Abschied und Neuanfang
Mit zahlreichem Erscheinen und herzlichem Applaus vergoldete das Publikum das Abschiedskonzert der Männerchor-Dirigentin Anita Schönenberger.

Der Männerchor Aesch und Dirigentin Anita Schönenberger, das klang harmonisch und war eine langjährige Erfolgsgeschichte. Die Konzertsäle waren stets voll und an den Gesangswettbewerben steigerte sich der Männerchor Aesch bis hin zum Prädikat «vorzüglich». Dass Schönenberger den Verein nach elf Jahren infolge ihres Umzugs nach Deutschland verlässt, trifft den Chor empfindlich.
Freudige Kehlen gesucht
«Für einen Moment dachte man ans Aufhören. Nach reiflicher Überlegung sprachen sich die 18 aktiven Mitglieder aber aus voller Kehle fürs Weitermachen aus», sagt Christian Helfenstein, Präsident des Männerchors Aesch. Auch wenn man mit einer Überalterung (manche Sänger sind doch schon über 80 und 90 Jahre alt) und mit fehlendem Nachwuchs zu kämpfen habe. Darum lässt der Präsident keine Gelegenheit aus, die Werbetrommel zu rühren: «Gut gelaunte Männer mit freudigen Kehlen sind uns jederzeit willkommen. Wir proben jeden Dienstag von 20 bis 21.30 Uhr im Schützenmattschulhaus Aesch.»
Nachfolgeverfahren läuft
Der Männerchor Aesch, der bereits im 158. Vereinsjahr steht, befinde sich jetzt vor einem Neuanfang, resümiert Helfenstein. «Es gab eine öffentliche Ausschreibung und das Auswahlverfahren für den neuen Dirigenten ist in vollem Gang.» Es seien zahlreiche Bewerbungen eingegangen, vorwiegend von jungen Profimusikern. Nach einer ersten Auswahl werden Probelektionen durchgeführt. Mittels Bewertungsbogen und Punktesystem soll sich dann herauskristallisieren, wer den Männerchor Aesch in die neue Ära dirigieren wird.
Nochmals ganzes Können gezeigt
Die Messlatte ist hoch angesetzt, war die unmissverständliche Botschaft am Samstagabend am letzten Konzert unter der Leitung von Anita Schönenberger. Der Männerchor widmete am vergangenen Samstagabend seinen Auftritt ihr: «Anita, wir danken Dir», lautete das Motto des Abends, die Sänger wuchsen stimmlich noch einmal über sich hinaus und liessen ihren Chor im besten Licht erscheinen. Mit Folk und Gospel, mit Volksliedern in russischer Sprache und mit Eigenkreationen, gespickt mit Humor und Überraschungen, stellte man die ganze Vielfalt des Chors unter Beweis und brachte das Publikum gedanklich zum Tanzen.
Anita Schönenberger gab den Ton an, wirkte aber auch begleitend und entzückte das Publikum mit ihren Klarinetteneinlagen. Die Erwartungen wurden wieder einmal übertroffen. Die Bänke in der reformierten Kirche war bis auf den letzten Platz besetzt und Begeisterung machte sich breit. Mit anhaltendem Applaus und Jubel brachten die Zuschauer zum Ausdruck: Aufhören darf der Männerchor Aesch noch lange nicht.