Zur Krönung gab es Trüffel
Allen Unkenrufen zum Trotz konnten die Pilzfreunde der Region an ihrer Ausstellung eine breite Auswahl an Pilzarten präsentieren.
Wer dachte, in diesem Jahr falle die Pilzausstellung in Zwingen wegen der Trockenheit aus, irrte sich. «So schnell geben wir nicht auf», meinte Präsidentin Franziska Maler schmunzelnd auf Anfrage. Andere Pilzvereine hatten ihre Ausstellungen für dieses Jahr abgesagt. Der Verein für Pilzkunde Laufental-Thierstein hingegen verblüffte am Wochenende mit einer gigantischen Vielfalt sowohl auf den Ausstellungstischen als auch auf dem Teller. «Wir waren teilweise auch erstaunt über die Reichhaltigkeit», räumt Franziska Maler ein.
Doch die Natur wusste sich offenbar zu helfen, und mit dem wissenschaftlichen Hintergrundwissen suchte man natürlich die Orte im Wald auf, wo die Lebensbedingungen für das Pilzwachstum trotz den geringen Niederschlagsmengen vorhanden waren. «Zum Beispiel, an einem schattigen Plätzchen oder wo sich Hangwasser ansammeln konnte», erklärt Franziska Maler.
Den Vereinsmitgliedern ist es jedenfalls gelungen, auch in diesem Ausnahmejahr an einem einzigen Tag 250 Pilzarten zu sammeln. Rund 20 Fachkundige waren am Freitag im Baselbiet und dem Jura, als auch im grenznahen Elsass und Schwarzwald auf Pilzsuche und legten ihre Funde am Abend fünf Experten zur Bestimmung vor.
Fundorte bleiben geheim
Bis spät in die Nacht waren viele fleissigen Hände am Werk und verwandelten die Aula des Schulhauses Zwingen in eine Waldlandschaft mit einem spannenden Rundgang durch die Pilzvorkommnisse der Region. Und mit Spiel und Wettbewerb wurde die Ausstellung zu einem spannenden Ausflug für die ganze Familie. Die genauen Fundorte gaben die Sammler natürlich nicht preis, doch begeisterte Waldgänger sind im Verein willkommen. Nebst den Bestimmungsabenden bietet der Verein Lehrgänge und Exkursionen an. Und im nächsten Jahr will man mit einem besonderen Anlass das 20-Jahr-Jubiläum feiern, kündigt Maler an. Natürlich denkt man bereits an die nächste Ausstellung in drei Jahren. Denn um die Gäste mit den legendären Pilzgerichten verwöhnen zu können, benötigt man jahrelange Vorbereitungszeit, in der die Pilze für den Verzehr gesammelt und konserviert werden. 120 Kilogramm Wildpilz aus dem heimischen Wald servierten die Pilzfreunde in diesem Jahr. Und zwar ein Pastetli-Gericht mit 40 verschiedenen Pilzen aber auch Steinpilzrisotto.
Die Speisekarte war noch mit einer weiteren Köstlichkeit bestückt, nämlich mit Trüffel - ebenfalls aus dem heimischen Wald, aufgespürt von einem Hund, der dank gezielter Ausbildung dem unverkennbaren Trüffelgeschmack auf die Spur kommt und seinem Herrchen die Naturschätze anzeigt. Das Ausgraben erfolge dann aber von Menschenhand, gibt Maler zu bedenken. «Denn auch der Hund hat die Trüffel zum Fressen gerne.»