Nicht nur profitabel, sondern auch nachhaltig wirtschaften

Damit auch zukünftige Generationen leben und wirtschaften können, muss man jetzt handeln. Das KMU-Podium zeigte auf, wie nachhaltiges Wirtschaften möglich ist.

Austausch: Alle freuten sich auf die Gespräche vor und nach dem Podium. Marc Hübner (v.l.) war Referent und gleichzeitig Gastgeber. Foto: Gini Minonzio
Austausch: Alle freuten sich auf die Gespräche vor und nach dem Podium. Marc Hübner (v.l.) war Referent und gleichzeitig Gastgeber. Foto: Gini Minonzio

Wer das KMU-Podium von letzter Woche in Seewen nicht besucht hat, hat etwas verpasst. Immerhin 40 Personen zeigten ihren guten Riecher und besuchten die Veranstaltung zum Thema «Wirtschaften mit Rücksicht auf zukünftige Generationen». Die vier Firmen, die am Podium teilnahmen, hätten unterschiedlicher nicht sein können. Der Mix der verschiedenen Geschäftsphilosophien machte die Veranstaltung äusserst inspirierend und spannend. Am Podium nahmen folgende vier Firmenvertreter teil: Marc Hübner (Firma Lehmwerk, Seewen), Oliver Gross (Firma Rotauf, Chur), Martin Schmidlin (Firma Klein Fein Unverpackt, Laufen) und Pascal Bolliger (Firma EGK-Gesundheitskasse, Laufen).

Keine Werbung, kein Kredit

Marc Hübner erzählte davon, wie er während einer Auszeit sein altes Bauernhaus renovierte. Deshalb fing er an, mit Lehmverputz zu experimentieren. Nach und nach wollten immer mehr Bekannte ebenfalls einen Lehmverputz haben. Irgendeinmal musste er einsehen, dass er eine Lehmbau-Firma gründen musste. Er versucht Lehm aus nahen Quellen zu kaufen. Lehm ist nachhaltig, weil er über Jahrhunderte stabil bleibt. Zudem kann man den Verputz mit Wasser wieder reparieren und problemlos entsorgen.

Hübner macht keine Werbung, hat nie einen Businessplan erstellt und kein Geld von der Bank aufgenommen. Alle nötigen Maschinen habe er als Occasion gekauft oder als studierter Maschinenbauingenieur selber hergestellt. Als ihn der ­Moderator Christian Schlatter nach seinem Geschäftsmodell fragt, antwortete er: «Ich habe kein Geschäftsmodell gewählt, das Geschäftsmodell hat mich ­gewählt!»

Ganz im Gegensatz dazu präsentierte Oliver Gross die Firma Rotauf, die möglichst nachhaltige Outdoor-Bekleidung herstellt und online verkauft. Die Firma wurde von zwei Büdnern gegründet und dümpelte drei Jahre vor sich hin. Vor sechs Jahren dann wurde sie durchgeplant. Vom Einkauf der Rohmaterialien über die Verarbeitung bis zum Vertrieb, Marketing und Social-Media-Auftritt scheint alles minutiös durchdacht zu sein.

Jeder Schritt ist dokumentiert und mit schönen Folien festgehalten. Gross zeigte auf, wie die Firma sich zwischen den Ansprüchen faire Arbeitgeber, Nachhaltigkeit und angemessenem Profit bewegt. Falls es der Profit zulässt, werden die Stoffe in der Schweiz hergestellt. Die Kleider werden in der Schweiz genäht. Schädliche Chemikalien werden möglichst vermieden.

Einkaufserlebnis

Martin Schmidlin von der Firma Klein Fein Unverpackt verkauft zusammen mit seiner Frau in Laufen vor allem unverpackte Lebensmittel. «Unser Ziel ist es, dass die Menschen wieder bewusster einkaufen können», erläuterte Schmidlin. Idealisten seien sie nicht. Er habe keine Angst vor den Grossdiscountern, denn ihre Kundschaft wolle gute Produkte aus der Region kaufen. Zudem schätze sie diese Art des Einkaufens.

Ein ganz anderes Kaliber stellt die Firma EGK-Gesundheitskasse dar, die beinahe 100000 Versicherte hat. Wie Pascal Bolliger erläuterte, stärke die Firma seit jeher die Mitverantwortung der Versicherten. Die Kasse unterstütze sie darin, ihre Gesundheit zu bewahren und zu pflegen. Es sei wichtig für die Nachhaltigkeit, dass die Versicherten das Wesen der Solidarität begreifen würden.

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