Das Landpostmuseum existiert weiter

Alda Blom unterhält das Landpostmuseum Fehren und verwaltet damit den kulturellen Nachlass ihres Ehemannes.

Viel zu entdecken: Das Landpostmuseum Fehren besteht seit 2002.   Foto: Dimitri Hofer
Viel zu entdecken: Das Landpostmuseum Fehren besteht seit 2002. Foto: Dimitri Hofer

Die Leute in der Region sollen wissen, dass sie das Landpostmuseum Fehren noch immer besuchen können.» Eine Schliessung war für Alda Bloch nach dem Tod ihres Ehemannes im Jahr 2011 keine Option. Zu viel Arbeit, Leidenschaft und Geld hatte der ehemalige Posthalter Erich Blom in seine eindrückliche Sammlung investiert. Die Pensionärin sorgt heute dafür, dass das Lebenswerk ihres verstorbenen Gatten weiterhin der Öffentlichkeit zugänglich ist.
Neue Objekte werde sie jedoch nicht anschaffen, erklärt Blom. Ein Augenschein auf dem Dachboden ihres Wohnhauses offenbart, dass dazu auch überhaupt kein Anlass besteht. Die beiden mit viel Sorgfalt eingerichteten Räume platzen ohnehin schon fast aus allen Nähten. Um alle Ausstellungsstücke zu begutachten, reicht ein kurzer Durchgang bei Weitem nicht aus. Unzählige Gegenstände unterschiedlicher Herkunft zeugen von über hundertfünfzig Jahren Postgeschichte. Ein längst nicht mehr gebräuchlicher Telegraph aus den Anfängen ist ebenso vorhanden, wie eine Stempelmaschine, die noch in den Neunzigern des vergangenen Jahrhunderts in Betrieb war.

Immer wieder stösst man auch auf Zeitdokumente, welche aus der 1999 geschlossenen Poststelle Fehren stammen. Das Pult, an dem Alda Blom jahrzehntelang arbeitete, gibt Aufschluss über die verschiedenen Aufgaben einer Postbeamtin. Während ihr Ehemann im Dorf die Briefe und Pakete verteilte, bediente sie die Kunden am Schalter. Dieser befand sich im Erdgeschoss des Gebäudes, in welchem seit dem Jahr 2002 das Landpostmuseum untergebracht ist. In den Räumlichkeiten der einstigen Poststelle sind heute Zustellwagen zu sehen, mit denen Briefträger in der Schweiz unterwegs waren. Schlitten und Skier zeigen zudem auf, dass die Pöstler in Bergregionen beschwerliche Wege auf sich nehmen mussten, um die Bevölkerung zu versorgen.

Erich Blom hingegen war in Fehren zuerst mit dem Fahrrad und später mit dem Motorrad auf Achse. Dass sein Herz aber genauso für Postautos schlug, demonstrieren die zahllosen Miniaturfahrzeuge in den Vitrinen auf dem Estrich. Hinter Glas befindet sich auch der eigentliche Höhepunkt der Sammlung. Seit den Achtzigerjahren hatte Blom über hundert Postmützen aus aller Herren Länder zusammengetragen. Meist fragte er dafür die lokalen Postbehörden in den einzelnen Staaten per Brief an. «Wir besuchten ausserdem gemeinsam Flohmärkte», erinnert sich Alda Blom. «Dort stiessen wir oft auf postalische Schmuckstücke, die dann ihren Weg ins Museum fanden.» Nicht nur deshalb ist es ihr ein riesiges Anliegen, dass die komplette Sammlung auch noch künftigen Generationen einen Einblick in die vielfältige Welt der Post geben wird.

Weitere Artikel zu «Thierstein», die sie interessieren könnten

Thierstein14.05.2025

Die Kühe bleiben im Dorf

Der Gemeinderat von Breitenbach äussert sich zu den einzelnen Beiträgen aus dem Mitwirkungsverfahren — unter anderem zum Thema Landwirtschaftszone — und gibt…
Thierstein14.05.2025

Fachfrau der Biostoffe öffnet Textilcafé

Am Samstag öffnet in Meltingen das Textilcafé. Wer wissen will, was das ist, geht am besten hin – ins Meltinger Gewerbezentrum, Ellenbach 109, und lernt dort…
Thierstein14.05.2025

Für mehr Transparenz in der Bevölkerung

Die vor rund einem Jahr gegründete Dorfpartei will mit zwei Kandidierenden in den siebenköpfigen Gemeinderat. Christine Niederhauser und Robert Baranowski…