Aus voller Brust für den Rotstab auf Beizentour

Die Rotstablied-Beizentour von Florian Schneider hat in den Medien einige Wellen geworfen. Zur Zeit ist er im Laufental unterwegs.

Ode an das Baselbiet: Florian Schneider im Restaurant Rathausstübli. Unter seinen Gästen auch Kantonspolitiker Rolf Richterich (r.).  Foto: Martin Staub
Ode an das Baselbiet: Florian Schneider im Restaurant Rathausstübli. Unter seinen Gästen auch Kantonspolitiker Rolf Richterich (r.). Foto: Martin Staub

Schon 66 Mal hat der Sänger und Baselbieter aus Leidenschaft sein Rotstablied «verkündet». «Erstmals im letzten Herbst unter dem Törli in Liestal», wie der Interpret am vergangenen Donnerstag im Laufner Rathausstübli erzählte. Hier hatte Florian Schneider an diesem Abend seinen dritten Auftritt und damit die Beizentour durchs Laufental eröffnet. Eine Kampagne gegen die Fusion der beiden Basel und zwar «im Bereich der Romantik und der Emotionen», wie der Idealist erklärt.

Das Rotstablied – eine vertonte Ballade in sechs Strophen, normalerweise unterlegt von den Klängen einer Violine, steht im Zentrum von Florian Schneiders Auftritt. Ein Fall von fünf Minuten höchstens. Dem Geiger hat der Oberbaselbieter an diesem Abend frei gegeben, und sich lediglich seiner voluminösen Stimme und seiner Gitarre bedient, was vollauf genügte. Mucksmäuschen still wurde es im vollbesetzten Stübli, als Schneider die «Wälder und Täler und Hübel rundum» besang und jede Strophe mit dem «Rotstab vo Lieschtel und vo Baselland» quittierte.
Schneider, selbst überrascht über die positive Aufnahme im Publikum setzte mit einigen träfen Schnitzelbänken – Marke «Eigenbau» – und dem abschliessenden Baselbieterlied einen würdigen Schlusspunkt. Auffallend hier, dass trotz Aufforderung sich zu «Vo Schönebuech bis Ammel...» recht wenige Laufentaler Lippen bewegten.

Wie kommt ein Sänger von diesem Format dazu, sich als Bänkelsänger unters Volk zu mischen, ihnen Botschaften zu vermitteln, die nicht jeder hören möchte? «Ich habe mal angefangen, letzten Herbst und wollte wissen, ob mit dieser Methode noch Reaktionen hervorgerufen werden können, argumentierte der Sänger, der mittlerweile enormen Spass an diesem Projekt hat.
«Ich stelle fest, dass reagiert wird, und zwar positiv wie negativ», erklärte er. Er wolle die Leute gar nicht in erster Linie in eine Richtung beeinflussen, sondern dazu anregen, sich mit einem wichtigen Thema auseinanderzusetzen. Ob der Sänger zum Abschluss seiner Tour im unteren Baselbiet «vo Ettige bis Schönebuech» so wohlwollend empfangen wird, wie «dehei» im Oberbaselbiet oder im Laufental, bleibt abzuwarten.

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