Ein buntes Fasnachtspotpourri

Steimeyers Fasnachts-Chiechli stand in diesem Jahr unter dem Motto «Karneval» und war eine gewagte Mischung aus deutschem Karneval und Laufner Fasnacht. Neben der Stammcrew kamen auch Gäste zum Zug.

Fasnächtler: Rainer Meyer und Astrid Kyburz als munteres Badisches Mädle Hilde.

Fasnächtler: Rainer Meyer und Astrid Kyburz als munteres Badisches Mädle Hilde.

Bauchredner: Roli Noirjean brachte mit seiner Parodie das Publikum zum Lachen. Fotos: Thomas Brunnschweiler

Bauchredner: Roli Noirjean brachte mit seiner Parodie das Publikum zum Lachen. Fotos: Thomas Brunnschweiler

Die Premiere des 5. Chiechli fand am letzten Freitagabend statt — wie immer im Saal des Restaurants Central. Die Guggenmusik «D’ Schwitzchäschte Laufen» eröffnete den fasnächtlich-karnevalesken Reigen. Roli Noirjean begrüsste als rheinländischer Karnevalsprinz Hans Schwarz mit einer rot-weissen Komitee-Mütze und einem dreifachen «Hellau!». Dieser «running gag», den das Publikum bereitwillig mitmachte, war natürlich eine Parodie auf den bitteren Ernst der rheinischen «Fasenacht». In seiner Büttenrede machte sich Rainer Meyer über das Fasnachtsmotto 2025 lustig: «Mir si ä Fasnachtsfamilie.» «Denkste!», schien Meyer zu sagen. Damit lenke man von städtischen Themen ab, denn vieles laufe schief in Laufen. Der Markt sei ein kleiner Basar, und bald sei mit der Sperrung der SBB im Laufental der Stau bis Röschenz programmiert. Der neue Birspark werde per Dekret zum «Golf von Laufen» umgetauft; die frei gewordene Stelle des Abts von Mariastein könne man durchaus mit Pascal Bolliger besetzen. Auf diese Weise wurden zahlreiche Interna des Städtchens durchgehechelt. Der Schnitzelbangg «D’ Lumpesammler» aus Zwingen nahm die Bundesratswahl, Putin, die gefälschten Unterschriften und auch den ESC aufs Korn, der wohl am Ende nicht 36, sondern über 99 Millionen kosten werde; auch Meloni, Scholz, Brian und Infantino kriegten ihr Fett weg.

Bunte humoristische Mixtur

Meyer führte danach Astrid Kyburz als Mädle aus dem Schwarzwald in die Gebräuche der Laufner Fasnacht ein. Das Café Kern, der Stadtpräsident und die Waggis kamen zur Sprache, wobei die Gästin aus Freudenstadt einiges falsch verstand. Danach kündigte der teutonische Karnevalsprinz die Tambouren- und Pfeiferformation «Pfluderi Fäger» an, die im Charivari einen Marsch spielte. Aus Breitenbach trat mit originellen Helgen «Dr Abgstämpfleti» auf. In seinem Schnitzelbangg bezeichnete er Nemo als Regenbogenfisch und stellte fest, dass selbst KI versagen würde, wenn sie ein neues Marktreglement für Laufen aufstellen müsste. Beim Hochwasserschutz vermeldete er, Laufen könne Venedig werden; Gondeln seien ja bereits vorhanden.

Nach der Pause gab es wieder ein ­«Rahmestiggli» zu den kulinarischen Fasnachtsspezialitäten im Stedtli. Im Anschluss liessen es «D’ Schwitzchäschte Laufen» schränzen und gaben ein wahrhaft kakofonisches Konzert. «D’ Schnäggebigger» aus Basel spotteten über den ESC und meinten, die goldene Blaggedde sei günstiger als die «Dubaischoggi», und beim Radio DAB würden glücklicherweise die Zürcher Sender automatisch herausgefiltert. Roli Noirjean brachte als Pseudo-Bauchredner mit Riesenschnauz das Publikum zum Lachen. Seine köstliche Handpuppe, ein freches Krokodil, flirtete vorwitzig mit einer blonden Zuschauerin und sang am Ende «Le coq est mort». Nach einem letzten «Rahmestiggli» wurde dem dreiköpfigen Ensemble heftig applaudiert.

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