«Abbé Célestin lässt euch von Herzen grüssen»

Kirchenrätin Imelda Ackermann war für die stiftende Kirchgemeinde Breitenbach-Fehren-Schindelboden kürzlich an der feierlichen Einweihung der Bruder- Klaus-Kirche in Burundi. Es war der Abschluss einer ganzen Projektreihe.

So dankt Burundi: Fotocollage für Imelda Ackermann mit den gestifteten Bauten: Bruder- Klaus-Kirche, Wohnheim (unten links), Schulen (rechts). Daneben zweisprachig die Segens-
So dankt Burundi: Fotocollage für Imelda Ackermann mit den gestifteten Bauten: Bruder- Klaus-Kirche, Wohnheim (unten links), Schulen (rechts). Daneben zweisprachig die Segens-

Als 1998 der Römisch-katholischen Kirchgemeinde Breitenbach-Fehren-Schindelboden eine Pfarrervakanz drohte, gab der scheidende Pfarrer Paul Rutz den erlösenden Tipp: «Da gibt es an der Uni Fribourg einen burundischen Priester.» Als besagter Abbé Célestin Simbanduku angefragt wurde, sagte er zu. Für eine kurze Übergangszeit. Weil sich diese immer mehr hinauszog, hakte Célestins damaliger Bischof Bernard Bududira an die Adresse der hiesigen Kirchgemeinde nach: «Ihr habt jetzt einen Priester, könnt Ihr für unser Land auch etwas tun?» Nun, das wollte und konnte die Kirchgemeinde.

Mit tatkräftiger Unterstützung von Abbé Célestin kam im Laufe der Jahre aus zahlreichen Kollekten, Aufrufen und persönlichen Kontakten ein ansehnlicher Betrag pro «Schule Burundi» zusammen. Sinnvollerweise hatte sich der Kirchenrat für ein Gesamtprojekt mit zwei Schulen und einem Lehrerwohnheim entschieden, weil nur eine gute Bildung Burundi in eine bessere Zukunft führen kann. Dass schliesslich auch noch eine neue, grosse Bruder-Klaus-Kirche anstelle des viel zu kleinen barackenähnlichen Gotteshauses dazugekommen ist, erfüllt die tief religiösen Menschen von Mugaranzura in der Diözese Bururi heute mit grosser Freude und Dankbarkeit.
Bruder Klaus schaffte es doch noch

«Weil ich Französisch spreche, hat mich der Kirchenrat 2004 für das Projekt ‹Schule Burundi› beigezogen», erklärt Imelda Ackermann, die als Lehrerin tätig ist, dem Wochenblatt. Spannend, farbig und mit viel Herzblut schildert sie, wie sie später als Kirchenrätin die drei Projekte Schulen, Wohnheim und Kirche begleitet hat. Dreimal fliegt sie mit vielen Umtrieben und Hindernissen zur Einweihung der gestifteten Bauten von Zürich über Brüssel nach Bujumbura, der Hauptstadt Burundis, von wo es mit dem Jeep nach Mugaranzura geht. Beim letzten Flug von Ende Juli dieses Jahres liegen ihre Nerven blank. «Die Bruder- Klaus-Statue für die neue Kirche hätte nicht mitfliegen dürfen», blickt sie mit Schaudern zurück. Bruder Klaus habe es irgendwie aber doch noch geschafft. Die feierliche Einweihung der Kirche mit der obligaten Statue dauert fast vier Stunden und ist «hochprotokollarisch». Als Vertreterin der stiftenden Kirchgemeinde erfährt «die weisse Frau bei Célestin» alle Ehren einer Diplomatin und muss auch eine Ansprache zum Projekt halten. Auf Französisch, das Abbé Célestin in Kirundi, die offizielle Amtssprache, übersetzt. Ackermann ist beeindruckt von den über 1000 Gästen und Einwohnern, den farbenfrohen Gewändern, den schlagkräftigen Tambouren und von der Herzlichkeit in und um die Kirche. «Der jetzige Bischof Venant Bacinoni der Diözese Bururi sagte mir hundertmal Danke, es gebe kein vergleichbares Projekt dieser Grösse in Burundi», gibt die Kirchenrätin den Dank gerne allen Spendenden hierzulande weiter. Das abgeschlossene Gesamtprojekt werde ihr aber weiter am Herzen liegen, versichert Ackermann, so wie Abbé Célestin die 14 Breitenbacher Jahre nie vergesse: «Er lässt euch nämlich alle von Herzen grüssen.»

Weitere Artikel zu «Thierstein», die sie interessieren könnten

Thierstein14.05.2025

Die Kühe bleiben im Dorf

Der Gemeinderat von Breitenbach äussert sich zu den einzelnen Beiträgen aus dem Mitwirkungsverfahren — unter anderem zum Thema Landwirtschaftszone — und gibt…
Thierstein14.05.2025

Fachfrau der Biostoffe öffnet Textilcafé

Am Samstag öffnet in Meltingen das Textilcafé. Wer wissen will, was das ist, geht am besten hin – ins Meltinger Gewerbezentrum, Ellenbach 109, und lernt dort…
Thierstein14.05.2025

Für mehr Transparenz in der Bevölkerung

Die vor rund einem Jahr gegründete Dorfpartei will mit zwei Kandidierenden in den siebenköpfigen Gemeinderat. Christine Niederhauser und Robert Baranowski…