Jubla feiert ihr sechzigjähriges Bestehen
Die Jubla Chrüz und quer Breitenbach ist ein beliebtes Freizeitangebot für die Jugendlichen von Breitenbach und den umliegenden Dörfern.

Es ist nicht selbstverständlich, wenn eine Jugendorganisation Woche für Woche kurzweilige Anlässe organisiert. Dies ist für die «Jubla Chrüz und quer» in Breitenbach der Fall, die am vergangenen Samstag ihr 60-jähriges Bestehen feiert. Nach einem Gottesdienst wurde beim Pfarreiheim ab 13.30 Uhr ein vielfältiges Programm geboten. Viele ehemalige Jubla-Mitglieder fanden sind ein, schwelgten in Erinnerungen und feierten mit.
Während vieler Jahre ist es den Verantwortlichen immer wieder gelungen, Heranwachsende nicht nur zum Mitmachen zu bewegen, sondern auch Leiterfunktionen zu übernehmen. Zurzeit leiten die 22-jährige Bianca Ramp und der 25-jährige Frank Chrétien mit einem 15-köpfigen Leitungsteam die Organisation, die für Kinder ab der dritten Klasse ein vielfältiges Freizeitangebot zusammenstellt.
Breite Freizeit-Aktivitäten
Ramp und Chrétien räumen ein, dass die Jubla angesichts der zahlreichen Vereine im Bezirk Thierstein immer wieder Schwierigkeiten hat, Mitglieder zu finden. Allerdings schätzen viele Kinder die Abwechslung und die Vielfalt: «Ein Fussballverein ist vor allem auf Fussball fokussiert», sagte etwa der Chrétien. Bei der Jubla gehe es vor allem darum, gemeinsam etwas zu unternehmen. Das kann eine Wanderung sein, ein Lagerfeuer, ein Ausflug in den Wald. Oder man bastelt gemeinsam für Anlässe in den Dörfern. So nimmt die Jubla regelmässig am Samichlaus und am Stärnsinge – in Fehren, Büsserach und Breitenbach – teil. Oder man kocht, führt eine Schnitzeljagd durch oder übt ein Theaterstück ein. Besonders beliebt sind jedoch die alljährlichen Lager. «Daran nehmen sogar Kinder teil, deren Eltern weggezogen sind», berichtet Bianca Ramp.
Wichtig ist den beiden Leitern, dass kein Gruppen- und oder Leistungsdruck entsteht. Die Kinder sollen locker gemeinsam etwas erleben. Die Jubla sei weniger straff als die Pfadi, die Rituale und Uniformen kennen. Die Jubla-Tätigkeiten richtet sich nach fünf Grundsätzen: Zusammensein, mitbestimmen. Kreativ sein, Natur erleben und Glauben. Allerdings ist für die Teilnahme an den Aktivitäten nicht Bedingung, dass die Kinder katholisch sind. Dennoch arbeitet man mit der Pfarrei zusammen, in deren Pfarreiheim sich die Jubla-Räumlichkeiten befinden. Eine gute Zusammenarbeit pflegt man mit andern Jugendorganisationen: «Die Pfadi helfen uns aus und wir ihnen», sagt Ramp.
Für die Kinder sei das Mitmachen in der Jubla eine willkommene Abwechslung. Man komme in die freie Natur, lerne vieles für den Alltag: etwa, wie man Knoten macht oder einfache Rezepte kocht. Und man lerne gegenseitig viel voneinander, habe doch jedes Kind andere Talente und Fähigkeiten. Vor allem erwerbe man in der Gruppe Sozialkompetenz, die einem als Leiter, aber auch im Berufsleben zugutekommt, zeigt sich Chrétien überzeugt.
Den Anfang genommen hat die Jubla Breitenbach im Jahre 1953. Gründungsmitglied Toni Bieri erinnert sich noch lebhaft an das erste Zeltlager im Sommer 1953. Die Zelte hat man sich von der Jungwacht ausgeborgt. Wandertouren führte die Jubla-Jungschar beispielsweise auf den Gornergrat. Auch wenn man heute nicht mehr an Prozessionen teilnimmt und Altäre schmückt: Die Jubla Chrüz und Quer hat im Vereinsleben des Thiersteins weiter seinen festen Platz.