Urlaub mit Konfliktpotential

Der Schwank «Spanien olé» von Bernd Gombold verkündet die ersten Ferienerlebnisse. Zwei Schweizer Familien bringen das heisse Strandleben mächtig durcheinander und sorgen für grosse Heiterkeit.

Überführte Lüstlinge: links Klaus Zangger mit Ehefrau Erika, rechts Heiri Böhni mit Ehefrau Charlotte. Foto: Jürg Jeanloz
Überführte Lüstlinge: links Klaus Zangger mit Ehefrau Erika, rechts Heiri Böhni mit Ehefrau Charlotte. Foto: Jürg Jeanloz

Bald ist es wieder so weit: Herr und Frau Schweizer reisen ans Meer, um dem Alltag zu entfliehen und sich dem süssen Nichtstun hinzugeben. Der Theaterverein Liesberg hat dieses dankbare Thema aufgegriffen und zwei Familien an die Costa Brava begleitet. Aber eben, schon der Flug ist ein Stress und hat man das Ziel endlich erreicht, kämpft man mit neuen Ärgernissen.

Kaum ist Charlotte Böhni im Hotel Playa Mar angekommen, erleidet die gute Frau schon die ersten Schweissausbrüche. «Ich transpiriere schrecklich, Pedro, bring mir bitte eine kalte Sangria», gibt sie dem Hotelbesitzer auf. Während ihr Sohn Walter noch einen Ventilator installiert, trifft mit Getöse die Familie Zangger ein. Klaus Zangger schleppt die Kühlbox mit Schweizer Bier an und Grossvater Leo bestellt sich gleich einen Schnaps. Die beiden Herren ziehen ihre Hosen aus und benehmen sich total daneben. «D’Manne hei eifach öppis Flegelhafts an sich», moniert indigniert Charlotte Böhni.

Die Dialoge sind frech und witzig, die 50 Zuschauerinnen und Zuschauer an der Hauptprobe amüsieren sich köstlich. Die Schweizer Touristen ziehen alle Register, um ihre Wünsche und Anliegen zu verwirklichen. Die Familie Böhni kommt schon zum 20. Mal, aber Vater Zangger wird nicht müde, die Spanier als unfreundlich und abgeschlagen zu verunglimpfen. Er wäre ohnehin lieber in die Berge gefahren.

Noch turbulenter wird es, wenn die Putzfrau Maria in Erscheinung tritt. Sie räumt im Hotelareal die Abfälle der Gäste weg und schneidet dem Grossvater Leo mit einer Gartenschere die Zehennägel. In ihrer unbekümmerten Art stellt sie die Touristen, für sie eher Terroristen, in den Senkel. «Terroristen haben Gehirn in Hosen», kräht sie frei hinaus. Die ganze Geschichte nimmt eine dramatische Wendung, die erheiternder nicht sein könnte. Die neun Schauspielerinnen und Schauspieler meistern unter der langjährigen Regie von Kurt Schwarzentrub ihre Rollen souverän und lebensnah. Die Liebe zum Detail, die witzigen Dialoge und das farbenfrohe Bühnenbild mit Hotelambiente, Meersicht und Liegestühlen sind beste Voraussetzungen für einen kurzweiligen Theaterabend.

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