Die 3-D-Gedankenwelt aufs Bild gebannt

Im Kulturforum 10 verblüfft der Fotokünstler Martin Staub in seiner Ausstellung «Brainstorming» mit 19 mehrschichtigen, transparenten Fotokompositionen auf Acrylglas und Papier.

Trilogie im AZB:  Das Werk «voll-mond», die beiden Künstler Raphael Jeger und Martin Staub sowie die applaudierenden Vernissage-Gäste.   Foto: Roland Bürki
Trilogie im AZB: Das Werk «voll-mond», die beiden Künstler Raphael Jeger und Martin Staub sowie die applaudierenden Vernissage-Gäste. Foto: Roland Bürki

Das Alterszentrum Bodenacker (AZB) will mit seinem «Kulturforum 10» zeitgenössische Kunst fördern und auch hautnah erleben lassen. Seit letztem Sonntag hängen dort ungewöhnliche Fotokompositionen eines Künstlers, der immer wieder andere Wege sucht. «Weil ich nicht tun wollte, was andere tun, suchte ich nach Neuem», beschreibt Martin Staub aus Kleinlützel, ein seit Jugendzeiten begeisterter Fotograf, den langen Weg von der einstigen Dunkelkammer zur digitalen Fotografie mit ihren vielen neuen Möglichkeiten. Dass er mit seinen fotografisch erfassten Gedankenblitzen eindrucksvolle Bilder komponiert und sie mittels Papierdruck, Airbrush und Inkjet-Print auf zwei oder drei Acrylglas-Ebenen sichtbar macht, ist Staubs ureigenste Technik. Zum zehnten Mal durfte er, sinnigerweise im Kulturzentrum 10, seine verblüffenden Kreationen ausstellen und deren überraschende Wirkung auf die zahlreichen Vernissage-Besucher insgeheim mit Freude beobachten. Schon die vielsagenden Titel der Bilder wie «land-schafft», «voll-mond» oder «zeit-druck» wecken Erwartungen, die locker übertroffen werden. «zeit-druck» etwa lässt mit unzähligen Uhren den Druck zentnerschwer auf den Schultern ebenso zahlreicher real fotografierter Menschen lasten.

Fotokunst bodigt Schwingen
Noch klang Elton Johns «I guess that’s why they call it the blues» in den Ohren nach, das Raphael Jeger stimm- und klaviergewaltig dargeboten hatte, als Heimleiter Hannes Spirig sich in launigen Worten an die Gäste der Vernissage wandte: «Sie haben im Ausstich Schwingen gegen Fotokunst die richtige Wahl getroffen.» Spirig vermutete hinter der jugendlichen Ausstrahlung des einstigen Lehrers und heutigen Redaktionsleiters die gesunde «Lützler Luft», die Staub auch bei seinen Kreationen beflügle. Dieser wünschte dem immer zahlreicheren Publikum viel Spass beim Entdecken der sich je nach Lichteinfall verändernden mehrschichtigen Bilder. Staub wehrte sich nicht gegen die beflügelnde Lützler Luft, schrieb aber der Zusammenarbeit mit dem Kunstmaler Andreas Malzach für «diese Art Bilder» mehr Wirkung zu: «Wir befruchten uns gegenseitig.»
Die Stimmen vor den mit viel Zeitaufwand kreierten Bildern tönten durchwegs begeisternd, ja sie bescheinigten Staub gar eine ganz exklusive Bilder-Edition.

Kulturforum Bodenacker: bis 3. November, täglich von 9.30 bis 18.00 Uhr.

 

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