Made in Meltingen
In Anlehnung an den ESC-Song von Sandra Studer und Hazel Brugger setzte die Brass Band Meltingen in diesem Jahr auf schweizerische Werte und begeisterte unter dem Motto «Mäid in Schwitzerländ».
Einen Ohrenschmaus nach Schweizer Art servierte die Brass Band Meltingen am vergangenen Wochenende an gleich zwei Abenden dem Publikum. Bereits mit dem Eröffnungsstück «Transalpinia» führten die Musikerinnen und Musiker über die Alpen und erweckten Bilder von majestätischen Bergwelten zum Leben. Ebenfalls in schwindelnde Höhen ging es mit dem Stück «Pilatus», in welchem der Solist Lucas Spaar mit seinem Können am Eufonium brillierte. Auf diese eindrücklichen musikalischen «Appetizers» folgte die knusprige Vorspeise «Crunchy Starter»: Mit seiner Vielfalt an Rhythmen, Tempi und Melodien war dieses Werk für die Brass Band unter der Leitung von Daniel Moroso ideal, um die Fähigkeiten der Spielenden zu demonstrieren. Teil der «Hauptspeise» war sodann das von Christoph Walter komponierte «Made in Switzerland» – nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen ESC-Song!
Durch den abwechslungsreichen Themenabend in der March-Halle führte, wie bereits letztes Jahr, das Meltinger Paar Trudi (Aline Strohmeier) und Hansruedi (Janina Hänggi). Nach 50 Ehejahren hat zwar dessen Liebesleben stark an Glanz eingebüsst, seine Dialoge aber umso mehr an Schärfe gewonnen. An ihrer Seite durfte das Publikum nicht nur den Pilatus erklimmen, sondern auch anderen Tagesausflügen in der Schweiz beiwohnen. In einer Gartenwirtschaft in Bern etwa stiess man gemeinsam mit dem Paar mit einem schäumenden Bierchen (Rivella) an – ganz im Sinne des darauf erklingenden Patent-Ochsner-Songs «Für immer uf di». Das melancholische Stück wurde von der Brass Band, insbesondere von den Solisten Ralph Hänggi, Rainer Jeger und Lucas Spaar äusserst gefühlvoll vorgetragen. In Basel wiederum konnte Hansruedi das Tattoo besuchen. Dort versetzte sich der Meltinger aber «versehentlich» in einen Cannabis-Rausch, woraufhin ihn seine keifende Gattin mit Polo Hofer verglich. Die Eheleute würzten den Abend mit zahlreichen zotigen Sprüchen oder brachten das Publikum mit Anspielungen auf die Lokalprominenz zum Lachen. Geschickt flochten sie die Titel der von der Brass Band präsentierten Stücke in ihre verbalen Schlagabtausche ein: So etwa «Hemmige» des unvergesslichen Berner Troubadours Mani Matter oder «I hät no viu blöder ta» von Mundart-Rocker Gölä.
Einen Leckerbissen der besonderen Art bildete die Show der geladenen Tambourengruppe der Stadtmusik Harmonie Laufen, in der mehrere Meltinger und Zullwiler mitwirken. Mit ihrer Präzision und Geschicklichkeit erinnerten sie an das legendäre Top Secret Drum Corps aus Basel. Auch für die Augen ein Schmaus waren ihre Einlagen mit fluoreszierender Kleidung und Drumsticks. Die Trommler steppten sogar und machten ihren eigenen Körper zum Perkussionsinstrument. Dieser grosse Einsatz wurde denn auch mit begeistertem Applaus quittiert. Ebenfalls enthusiastisch klatschte das Publikum beim «Dessert», einer von der Brass Band rockig vorgetragenen Version von «Vogellisi», und fühlte sich in den Meltinger Bergen wie im siebten Himmel.






