«Dem Oberstufenzentrum mehr Identität stiften»
Simon Esslinger ist der neue Schulleiter des Oberstufenzentrums Dorneckberg in Büren. Er sei bereit, die Herausforderung anzunehmen, die Kooperation zwischen allen Beteiligten zu stärken.

«Es gab viele Bewerbungen, drei Kandidierende kamen in die engere Auswahl. Der Vorstand wählte Simon Esslinger als neuen Schulleiter und teilte den Entscheid den Trägergemeinden und den Eltern mit», erklärt Andreas Vögtli, Präsident des Zweckverbandes Oberstufenzentrum Dorneckberg auf Anfrage dieser Zeitung. Auf eine Pressemitteilung sei verzichtet worden. Vom Gedanken einer Co-Schulleitung sei man abgekommen und das Pensum sei reduziert worden, ist von Vögtli zu erfahren. Im Brief an die Eltern hiess es: «Simon Esslinger ist auf dem Dorneckberg verwurzelt. In Gempen aufgewachsen lebt er heute in Seewen, wo seine Frau einen Landwirtschafts- und Reitbetrieb führt. Durch seine politische Tätigkeit in den Gemeinderäten in Gempen und Seewen, als ehemaliger Gemeindepräsident von Seewen und als amtierender Kantonsrat ist er mit den politischen, lokalen und kantonalen Mechanismen bestens vertraut. Als Sekundarlehrer bildete sich Simon Esslinger zum Schulleiter weiter und weist heute über 15 Jahre Leitungserfahrung an zwei Sekundarschulen auf.» Mit seiner Ausbildung als Schulleiter und einem MAS Management für NPO, seiner langjährigen Unterrichts- und Leitungserfahrung auf dieser Schulstufe und der lokalen emotionalen und politischen Verankerung bringe Esslinger die nötigen Voraussetzungen mit, das OSZE weiterhin erfolgreich in die Zukunft zu führen, steht im Elternbrief weiter geschrieben.
Mit Simon Esslinger tritt ein Regionalpolitiker jene Stelle an, die in den letzten Jahren einer Gratwanderung glich. «Ich bin mir der Sandwich-Position vollkommen bewusst und kann damit umgehen, ich kenne die Problematik aus meiner langjährigen Erfahrung als Schulleiter», hält Esslinger gegenüber dieser Zeitung fest. Er hatte die letzten drei Jahre die Leitung der Sonnhalde Roderis inne. Die regionale Verankerung wolle er nutzen, um «dem Oberstufenzentrum Dorneckberg wieder mehr Identität zu stiften.» Die Schule verfüge über «riesiges Potenzial», zeigt sich Esslinger überzeugt. Doch weil in den letzten Jahren der Standort immer wieder in Frage gestellt wurde und es auf Ebene der Schulleitung keine Kontinuität gab, habe der Zusammenhalt des interkommunalen Gebildes gelitten. Die Kooperation zwischen allen Beteiligten zu stärken, sei die Herausforderung, die er nun annehmen wolle. «Wenn man mit den Gegebenheiten vertraut ist, bringt dies viele Vorteile mit sich. Natürlich ist es auch mit Schwierigkeiten verbunden, da man auf Vorurteile stossen kann, wenn man nicht als Unbekannter eine Stelle antritt», räumt Esslinger ein. «Ich bin zuversichtlich, dass sich die Dinge positiv entwickeln werden.» Im Moment sei es zu früh für eine Standortbestimmung und einen Ausblick. In der Übergangszeit sei er erst zu 40 Prozent als Schulleiter tätig, ab Mai sei es dann ein 80-Prozent-Pensum.
Unruhige Zeiten
Das Oberstufenzentrum Dorneckberg ist wegen der Bildungsreform in den letzten Jahren als Standort in Frage gestellt worden und hat personell viele Wechsel hinter sich. Eine Auseinandersetzung zwischen dem damaligen Vorstandspräsidenten und der dreiköpfigen Schulleitung hatte 2013 zur Demission beider Streitparteien geführt. Nach Interimslösungen übernahmen Christoph Knoll und Therese Dürrenberger die Schulleitung; sie verabschiedeten sich drei Jahre später. Wieder war es zu Unstimmigkeiten zwischen Schulleitung und Vorstandsmitgliedern gekommen. Die Schulaufsicht führte eine Mediation durch. Nach erneutem Stellenausschrieb sollten Franziska Buchwalder und Regula Meschberger die Schulleitung übernehmen. Buchwalder musste die Stelle wenige Monate später aus gesundheitlichen Gründen kündigen. Meschberger, die mit einem befristeten Vertrag zur Überbrückung der Personalprobleme angetreten war, führte die Schule weiter, obwohl sie bereits im Pensionsalter war. Der Vorstand des Zweckverbandes hatte ein Jahr Zeit für eine Nachfolgeregelung. Doch der neu auserwählte Schulleiter verabschiedete sich bevor er die Stelle antrat. «Der Vorstand und der gewählte Schulleiter haben im gegenseitigen Einverständnis den Arbeitsvertrag aufgelöst», hiess es damals. Das OSZD musste erneut auf die Suche gehen und Meschberger war bereit, nochmals in die Bresche zu springen.