«Die nächste Ausgabe der Fussballschule ist in sicheren Händen»

Diese Woche findet die 29. Fussballschule des FC Aesch auf dem Löhrenacker statt. Für OK-Präsident Philippe Stebler ist es nach 21 Jahren die letzte Teilnahme.

Ein eingespieltes Team: (v.l.) Das Organisationskomitee der Fussballschule Aesch mit Volkan Coskun, Philippe Stebler, Alexa Küng und Florian Gafner. Foto: zvg

Philippe Stebler blüht auf, wenn er über die Fussballschule spricht, denn sie ist für ihn eine echte Herzensangelegenheit. 2004 hat er als Junior des FC Aesch das erste Mal mitgemacht und seither keine einzige Austragung verpasst. Siebenmal als Teilnehmer, neun Jahre als Trainer und seit 2020 als OK-Präsident: Immer war Stebler mit von der Partie.

Als Spieler sei es der Spass am Fussball gewesen, weshalb er jedes Jahr teilnahm. Als er zu alt war, um als Spieler mitzumachen, engagierte er sich gleich als Trainer. «Ich wollte unbedingt bei der Fussballschule mithelfen», erinnert er sich. Der damalige Leiter fragte ihn, ob er als Assistenztrainer mithelfen möchte. Und Stebler sagte freudig zu.

Mittlerweile sind über zehn Jahre vergangen. Was macht die Fussballschule für ihn als Erwachsenen aus? «Mir macht es Spass, den Kindern die Freude am Fussball zu vermitteln», sagt Stebler, der bis vor kurzem als Trainer eine Juniorenmannschaft beim FC Arlesheim betreute. Diese Leidenschaft war es auch, die ihn dazu bewegte, vor fünf Jahren das Organisationskomitee der Fussballschule zu übernehmen. Seine Vorgänger, die nach der 25. Austra­gung geschlossen zurücktraten, suchten Nachfolgerinnen und Nachfolger. Am Abschlussfest sagten Stebler und vier weitere Personen zu, die Woche künftig zu organisieren. Dass er mit damals 22 Jahren gleich das Präsidium der ältesten Fussballschule der Region übernehmen würde, sei nicht seine Absicht gewesen. Das neue OK wählte ihn dann aber einstimmig zum Präsidenten.

Ehemalige Teilnehmer helfen als Trainer mit

«Ich war immer skeptisch und fragte mich: Kann ich das?», sagt Stebler. Als OK-Präsident trägt er die Verantwortung für rund 130 Kinder im Alter von sechs bis 13 Jahren sowie für 20 Trainerinnen und Trainer und ist Ansprechperson für die Eltern. Zu grossen Zwischenfällen sei es aber nie gekommen. Dafür sei ein eingespieltes Trainerteam unerlässlich. «Das Wichtigste sind die Helfer», unterstreicht der 27‑Jährige.

Es sei nicht selbstverständlich, dass sich Jugendliche und Erwachsene dafür eine Woche Zeit nähmen. Geld erhielten sie für ihren Einsatz keines. Es sei der kollegiale Umgang unter den Trainern, den sie schätzten. Viele haben wie Stebler bereits als Kinder teilgenommen und helfen nun mit.

Auch für seine Kolleginnen und Kollegen im OK findet er nur lobende Worte. Nach mittlerweile fünf Jahren seien sie ein eingespieltes Team. Auch die Zusammenarbeit mit Silvio, der das Klubhaus betreibt und den Kindern täglich ein Znüni, ein Mittagessen und ein Zvieri serviert, klappe bestens. Dass Stebler nach fünf Jahren und vier Austragungen (2020 fiel wegen Corona aus) ein Jahr vor dem 30‑Jahr-Jubuiläum aufhört, habe private Gründe. Er gehe im November für unbestimmte Zeit auf Weltreise. Sein Nachfolger stehe aber bereits fest: Florian Gafner, wie Stebler seit 2020 Mitglied des OK, verantwortet die kommende Austragung. Für Stebler der ideale Nachfolger: «Die nächste Ausgabe der Fussballschule ist in sicheren Händen.»

Die Schule läuft weiterhin unter dem Namen des FC Aesch, hat sonst aber kaum Berührungspunkte mit dem Verein. «Wir sind ein eigenständiges OK und haben keine Verpflichtung gegenüber dem FC Aesch», sagt der 27‑Jährige. Trotzdem fliesst der Gewinn der Fussballwoche in die Kassen des Dorfvereins. Damit werde jeweils das Weihnachtsessen der Kinder- und Juniorenmannschaften finanziert, so Stebler.

In seinen 20 Jahren habe er einige Höhepunkte erleben dürfen. Eine besondere Ausgabe war die 21., bei der 250 Kinder teilnahmen. Ein weiteres Highlight war die letzte Austragung mit Dorforiginal und Vereinslegende Max Hunziker als Organisator, als sämtliche Teilnehmer auf dem Platz neben der Tramschlaufe aufmarschierten.

Besonders in Erinnerung bleibt ihm aber die erste Austragung nach der Coronapandemie, seine erste als OK-Präsident. «Wir wussten nicht, ob das Interesse überhaupt noch da war», erinnert er sich. Die Anmeldungen kamen nur zögerlich, trotzdem nahmen schliesslich fast 100 Kinder teil. Mittlerweile kommen die Anmeldungen wieder früher rein, Anmeldeschluss war Ende Juni. Und die Fussballschule bis dahin ausgebucht. 130 Kinder sind es dieses Jahr. Darum macht sich Stebler auch keine Sorgen um die Zukunft des Anlasses. Und seine Nachfolge ist ja auch schon geregelt.

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