Geselliges Gemeindeleben

Auffahrt gleich Banntag. Dieser wird aber in Arlesheim nur alternierend alle zwei Jahre begangen. Letzten Donnerstag traf man sich deshalb beim Pulverhüslifest.

Lauschiges Beisammensein: Das Pulverhüslifest war gut besucht.   Foto: Axel Mannigel
Lauschiges Beisammensein: Das Pulverhüslifest war gut besucht. Foto: Axel Mannigel

GDer Banntag ist eine Tradition, ganz klar, nur wie er begangen wird, ist von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich. Es gibt die, wo nur die Bürger oder gar nur die Männer banntagen dürfen. Und es gibt die, welche nur alle zwei Jahre den Bann ablaufen. Zu diesen gehört Arlesheim. «Den Banntag gibt es bei uns erst seit 1950», erzählt Stephan Kink, Präsident der Bürgergemeinde.
Um die Kosten einhalten zu können, habe man sich für die zweijährige Variante entschieden. Doch Anfang der 90 er-Jahre kam der Wunsch nach einem Fest in den Zwischenjahren auf. Dieses fand erst als Schürli-Fest auf einem Bauernhof statt, seit 2009 feiern Bürger und Bewohner am Pulverhüsli. «Allein schon wegen der Infrastruktur ist das hier optimal», freut sich Kink. Im Durchschnitt kommen rund 400 bis 500 Besucher ans Pulverhüslifest. Um elf Uhr waren es noch nicht so viele, aber die, die dort waren, hatten bereits beste Laune.


Ins Gespräch kommen

Während es beim Banntag den Bann, also die Gemeindegrenze, entlang geht, ist das bei einem Fest natürlich anders. Stephan Kink: «Einerseits können sich die Menschen hier treffen, austauschen und das Miteinander pflegen. Andererseits kommt so auch die Bürgergemeinde ins Gespräch.» Etwa zum Thema Wald, denn die Bürgergemeinde ist der grösste Waldbesitzer Arlesheims. Beim Stichwort Erholung gebe es noch viel zu (er)klären und zu besprechen. Das könne man in hier in lauschiger, geselliger Umgebung tun, dazu Bier, Wein, Most, Steaks, Würste, Pommes, Kuchen und vieles mehr.
Die Bürgergemeinde hatte wieder einmal ganze Arbeit geleistet. Unterstützt wurde sie musikalisch von der Banntagsgruppe des Musikvereins, der sonst immer den Banntag organisiert. Um 14 Uhr drangen schon von Weitem beschwingte Klänge durch den Forst, welche die inzwischen zahlreiche Festgesellschaft locker unterhielten.


Tradition pflegen

«Wir sind immer ans Schürli-Fest gegangen», berichtet Ernst Eggimann, der mit seiner Frau und Freunden an einem Tisch sitzt. «Wir freuen uns, Leute zu treffen, zu plaudern und zusammenzuhocken.» Auch an anderen Tischen wird die Geselligkeit betont, das gemütliche Zusammensein und die schöne Stimmung. Eine Familie ist zufällig da: «Wir wohnen erst seit zwei Jahren in Arlesheim und wussten nicht, dass es das gibt», so der junge Vater. Jetzt kommt das Fest beim Ausflug in die Eremitage nicht ungelegen.
Anna Huber-Leuthardt war es noch wichtig, denn es war ja Auffahrt, den ökumenischen Gottesdienst und den protestantischen Pfarrer («sehr berührt!») zu erwähnen. Ansonsten betonte auch sie den sozialen Aspekt des Festes: «Wir brauchen das, diese Tradition. Und diese Mischung aus Ureinwohnern und Neuen, dann geht es weiter.» Einen Tag später war Stephan Kink sehr zufrieden mit dem Fest, das erst in der Dämmerung ausklang: «Schön, dass wieder so viele da waren.»

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