Kräfteverhältnis auf die Probe gestellt

Von den bisherigen Ratsmitgliedern treten Domenik Schuppli (SVP) sowie Samantha Benito-Gaberthüel (CVP) am 13. Juni nicht mehr zu den Wahlen von Hofstetten-Flüh an. An Kandidaten fehlt es nicht. Ein grosses Thema ist der Ausgleich zwischen den Ortsteilen.

Spannende Wahlen: Am 13. Juni wählt Hofstetten-Flüh einen neuen Gemeinderat.Foto: Bea Asper
Spannende Wahlen: Am 13. Juni wählt Hofstetten-Flüh einen neuen Gemeinderat.Foto: Bea Asper

Gemeindepräsident Felix Schenker ist auf der Liste der CVP, aber als parteilos aufgeführt. Mit Stephan Hasler aus Flüh sorgt die CVP für einen Ausgleich zwischen den Ortsteilen und mit Saskia Aebi-Stöcklin für die Frauenvertretung. Eine ausgeglichene Liste präsentiert auch die SP. Sie tritt mit ihren bisherigen Ratsmitgliedern Brigitte Stöckli Oser und Thomas Zeis (Flüh) sowie mit René Waeber und Brigitta Küry-Albisser an. Die SVP kommt mit ihrer bisherigen Gemeinderätin und Kantonsrätin Andrea Meppiel und mit zwei Kandidaten aus dem Ortsteil Flüh, nämlich mit Richard Rubin und Heiko Keck. Die FDP präsentiert eine Männerliste aus Hofstetten. Nebst Vizegemeindepräsident Peter Gubser möchten Benjamin Haberthür, Kurt Schwyzer, Pascal Lang und Gnanasekaran Yogarajah in der Exekutive mitbestimmen. «Aus meiner Sicht als Gemeinderat wurden Ratsgeschäfte für beide Ortsteile stets gleichwertig behandelt», hält Peter Gubser auf Anfrage fest. Die spezielle Konstellation von einigen Geschäften habe allerdings dazu geführt, dass Einwohner aus Flüh sich gegenüber dem anderen Ortsteil benachteiligt fühlten. «Der Gemeinderat ist gegenüber den Anliegen der neu gegründeten IG Flüh offen», betont Gubser. Die SP nahm die Lage zwischen den beiden Ortsteilen zeitweise als angespannt wahr. «Durch die Schaffung der IG Flüh konnten sich betroffene und interessierte Flühnerinnen und Flühner zusammenschliessen, ihren Anliegen Gewicht geben und sachlich präsentieren. Grundsätzlich wünschen wir uns, dass es sowohl im Gemeinderat wie auch in den Kommissionen mehr Vertreterinnen und Vertreter aus Flüh hat», lautet das Statement der SP. Dies unterstreicht man bei der SVP: «Einige Flühner fühlten sich in den vergangenen Jahren zu wenig einbezogen in wichtige Entscheidungen innerhalb der Gemeinde. Mit der Gründung der IG Flüh möchten sie mehr Mitsprache in der Gemeinde erreichen und ihr Mitwirken anbieten — was zu begrüssen ist und wir auch ernst nehmen, so ist ein Gemeinderatskandidat von uns Mitglied der IG Flüh.»

Bei der CVP kommt man zu folgendem Schluss: «Die Lage zwischen den beiden Ortsteilen beurteilen wir grundsätzlich als gut. Beide Ortsteile haben ihre Geschichte — Hofstetten hat sich vom Bauerndorf zum beliebten Wohnort entwickelt. Flüh, früher eine kleine Siedlung mit Restaurants, dem Bad und Gewerbe entlang dem Flühbach, ist heute wie Hofstetten ein beliebter Wohnort mit einer erstklassigen Anbindung an den ÖV.» In Flüh habe die Nähe der Wohn- zur Gewerbezone teilweise zu Problemen geführt. Nach Ansicht der CVP besteht in Flüh durchaus Handlungsbedarf: «Der Zustand der Talstrasse ist bedenklich, hier fordern wir, dass die Sanierung durch den Kanton so bald wie möglich erfolgt, damit die Verkehrssicherheit (Schulwegsicherheit) verbessert werden kann. Am Steinrain möchten wir die Verkehrssituation überprüfen. In Flüh fehlt ein Mehrzweckraum, den Vereine und Gruppen nutzen können sowie eine Aufwertung des Dorfzentrums, beispielsweise mit einem Platz, welcher für Veranstaltungen genutzt werden kann», teilt die CVP auf Anfrage mit.

Für den Ortsteil Hofstetten sind sich die Parteien einig, dass die Umnutzung des alten Primarschulhauses nun weiter vorangebracht werden soll. «Trotz geplanter Investitionen in Millionenhöhe möchten wir die Steuern auf keinen Fall erhöhen», schreibt die CVP. Es geht aber auch um das Thema Nachhaltigkeit: «Beim Bauen soll die Gemeinde eine Vorbildfunktion einnehmen und wir möchten gemeinsam mit den Landwirten, der Forst- und der Jagdgesellschaft die Biodiversität in unserem Gemeindebann fördern», wünscht sich die CVP. Die SP verspricht ebenfalls, sich für die Nachhaltigkeit, für die Verbesserung der Alters- und Jugendstrukturen sowie die lebendige und aktive Vereinskultur einzusetzen. Ziele, welche auch die FDP in ihrem Wahlprospekt aufgenommen hat mit dem Hinweis, trotz allem auch für gesunde Finanzen zu sorgen. Die SVP verspricht, «in der Planung der Investitionen langfristige Gedanken einfliessen zu lassen, so dass Projekte zukunftsorientiert realisiert und den Anforderungen der Bevölkerung langfristig gerecht werden. Aus unserer Sicht kann es nicht das Ziel sein, die Steuersenkung nur durch den Verzehr des Eigenkapitals zu kompensieren», erfährt man von Andrea Meppiel. Sie hatte im Rat Massnahmen zur Schulwegsicherheit angeregt und will diese Arbeit weiterführen. Die FDP führt weiter ins Feld, dass sich ihre Kandidaten für das einheimische Gewerbe stark machen, insbesondere bei der Vergabe von Arbeiten, erwähnt Kurt Schwyzer.

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