Umgarnter Pfarrer betreibt Aufklärung

Mit der in Kleinlützel gestarteten Tournee der Landjugend Thierstein Laufental wurde die Theatersaison eröffnet. Unter dem Titel «Schön verwütscht» wartet das Landjugend-Theater mit einem turbulenten Schwank auf.

Brautpaar Liliane und Kurt in Liebespose: Unverständnis bei Rosa und Sepp Moser sowie Pfarrer Leo.  Fotos: Jürg Jeanloz
Brautpaar Liliane und Kurt in Liebespose: Unverständnis bei Rosa und Sepp Moser sowie Pfarrer Leo. Fotos: Jürg Jeanloz

Im Wohnzimmer der Bauernfamilie Moser werden Heiratspläne geschmiedet, um endlich Tochter Liliane an den Mann zu bringen. Von der biologischen Uhr ihrer Tochter Liliane plappert Mutter Rosa Moser, was ihr Ehemann Sepp zur dämlichen Frage bewegt, ob sie denn einen Wecker verschluckt hätte. Auf jeden Fall sind sich Mosers einig, ihre Tochter nicht ein Leben lang durchfüttern zu wollen. Also wird nach einem geeigneten Anwärter gesucht, der ihre Tochter zum Traualtar führt. Allzu wählerisch darf man aber nicht sein, denn Liliane ist keine Intelligenzbestie, doch immerhin sehr attraktiv. Eben recht kommt der Nachbarssohn Kurt, der seine Hündin mit dem Hund der Familie Moser decken möchte. Erotische Missverständnisse bahnen sich an, zumal Kurt auch etwas von der Rolle gefallen ist.

Das Publikum in Kleinlützel amüsiert sich köstlich und geniesst die Szenen mit dem komischen Liebespaar, das sich seiner Gefühle nicht so ganz sicher ist. Ihre Zärtlichkeiten beschränken sich auf keusche Küsse, die mit grosser Erheiterung quittiert werden. Eine weitere Lachnummer gibt Rosas Schwester Amalie ab, die mit ihrem zänkischen und tyrannischen Wesen den Hausherrn auf die Palme bringt. Sobald aber der neue Pfarrer auftaucht, hellt sich ihre Laune schlagartig auf, ja sie verspürt sogar Schmetterlinge im Bauch. «Als Giftzwärg isch si mer immer no lieber gsy», lautet die trockene Bemerkung von Sepp.

In der guten Stube ist nun die Hölle los. Hier das zukünftige Brautpaar, das scheinbar nicht einmal weiss, woher der Nachwuchs kommt, und da die liebestolle Amalie, die den Pfarrer bezirzt und ihm zuletzt noch auf dem Schoss landet. Der Pfarrer wird deshalb auserkoren, die Brautleute aufzuklären. Noch immer glauben die beiden, unter der Nummer 1818 die Kinder bestellen zu können.

Die sechs Darstellerinnen und Darsteller leben sich ausgezeichnet in den Schwank ein, spielen mit viel Einfühlungsvermögen und Einsatz. Sie halten das Publikum in Atem und geben ihm immer wieder die Gelegenheit, herzhaft zu lachen. Grosser Applaus in Kleinlützel, wo die Theatersaison der Landjugend Thierstein-Laufental gestartet wurde. Regisseurin Marianne Iseli hat mit ihrem Team ein heiteres Stück eingeübt und dem Landjugend-Theater frischen Wind eingehaucht. «Wir sind wieder sehr aktiv», meint dazu Präsident und technischer Allrounder Fabian Hügli.

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