Mit oder ohne Turnhalle?

Der Erweiterungsbau Primarschulhaus Zwingen warf an der Infoveranstaltung zwei Fragen auf: jene der Finanzierbarkeit und jene der Hitzeregulierung.

Erweiterung: Das rote Primarschulhaus (l.) wird über eine Aussentreppe mit dem Erweiterungsbau (r.) verbunden. Im ersten und zweiten Stock befinden sich die Klassen- und Gruppenräume, unten die Turnhalle.Visualisierung: Back Simonsen

Wohlwissend, dass Versammlungen in Zwingen oft lange und mit zum Teil aggressiven Meinungsäusserungen verlaufen, hat auf Wunsch von Gemeindepräsident Thomas Schmid Susanne Hueber die Infoveranstaltung zur Erweiterung Primarschulhaus moderiert. Eine gute Entscheidung: Professionell, sympathisch und mit Power führte die Moderatorin durch den Abend und war ein angenehmer Gegenpol zum Architekten Lukas Back, der das Projekt leise, monoton und etwas langweilig vorstellte. Langweilig hingegen ist das Projekt nicht. Das Architekturbüro Back Simonsen aus Basel hatte sich mit seiner Idee gegen 31 Mitbewerber durchgesetzt. Back zeigte am letzten Donnerstagabend auf, wie die neue Situation nach der Erweiterung aussehen würde: Im bestehenden roten Schulhaus soll der Gemeindesaal mit Küche künftig auch für den Mittagstisch und die Schulzimmer als Lehrer-, Verwaltungs- und Werkräume sowie für Zusatzunterricht genutzt werden. Der Haupteingang bleibt. Eine offene Treppenanlage verbindet das alte Gebäude mit dem neuen Gebäude. In diesem werden 14 Klassenzimmer und eine Turnhalle untergebracht.

Teurer als geplant

Die Gemeindeversammlung hatte einem Ergänzungsbau im Jahr 2022 zugestimmt. Tatsächlich braucht die Primarschule Zwingen seit 2016 mehr Platz. Die Machbarkeitsstudie vom Oktober 2021 wies damals eine Kostenschätzung von 13,68 Mio. Franken aus. Inzwischen stieg die Mehrwertsteuer von 7,7 auf 8,1 Prozent, ebenso die Bau- und Materialkosten. Der neue Kostenstand beträgt 16,97 Mio. Franken mit einer +/-15-Prozent-­Abweichung. «Dies sind die Basiskosten. Setzt man auf Nachhaltigkeit, erhöhen sich die Kosten um 0,64 Mio. Will man mehr Komfort mit mechanischer Komfortlüftung, Kühlfunktion und Brandmeldeanlage, erhöht sich der Betrag um 1,33 Mio.», erläuterte Back die Kostenschätzung.

Bevölkerungszahl steigt

Dass ein Ergänzungsbau nötig ist, ist unbestritten, dies zeigte Harald Schmidlin, Präsident Schulhauskommission, deutlich auf. Die Bevölkerungszahl in Zwingen wird von aktuell 2885 bis im Jahr 2040 auf 3300 bis 3700 wachsen. Die Kinderzahl der Primarschule Zwingen wird von momentan 245 auf 280 bis 330 steigen. Bereits jetzt herrscht Platzmangel sowohl im roten wie auch im alten Schulhaus im Dorfzentrum trotz zusätzlichem Pavillon und Container.

An der Infoveranstaltung standen zwei Fragen im Zentrum. Die zahlreich erschienenen Lehrerinnen interessierten sich dafür, wie ein angenehmes Klima in den Klassenzimmern gewährleistet wird. Sie erhoffen sich eine gute Lüftung, damit die Zimmer mit den grossen Fenstern im Sommer nicht zu stark aufgeheizt werden. Eine andere Gruppe, hauptsächlich Mitglieder der Arbeitsgruppe Finanzen, machte sich Sorgen um die Finanzierbarkeit des Erweiterungsbaus. Bereits jetzt sei die Verschuldung von Zwingen hoch. Gemeindepräsident Thomas Schmid bestätigte, dass die Finanzierung schwierig sei. Mit dem Verkauf des gemeindeeigenen Grundstücks Etzmatt in ein paar Jahren könnte das Schulhaus finanziert werden. Bis dahin brauche es einen Kredit. Um die Kosten zu senken, wäre es möglich, die Turnhalle wegzulassen, was Einsparungen von fünf bis sechs Mio. Franken bringen würde. Die Gemeindeversammlung im Juni wird das Bauprojekt absegnen müssen. Dort wird sich entscheiden, in welchem Umfang — mit oder ohne Turnhalle, Nachhaltigkeit und Komfort — die Ausführung aussehen soll.

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