie vier Betreuungspersonen ist die Kapazitätsgrenze in Bottmingen beinahe erreicht. Das neue Gebäude wird mindestes 60 Kindern und Jugendlichen Platz bieten», teilt die Schule in einer Medienmitteilung mit.

Erste ihrer Art in der Schweiz

«Die Schule Fokus ist die erste wirklich demokratische Schule nach dem Sudbury-Modell in der Schweiz», so Wechsler zum «Wochenblatt». Dieses Modell geht auf die «Sudbury Valley School» zurück, welche 1968 in den USA gegründet wurde. Die Schülerinnen und Schüler sollen demnach «frei und selbstbestimmt in einer altersgemischten, demokratischen Gemeinschaft» lernen und lehren. So sollen die Kinder auch in der Lage sein, anderen Schülerinnen und Schülern Themen zu vermitteln, nachdem sie sich aus eigenem Interesse damit beschäftigt haben. Die Wahl des Themas ist hierbei völlig frei.

 Zentral ist das Interesse der Kinder und die Möglichkeit, sich in ein Gebiet zu vertiefen. Es gibt keine Schulnoten und keinen Stundenplan. «Es findet aber einmal in der Woche eine Schulversammlung statt. Dort werden Entscheide gefällt und Regeln vereinbart, die dann von allen, also auch den Mitarbeitenden, getragen werden», sagt Wechsler. In der «Schule Fokus» können Kinder und Jugendliche die obligatorische Schulzeit verbringen und abschliessen sowie sich auf weiterführende Bildungswege wie Berufslehre oder Maturität vorbereiten. Die Schule soll für alle Kinder offen sein, weshalb sie einen aus Spenden finanzierten Sozialfond eingerichtet hat, der Eltern unterstützt, die das volle Schulgeld nicht aufbringen können.

Tradition in Arlesheim

Gemeindepräsident Markus Eigenmann sieht in der Schule eine Ergänzung zum bestehenden Bildungsangebot in Arlesheim und sagt zudem: «Arlesheim hat eine lange Tradition mit Spezialschulen wie dem Sonnenhof oder der ehemaligen Wielandschule, wobei es immer wieder Berührungspunkte gibt: So hatte die Primarschule während Jahren ihren logopädischen Dienst an die Wielandschule ausgelagert und konnte von der dortigen Fachkompetenz profitieren», so der Gemeindepräsident. Zudem betont Eigenmann die gute Lage des künftigen Schulgebäudes: «Der Standort zwischen Wohn- und Gewerbezone mit einer guten Verkehrserschliessung ist für einen privaten Schulbetrieb ideal.»

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