Die Rennfahrerinnen am Motocross Roggenburg
Am vergangenen Wochenende fand in Roggenburg das schweizweit bekannte jährliche Motocross-Rennen statt. Camille Schudy aus dem angrenzenden Elsass belegte im Endklassement in der Kategorie «Women» den dritten Platz.
Schon kurz nach acht Uhr in der Früh macht sich am Sonntag röhrender Lärm im Lützeltal rund um die Roggenburger Rennstrecke breit. Camille Schudy, die 18-jährige Rennfahrerin aus dem grenznahen französischen Illtal bei Ferrette, bereitet sich auf den ersten Trainingslauf in der Kategorie «Women» vor. Die ganze Familie Schudy ist für zwei Tage mit dem Camper angereist und begleitet die Tochter an diesem Wochenende bei den Rennen in Roggenburg. Sie fahre Motocross, seit sie sieben Jahre alt sei, verrät sie. Vater Lucien, selber ehemaliger Rennfahrer, habe ihr die Leidenschaft für den Motocross-Sport mitgegeben. «Ich liebe die Geschwindigkeit und die Schanzensprünge. Ich fahre Rennen, weil es mir Spass macht», lacht die junge Frau, die auf der Piste keine Angst kennt. Sie steht auf und macht sich bereit für den nächsten Trainingslauf. Die zwei Rennläufe finden am Nachmittag statt. Am Ende des Tages belegt sie im Gesamtklassement den dritten Platz.
In der Kategorie «Women» stehen insgesamt 17 Fahrerinnen am Start, die meist aus der Schweiz, vereinzelt aus Frankreich und Österreich stammen. «Das Streckenterrain war sehr griffig und gut», erzählt Rahel Suter nach dem zweiten Trainingslauf, «aber es gab auch sehr viele Rillen und Löcher, die das Fahren schwierig machen.» Rahel Suter, 20 Jahre alt, aus dem thurgauischen Basadingen erzielt am Ende den siebten Platz.
«Seit drei Monaten arbeiteten wir jeden Samstag auf diesen Anlass hin», erzählt Evelyne Jacquemet, Kassierin im Motoclub Roggenburg. Neben der Streckenplanung und allen Organisationsarbeiten seien jeweils auch administrative Arbeiten zu erledigen. «Die Strecke wird extra für das Rennen aufgearbeitet. Normalerweise ist hier Weideland, das uns vom Bauer zur Verfügung gestellt wird.» Camille Schudy habe dieses Jahr bei der Streckenplanung mitgearbeitet, betonte Jacquemet. Die Piste werde in das Talgelände eingebaut, darin unterscheide sie sich von allen anderen Strecken, so Jacquemet. Tatsächlich hat die Roggenburger Strecke von halsbrecherischen Sprüngen und Talfahrten bis hin zu steilen Steigungen eine breite Palette an Anforderungen zu bieten. Sie gilt als die attraktivste Strecke der Schweiz. Alle Resultate aller Kategorien sind auf der Webseite des Clubs einsehbar.