Carpooling soll Stausituation verringern

In neun Wochen steht die Region vor herausfordernden Monaten. Die Bahnstrecke zwischen Laufen und Aesch wird vom 26.April bis 28. September komplett gesperrt. Unter anderem soll auch das sogenannte Carpooling die Situation entschärfen.

In Laufen beim Bahnhof befindet sich einer von vier offiziellen Treffpunkten fürs Carpooling: Standortförderer der Promotion Laufental Patrick Neuenschwander hofft, dass das Carpooling Erfolg zeigt und über die Totalsperre hinaus weitergeführt werden kann. Foto: Melanie Brêchet

Die Totalsperre der Bahnstrecke von Laufen bis Aesch rückt immer näher. Vom 26. April bis 28. September werden auf dieser Linie sämtliche Züge ausfallen. Als Ersatz werden diverse Ersatzbusse verkehren, die eine grosse Zunahme des Individualverkehrs verhindern sollen. Neben Massnahmen wie Nutzung eines E-Bikes, insbesondere auf kürzeren Strecken, Vermeidung von Stosszeiten oder vermehrtem Arbeiten im Homeoffice oder im Co-Working-Space wird die Möglichkeit des Carpoolings beworben. «Beim Carpooling geht es darum, Fahrgemeinschaften zu bilden. Leute, die den gleichen oder einen ähnlichen Arbeitsweg und Arbeitszeiten haben, fahren gemeinsam zur Arbeit, was natürlich das Verkehrsaufkommen auf den Strassen verringert», erklärt Patrick Neuenschwander, Standortförderer der Promotion Laufental. Was grundsätzlich immer Sinn mache, könne in den Monaten der Totalsperre die Strassen entlasten. Gemeinsam mit der Firma HitchHike habe man darum an vier verschiedenen Standorten in der Region einen Treffpunkt fürs Carpooling markiert. Die Treffpunkte befinden sich beim Bahnhof Laufen beim Park & Ride, in Zwingen beim Bahnhof bei den alten Gleisen, in Grellingen beim Gemeindehaus und in Aesch oberhalb des Bahnhofs und werden mit Bodenmarkierungen beziehungsweise Stelen markiert. «Natürlich steht es den Leuten frei, sich an einem anderen vereinbarten Ort zu treffen», sagt Neuenschwander.

Einfache Anmeldung

In der App HitchHike können sich Interessierte bereits jetzt anmelden. Die Registrierung ist kostenlos und kann auch auf der Website getätigt werden. Es kann angegeben werden, ob man eine Mitfahrgelegenheit anbietet oder sucht, welches Ziel man hat, zu welcher Zeit man unterwegs ist und wie viele Plätze frei sind. Auch bezüglich Kostenaufteilung können Angaben gemacht werden. Die App bietet Funktionen zur Berechnung an. Die Nutzerinnen und Nutzer können dabei persönliche Präferenzen angeben. Zum Beispiel, ob man eine ruhige Fahrt vorzieht oder offen ist für Gespräche oder Musik. Auch ob man bereit ist, seine Route oder die Abfahrtszeit anzupassen oder nicht, kann kommuniziert werden. So könnten Mitfahrpartnerinnen und -partner gefunden werden, die ähnliche Vorstellungen haben.

Zuversichtlich

Patrick Neuenschwander ist davon überzeugt, dass mit den verschiedenen Massnahmen ein gutes Paket geschnürt ­wurde, um die bahnfreie Zeit gut zu überstehen. «Sowohl die SBB als auch der Kanton wissen, wie mit solchen Grossbaustellen zu verfahren ist. Da ist genug Erfahrung vorhanden.» Man beobachte die Situation zu Beginn der Sperre auch genau: «Auf der ganzen Strassenstrecke werden Verkehrsdienste unterwegs sein und schauen, wie die Massnahmen greifen und wo es — falls nötig und möglich — Anpassungen braucht», weiss Neuenschwander. Bezüglich Carpooling hofft er, dass das Angebot Anklang findet. «Wir hoffen auf möglichst viele Anmeldungen. Denn nur wenn viele mitmachen, wird die Massnahme etwas bringen. Man sei diesbezüglich guten Mutes. «Wir werden den Dienst auf jeden Fall über die Zeit der Totalsperre hinaus aufrechterhalten. Geplant sind mindestens drei Jahre.» Als schönen Nebeneffekt sieht Patrick Neuenschwander in dieser Massnahme, «dass die Leute wieder näher zusammenrücken».

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