Üppiger musikalischer Mehrgänger
Am letzten Samstag lud die Stadtmusik Harmonie Laufen zu ihrem diesjährigen Unterhaltungskonzert unter dem Motto «Klappe zu!». Viele der gespielten Stücke hatten einen direkten Bezug zum Kino.

Das abendliche Programm des Jugendblasorchesters «Fortissimo», der Stadtmusik Harmonie Laufen und der Tambourengruppe war zwar üppig, lag aber nicht schwer auf. «Fortissimo» unter dem Dirigat von Reto Vogt begann mit dem aggressiven und doch nuancierten Werk «Rampage!» («Amoklauf») von Todd Stalter. Danach brillierte Cinzia auf dem Saxofon in «Let It Go» aus dem Film «Die Eiskönigin». Es folgten zwei Sätze aus «The Lord Of The Lake» von Thierry Deleruyelle, dem epischen «Ring der Hexen» und dem humoristischen «Der Mönch und der Lord». Auch im Medley «The Best of James Bond» bewies «Fortissimo» seine musikalischen Stärken und wusste auch mit der beschwingt-rhythmischen Zugabe zu gefallen. Nach kurzer Pause betraten die Bläserinnen und Bläser der Stadtmusik Harmonie Laufen die Bühne des vollen Mehrzwecksaals Serafin. Den Auftakt machte das Ensemble mit dem berühmten Titelthema zum Action-Klassiker «Mission Impossible» von Lalo Schifrin, das ein markantes 5/4-Thema aufweist und mit seinem treibenden Rhythmus Spannung und Energie vermittelt. Etwas länger dauerte das von Warren Barker arrangierte Musical-Medley «Miss Saigon», das auf der Musik von Claude-Michel Schönberg basiert und zwischen lyrischen und kraftvollen Teilen oszilliert. Der «Colonel Bogey-Marsch» wurde zwar schon 1914 als Militärmarsch komponiert, wurde aber erst mit dem Film «Die Brücke am Kwai» von 1957 weltweit bekannt. Typisch für dieses Stück ist die bekannte Pfeifmelodie, die diesem Werk etwas Ironisches und Humorvolles verleiht. Die Stadtmusik Harmonie Laufen überzeugte mit Intonationssicherheit, einem volltönenden und sonoren Gesamtklang. Dirigent Philipp Wagner navigierte das Ensemble sicher durch die Schwierigkeiten der einzelnen Stücke.
Leuchtende Tambouren und Uraufführung
Vor der Pause servierte die Tambouren-gruppe rhythmische Leckerbissen. Zuerst ertönte «Latino-Groove» von Roman Lombriser mit lateinamerikanischen Rhythmen, danach «Connecticut», ein nordamerikanisches Trommelstück, in dem sich helle und dunkle Klangfarben abwechseln. Es wurde dunkel im Raum, nur zwei UV-Lichter bestrahlten die Bühne. Die Tambouren kamen als leuchtende bunte Phantomfiguren zur Rampe und intonierten «Gin Tonic» und danach klatschend als Body-Percussion das Stück «Rock Trap» von William Schinstine. Als erstes Stück der SMHL nach der Pause kam «Protectors Of The Earth» zur Aufführung, eine epische, monumentale Filmmusik, die enorme dynamische Spannungsbögen aufweist und Gänsehaut-Augenblicke bescherte. Beschwingter und groovender ging es mit Stevie Wonders «Sir Duke» weiter, einer jazzigen Hommage an Duke Ellington mit chromatischen Harmonien und einem richtigen Big-Band-Sound. Es folgte das effektvolle Arrangement des Songs «The Code» von Nemo, mit dem er den ESC 2024 gewann. Nach einem Avicii-Medley erklang ein raffinierter Disco-Groove-Mix zwischen Donna Summers «Hot Stuff» und Mani Matters «Eskimo». Langer Applaus. Als Zugabe gabs als Uraufführung den Marsch «Laufe a dr Birs» von Philipp Wagner und zum Schluss «Bella ciao».


