Schulplatzneugestaltung beim Schulhausweg nicht berücksichtigt

Letzte Woche fanden in Dittingen zwei Gemeindeversammlungen statt: jene der Einwohnergemeinde und jene der Burgerkorporation. Während die Burger das 30‑jährige Bestehen feierten und die Versammlung zügig verlief, diskutierten die Einwohnerinnen und Einwohner über drei Stunden über die Brücke im Ried und die Erneuerung der Schulhauszufahrt.

Die Dittinger Gemeindepräsidentin Charlotte Bickel Christ stellte an der Gemeindeversammlung von letzter Woche erstmals eine externe Finanzfirma vor. Nach der Pensionierung der langjährigen Finanzverwalterin erarbeitete die Baltrex Treuhand AG Basel, vertreten durch Daniel Stohler, Budget und Finanzplan. Bei einem Ertrag von 3,6 Millionen Franken resultiert ein geringer Reinverlust von 12000 Franken. Steuerfüsse und Gebühren bleiben unverändert, mit Ausnahme von Wasser (tiefer) und Abwasser (höher). Die Gemeinde profitiert letztmals von einer über vier Jahre verteilten, einmaligen Steuereinnahme. Aus den Publikum, immerhin 31 Anwesende bei 750 Einwohnerinnen und Einwohnern, kam keine einzige Frage. Das Budget wurde einstimmig bewilligt.

Der Fünfjahresplan weist einen hohen Nachholbedarf bei diversen Strassen, Wasser, Abwasser sowie beim Schulhaus und Pausenplatz aus. Dadurch verschlechtert sich die Finanzlage deutlich. Die Pro‑Kopf‑Verschuldung dürfte sich bis 2030 auf rund 6300 Franken verdoppeln. Die Zahlen dienten lediglich der Information.

Neubau Brücke Ried genehmigt

Der Kredit für die Brücke Ried in Höhe von rund 1,1 Millionen Franken (Anteil Zwingen 70 Prozent, Dittingen 30 Prozent) wurde intensiv über eine Stunde lang diskutiert. Nach einem zurückgezogenen Antrag genehmigte die Versammlung das Geschäft mit grossem Mehr (siehe auch oben Bericht zur Gemeindeversammlung Zwingen).

Kredit Schulhausweg wurde abgelehnt

Etwas überraschend kam dann die Ablehnung des Antrags auf Sanierung des Schulweges von rund 423000 Franken. Die Kosten seien zu hoch, die Zufahrt für schwere Fahrzeuge nicht gesichert, das Ganze überhastet aufgegleist und berücksichtige nicht die im 2026 kommenden Projekte wie Schulplatzneugestaltung und zugehörigen Spielplatz. Der Gemeinderat erhielt den Auftrag, ein Gesamtprojekt auszuarbeiten, und kommt damit zeitlich unter Druck. Er hat auch ein Problem mit einem Anwohner des Schulhauses zu lösen, der Hand für eine Umfahrung beim Kählenweg von drei Monaten geboten hatte, dessen befristetes Entgegenkommen nun beinahe zwei Jahre länger andauern muss als vereinbart.

Kritik am neuen Fahrplan der SBB

Gemeinderat Edi Jermann rief dazu auf, illegale Abfallablagerungen zu melden. Kritik gab es am neuen Fahrplan der SBB: Ab Dezember 2025 entfällt der Anschluss an Schnellzüge Richtung Basel. Für Pendler verlängert sich die Reisezeit, für Schüler ergeben sich Vorteile. Positiv ist die neu sehr späte, fast durchgehende Erreichbarkeit des Dorfes, erstmals seit der Einführung eines Busbetriebes vor fast 40 Jahren. Der Gemeinderat empfiehlt, Beschwerden bei den Verantwortlichen der PostAuto AG einzureichen.

Burgerkorporation mit erfreulichem Jahr

Die Versammlung der Burgerkorporation war mit 31 Teilnehmenden bei 120 ortsansässigen Burgern ausserordentlich gut besucht und verlief effizient. Das anschliessende Nachtessen im Bergmattenhof kam gut an und soll beibehalten werden.

Präsident Ueli Jermann berichtete über eine neue Verwaltungsorganisation mit Fokus auf Selbstmanagement und ohne Hierarchie. Trotz personeller Abgänge, Softwareeinführung und Datenmigration konnte der Betrieb stabil gehalten werden, und er dankte den Mitarbeitern. Bei der Fernwärme, gespiessen mit Holzschnitzeln zu hundert Prozent aus Dittinger Wald, wurden drei Heizzentralen zusammengeführt und modernisiert. Neue Liegenschaften vor allem in der Dorfmitte wurden angeschlossen. Im Gewerbegebiet Schachlete stiegen die Einnahmen dank neuer Verträge, und die Renaturalisierung wurde fortgesetzt.

Ein offenes Problem bleibt eine Einsprache von Pro Natura und einer Privatperson. Die Einwohnergemeinde hatte es verpasst, eine Stellungnahme abzugeben, so sind Einnahmen von über 100000 Franken pro Jahr gefährdet. Eine Beschwerde wurde fristgerecht eingereicht. Der Ausgang ist offen.

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