«Die Kammermusik ist für mich das Höchste, was die Musik zu bieten hat»

Nach fast 20 Jahren gibt Ursula Bischof die Leitung der Kammermusik Arlesheim in jüngere Hände. Auf das, was sie erreicht hat, darf sie stolz sein.

Pure Leidenschaft: Ursula Bischof spielt selber Klavier und Cembalo. Foto: Caspar Reimer
Pure Leidenschaft: Ursula Bischof spielt selber Klavier und Cembalo. Foto: Caspar Reimer

«Die Musik hat mich mein Leben lang begleitet», erzählt die Arlesheimerin Ursula Bischof, die seit 19 Jahren die Konzerte der Kammermusik Arlesheim mit viel Herzblut und Engagement organisiert. 16 Jahre präsidierte sie den hiesigen Musikschulrat und legte ihren drei Töchtern die Liebe zur Musik quasi in die Wiege: Zusammen mit Jiri Nèmecek bilden Stefanie, Martina und Andrea Bischof das «Sonos Quartett», das sich ganz der Kammermusik verschrieben, eben wieder eine CD veröffentlicht hat und in entsprechenden Kreisen einen äusserst guten Ruf geniesst.

Grosses Engagement

Es war im Jahr 2001, als die Pianistin und Musiklehrerin Brigitte Dolenc mit der Bitte an Ursula Bischof trat, in Arlesheim einen Verein für Kammermusik zu gründen und entsprechende Konzerte anzubieten. Ihre Liebe zur Musik war wohl der Antrieb, die Idee aufzugreifen, einen fünfköpfigen Vorstand ins Leben zu rufen, auch wenn dies, wie sie erzählt, «sehr viel Arbeit mit sich bringt». Nicht nur bei der Wahl der Musikerinnen und Musiker wird auf hohe Qualität geachtet, auch das saisonale Programmheft kommt äusserst professionell daher.

Umso stolzer ist sie heute über die Erfolgsgeschichte, die der Kammermusik Arlesheim gegönnt war: Die Zahl der Abonnenten und diejenige der Einzeleintritte stiegen über die Jahre fast kontinuierlich. Einerseits verschrieb man sich der klassischen Kammermusik, versuchte aber auch Experimentelles – allerdings: «Einige Male boten wir Konzerte für junge Familien mit Kindern. Da der Erfolg sich in Grenzen hielt, sind wir davon wieder abgekommen.» Die Stammgäste, aber auch Neugierige, welche die Konzerte der Kammermusik Arlesheim besuchen, suchen eben genau jene Musik, welche die Konzertreihe im Titel trägt.

Der Vorstand, der sich finanziell wie ideell stark engagiert hatte, wollte jungen Musikern aus der Region eine Plattform zur Verfügung stellen. «Die Region hat so unglaublich viele Musikerinnen und Musiker, die auf höchstem Niveau spielen, zu bieten.» An den Konzerten der Kammermusik Arlesheim gibt es Klänge zu hören, die nicht jedermann kennt: Die neue Saison etwa startet am 30.Januar mit dem Basler Ensemble «Der Musikalische Garten» unter dem Titel «Vom rechten Violinisten und gemeinen Bauren-Fiedler» – man darf gespannt sein.

Neuer Aufbruch

Nun gibt Ursula Bischof ihr Amt an Rachel Heymans – eine junge Musikerin, die sie als äusserst zuverlässig und fleissig erlebt hat – weiter: Die Belgierin studierte Blockflöte in Brüssel, Berlin sowie Basel und beschäftigt sich mit Blockflötenmusik vom Mittelalter bis zur Neuzeit. «Ich habe sie angefragt, und sie hat sofort zugesagt. In den nächsten Monaten werde ich sie in das Amt einführen.» Der Kammermusik Arlesheim wird Bischof aber weiterhin verbunden bleiben, denn «die Kammermusik ist für mich das Höchste, was die Musik zu bieten hat. Ziel muss es sein, auch jüngere Menschen dafür zu begeistern.»

Mit der Idee, die Musik des Mittelalters, der Renaissance und des Barocks einem breiteren Publikum bekannter zu machen, beschäftigt sich die neue Leiterin Rachel Heymans jedenfalls schon seit längerer Zeit. Eine gute Voraussetzung für die Zukunft der Kammermusik Arlesheim.

www.kammermusik-arlesheim.ch

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