Kostenstreit mit dem Kanton
An der Delegiertenversammlung der ARA Laufental-Lüsseltal stand das Engagement für den Gewässerschutz im Zentrum. Von der Aufsichtsbehörde gab es Lob. Der Vorstand macht aber darauf aufmerksam, dass er immer wieder vor neuen Herausforderungen stehe.

Die Delegiertenversammlung der ARA Laufental-Lüsseltal fand ausnahmsweise in Breitenbach im Saal Artegna statt und war so gut besucht wie kaum zuvor. Die Vertretungen der 15 Verbandsgemeinden waren im Anschluss an die Versammlung eingeladen, ihr neustes Untergrund-Werk zu besichtigen — das soeben fertiggestellte Mischwasserbecken nahe der Lüssel. Mit der 5,6 Millionen Franken teuren Investition schliesst sich der Kreis der Entwässerungsplanung zur Verbesserung des Gewässerschutzes. So wurden in den letzten Jahren bereits in Laufen und in Zwingen je ein Mischwasserbecken realisiert. Diese Aussenanlagen der Abwasserreinigung sorgen dafür, dass die Kanalisation und die Kläranlage in Zwingen bei Regenfällen nicht überlastet werden.
Michael Fischer, Teilbereichsleiter bei Jauslin Stebler, erläuterte die Details zur 1500 Kubikmeter grossen Anlage der neusten Generation. Das Becken in Breitenbach sei mit einer Spülanlage ausgerüstet. Diese sorgt dafür, dass es am Boden nicht zu Ablagerungen kommt, die Geruchsemissionen verursachen könnten. Das Becken werde nämlich nach den Regenfällen immer wieder entleert.
Die ARA Zwingen, die in der Region die einzige Abwasserreinigungsanlage ist, die von den Gemeinden und nicht vom Kanton geführt wird, erhielt von der Aufsichtsbehörde in den letzten Jahren immer sehr gute Noten. Auch an dieser Delegiertenversammlung gab es von den Vertretern des zuständigen Amtes lobende Worte. Der Verband habe gezielt in die Verbesserung des Gewässerschutzes investiert und zeichne sich aus durch einen störungsfreien Betrieb. Auch die Auflage, für längere Stromausfälle vorbereitet zu sein, werde von der ARA Laufental-Lüsseltal neu erfüllt. ARA-Präsident Markus Lisser gab zu verstehen, dass man hart verhandelt habe. Bezüglich der Messungen der Birs-Wasserqualität gelte es grundsätzlich zu bedenken, dass der Kanton Jura in Sachen Gewässerschutz weniger strenge Anforderungen an eine ARA stelle als der Kanton Baselland. Und bekanntlich entspringe die Birs nicht in Liesberg.
Kosten im Rahmen des Projekts Hochwasserschutz in Laufen
Auch aktuell sei der Vorstand erneut gefordert, mit dem Kanton hart zu verhandeln. «Es geht um die Frage, wer die Kosten für die Verlegung der Leitungen im Rahmen des Projektes Hochwasserschutz in Laufen trägt», erläuterte Lisser bei der Besprechung des Budgets 2026, das einstimmig genehmigt wurde. Der Kanton vertrete eine andere Meinung als der ARA-Verband. Deswegen habe der Vorstand Gelder für die Rechtsberatung reserviert. «Die Leitungen waren erstellt worden, als das Laufental noch zum Kanton Bern gehörte. Damals galt, dass bei einer Verlegung der Kanalisation der Verursacher für die Kosten aufzukommen hat. Diese Vereinbarung ist beim Kantonswechsel vom Kanton Baselland übernommen worden», führte Lisser gegenüber dieser Zeitung aus. Die Kosten würden derzeit auf eine Million Franken geschätzt.
Nachgefragt beim Baudepartement des Kantons Baselland, erklärt Mediensprecher Simon Rüttimann, dass die Frage, wer die Kosten für die Verlegung der Leitungen trage, Bestandteil eines laufenden Verfahrens sei, zu dem man sich öffentlich nicht äussere. «Ziel des Verfahrens ist, eine Einigung zu finden», gab Rüttimann zu verstehen.


