Girls am Laufmeter

Ob sie Margret, Anita oder Natascha hiessen, der Männerchor Meltingen widmete seine Lieder am Jahreskonzert in der Wallfahrtskirche ganz der holden Damenwelt.

In Gedanken an Girls: Männerchor Meltingen in der Wallfahrtskirche.   Foto: Jürg Jeanloz
In Gedanken an Girls: Männerchor Meltingen in der Wallfahrtskirche. Foto: Jürg Jeanloz

An schönen jungen Mädchen kommen die gesetzten Herren des Männerchors Meltingen einfach nicht vorbei. So war es nicht verwunderlich, dass sie ihr Jahreskonzert ganz den Girls verschrieben. In dunklen Anzügen und mit ernsten Gesichtern zogen sie musikalisch an blühenden Heckenrosen vorbei. «Schön ist das Küssen und Kosen, Rosen und Schönheit vergeh’n!» Mit Wehmut und kräftigen Stimmen sangen sie dieses herrliche Liebeslied und erfreuten die zahlreichen Gäste in der Wallfahrtskirche Meltingen. Bereits bei der Margret am Tore erinnerten sich die ehrwürdigen Sänger, dass Margret nicht nur erotische Blicke zu verteilen hat, sondern auch das beste Bier im ganzen Nest ausschenkt. In seinen heiteren Ansagen bemerkte Christoph Hänggi, dass die betreffende Dame in Meltingen die Katrin in der «Traube» sei! Mit einem Tessiner Volkslied in deutscher Sprache setzten sie ihren frivolen Liederreigen fort. «Komm in die Gondel mit mir», beschworen sie die holde Lisetta und brachten den schmachtenden Wunsch mit herzzerreissender Dynamik in das Kirchenrund. Sie lebten das Lied mit Sinnlichkeit und begeisterten damit die anwesenden Gäste.

Absoluter Renner des Abends war der Welthit «Girls, Girls, Girls», der die Gäste von den Bänken riss. «Komm mit, die Welt bewegt sich, nur Mut und Du verliebst Dich auch», sangen sie den englischen Gassenhauer in bestem Deutsch. Dirigent Othmar Sturm und sie hätten sich in den Proben die Zähne ausgebissen, denn rhythmisch sei dieser Knüller auf höchstem Niveau, so Hänggi. Aus der Mottenkiste liessen sie das Chianti-Lied folgen, das den Rotwein so trefflich mit der Liebe verbindet. Hier spürte man, wie sich die Herzen der Herren noch einmal so richtig öffneten und aufbäumten.
Zum Schluss war noch die schöne Anita an der Reihe. Costa Cordalis hätte seine helle Freude gehabt, wie gefühlsvoll die Sänger ohne Notenblatt seinen Schlager interpretierten. «Schwarz war ihr Haar, die Augen wie zwei Sterne so klar», tönte es wunderbar in der Kirche, Dirigent Othmar Sturm begleitete die Einsätze mit lebhafter und auffälliger Gestik. Standing Ovations für den Männerchor, die Girls hatten den Chor zu Höchstleistungen angespornt.

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