Ihre letzten 90 Ratsminuten

Drei verdiente Gemeinderäte sassen am Montagabend ein letztes Mal um den grossen Ratstisch. Ab jetzt müssen es ihre Nachfolger richten.

Natürlich Breitenbach: Christoph Merckx (l.), Beatrice Halbeisen und Remo Waldner engagieren sich weiter.   Foto: Roland Bürki
Natürlich Breitenbach: Christoph Merckx (l.), Beatrice Halbeisen und Remo Waldner engagieren sich weiter. Foto: Roland Bürki

Heute ist so etwas wie Jahreswechsel», meinte Gemeindepräsident Dieter Künzli zur letzten Sitzung des alten Gemeinderates. Dennoch, Kehrausstimmung kam nicht auf. Immerhin wollten in anderthalb Stunden der Besuch in Artegna, die vergangene Gemeindeversammlung, die Arbeitsvergaben für die Wasserversorgung der Höfe Ost und ein Fuss- und Fahrwegrecht hinter dem Gemeindehaus aufgearbeitet werden. Ein letztes Mal nutzten die scheidenden Beatrice Halbeisen, Christoph Merckx und Remo Waldner die Gelegenheit, ihre Meinungen und Anregungen einzubringen. Künzli dankte dem Trio nach der kürzlichen Verabschiedung an der Gemeindeversammlung ein zweites Mal, nämlich einer «kritischen Beatrice», einem «ausgleichenden Christoph» und einem Remo als dem «Gedächtnis des Gemeinderates».

Sie engagieren sich weiter
Acht Jahre diente Beatrice Halbeisen (FDP) der Gemeinde. Hartnäckig, intelligent und mit eigener Meinung, so Künzli. Grosse Brocken hatte Halbeisen zu bewältigen mit dem Gesamtplan, dem Naturkonzept und deren Produkt, den Lüsselauen, sowie mit der heiklen Umstrukturierung der Feuerwehr. «Die sensible Aufgabe mit der Feuerwehr war nur gemeinsam möglich», betont Halbeisen gegenüber dem Wochenblatt. Als neue Bürgergemeindepräsidentin hat sie jetzt die Nachfolge von Max Hofer angetreten. Auch in der Planungskommission und im AZB-Vorstand ist sie weiter anzutreffen.
Remo Waldner, der als SP-Mann im grösstenteils freisinnigen Rat nicht immer einen leichten Stand hatte, wird sich nicht ins Schneckenhaus zurückziehen. Der Gemeinderat wählte ihn nämlich einstimmig als neuen Friedensrichter. Als «feinen Kerl, immer sehr fair, und besonnenen Menschen» hatte ihn Künzli charakterisiert. Waldner engagierte sich in seinen zwölf Jahren stark für Bildung, Kultur und Sport. Die Einführung der Geleiteten Schule und deren Globalbudget erfolgten unter seiner Ägide. «Das hat wenig mit mir zu tun», wehrt er bescheiden ab und meint zu den Gemeinderatsjahren: «Ich habe hier mehr gelernt als in allen Ausbildungen.» Auch für den nach vier Jahren zurücktretenden Christoph Merckx (CVP) war vieles Neuland, in das er sich aber unverdrossen hineinkniete. Etwa in die im Anlaufen begriffene neue Sozialregion mit ihren Personalproblemen. «Ich würde Dich wieder wählen», hatte ihn Künzli coram publico gelobt.
Merckx zieht sich zugunsten seiner jungen Familie zurück, bleibt aber dem Vorstand der Sozialregion als Finanzchef erhalten.

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