Die Pfadi hat ein Platzproblem

Die Pfadi Angenstein braucht dringend einen neuen Lagerraum, denn die grösste Pfadiabteilung des Birsecks wächst stark.

Wohin mit den Zelten? Luca und Khaila Vecchi sitzen auf Unmengen von Material. Foto: Caspar Reimer
Wohin mit den Zelten? Luca und Khaila Vecchi sitzen auf Unmengen von Material. Foto: Caspar Reimer

Zelte, Festbänke, Kisten, Planen, Bretter oder selbst gemachte Wegweiser – mit dem Inventar der Pfadi Angenstein liesse sich wohl ein ganzes Dorf bauen. Bisher konnten die hiesigen Pfadis ihre Habseligkeiten auf einem Bauernhof in Aesch lagern, doch dieser hatte dem in Aesch ansässigen Verein die Lagerungsstätte auf Februar dieses Jahres aufgrund von Umbauten gekündigt. «Jetzt ist unser ganzes Material an verschiedenen Standorten verstreut: ein Teil in Räumen des Schulhauses Schützenmatt, die uns die Gemeinde zur Verfügung gestellt hat, ein anderer Teil im Pumpwerk oder bei ­Eltern unserer Mitglieder, die aber den Platz selbst wieder benötigen», erzählt Präsident Luca Vecchi.

Die Mitgliederzahl der Pfadi Angenstein, die jungen Menschen aus Aesch und anderen Gemeinden eine Freizeitbeschäftigung bietet, habe sich seit 2017 fast verdoppelt. Mit 180 Mitgliedern ist es die drittgrösste Pfadiorganisation in der Region. Will die Pfadi Angenstein weiterhin Lager anbieten, die jeweils den Höhepunkt eines Pfadilebens darstellen, ist ein grosses Materiallager zwingend erforderlich. «Schon am alten Ort wurde der Platz knapp», sagt Luca Vecchi. Der Verein sucht einen Lagerraum, der ­mindestens 70, optimal aber 100 Quadratmeter umfasst. «So können wir sämtliches Material an einem Ort lagern. Der Ort sollte zudem für einen Lastwagen zugänglich sein», sagt Abteilungsleiterin – und die Schwester des Präsidenten – Khaila ­Vecchi. «Den Lastwagen brauchen wir jeweils für die Lagertransporte – also zweimal im Jahr.»

Schon im Kindergarten

Während andere Vereine Mühe bekunden, Nachwuchs zu gewinnen, läuft es bei der Pfadi Angenstein wie geschmiert: «Wir sind in allen Stufen gut aufgestellt, versuchen, schon Kindergärtner für die Pfadi zu begeistern. Wenn es bei den ganz Jungen funktioniert, kommt auch der Nachwuchs», so Khaila Vecchi.

Sicher spiele auch der Zeitgeist eine Rolle: «Viele Eltern wollen ihre Kinder vom Bildschirm weg und hinein in die Natur bringen.» Weiter sei auch die Begeisterung ausschlaggebend, mit der die Pfadileitenden bei der Sache seien: «Es geht sehr schnell, etwas aufzubauen. Will man aber den Erfolg halten, ist stetes ­Engagement nötig.» Auf die Frage, was den Erfolg der Pfadi im Allgemeinen ausmache, sagt Luca Vecchi: «Es gibt uns weltweit, und wir sind für alle offen, unabhängig von Herkunft und Konfession. Wir sind sehr polysportiv, sind immer draussen. Zudem sind wir mit einem Mitgliederbeitrag von 85 Franken günstig.» Naturnahe Erlebnisse und eine ganzheitliche Förderung der Jugend – mit diesem Leitgedanken wurde die Pfadfinder­bewegung 1907 gegründet. Weltweit gehören dieser Bewegung etwa 25 Millionen Mitglieder an.

Erfahrungen fürs Leben

Luca Vecchi stiess im Alter von sieben Jahren zur Pfadi, die Organisation begleitete den jetzt 29-jährigen Anwalt sein ganzes Leben: «Ich bin der Älteste in der Gruppe», sagt er lachend. Als Präsident der Abteilung sei er mittlerweile mehr «beratend im Hintergrund tätig», wie er erzählt. Seine Schwester ist auch seit 20 Jahren dabei: «Als Abteilungsleiterin organisiere ich etwa die Kommunikation mit dem Regionalverband. Ich bin ausserdem für die insgesamt fast 30 Leiterinnen und Leiter verantwortlich», sagt die 27-Jährige, die Sportwissenschaften studiert hat und jetzt eine Ausbildung zur Polizistin absolviert: «Dabei kann ich viel von meinen Erfahrungen bei der Pfadi profitieren.»www.pfadiangenstein.ch

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