Berufswunsch: Filmemacher

Der 15-jährige Yanis Kaiser dreht Kurzfilme. Sein erster Film «Kinderspiel» wurde am Gässli-Film-Festival gezeigt – nun arbeitet er an seinem zweiten Projekt.

Dank eines Wochenblatt-Inserats: Seine Begeisterung fürs Filmen hat Yanis Kaiser beim Movie Camp entdeckt, von dem er im Wochenblatt gelesen hat. Foto: ZVG
Dank eines Wochenblatt-Inserats: Seine Begeisterung fürs Filmen hat Yanis Kaiser beim Movie Camp entdeckt, von dem er im Wochenblatt gelesen hat. Foto: ZVG

Yanis Kaiser lebt in Münchenstein und geht in der Baselbieter Gemeinde auch zur Schule. Das machen Hunderte andere Jugendliche in seinem Alter ebenso. Yanis Kaiser hat wahrscheinlich aber etwas ungewöhnlichere Hobbys als seine Mitschüler. Seine Hobbies sind Waldhorn spielen, Arabisch lernen, das Schreiben von Drehbüchern, Kurzgeschichten und Gedichten – und Filmemachen.
Genau kann sich Yanis Kaiser nicht mehr erinnern, was seine Begeisterung fürs Filmen entfacht hat. Angefangen habe es aber mit einer Anzeige im «Wochenblatt für das Birseck und Dorneck». In der Anzeige wurde für das sogenannte «Movie Camp» in Münchenstein nach Teilnehmern gesucht. Im Movie Camp werden Kinder und Jugendliche während einer Woche mit professioneller Unterstützung in die Kunst des Filmemachens eingeführt. «Dort hat es mich gepackt, dort habe ich meine Begeisterung fürs Filmen entdeckt», erzählt Yanis strahlend. Das Movie Camp sei eine tolle Sache, so der 15-Jährige. «Die Profis begleiten und unterstützen dich in deiner Projektarbeit.» Während eines Movie Camps realisierte Yanis Kaiser auch seinen ersten «ernstzunehmenden» Kurzfilm «Kinderspiel». Der Film wurde vergangenen Sommer am Basler Gässli-Film-Festival und diesen Herbst an den Zuger Filmtagen gezeigt. «Wir haben zwar nicht gewonnen, aber es war eine tolle Erfahrung», betont der Schüler.


Neues Projekt in Arbeit


Zwar hat der Film «Kinderspiel» keinen Preis gewonnen, Yanis Kaisers Leidenschaft fürs Filmen wurde jedoch immer stärker. Für sein neue Projekt – der Kurzfilm «Doppelt gemoppelt» – hat er das Drehbuch selbst geschrieben. Die Geschichte dreht sich um drei Freunde, wobei sich einer der Jungs wegen einer neuen Freundin von der Gruppe abwendet. Die Geschichte endet in einer Schulparty, die ausartet. «Das Ende verrate ich aber nicht», sagt Yanis Kaiser bestimmt. Nur so viel: «Die Geschichte nimmt ein unerwartetes Ende.»


Unterstützung aus Münchenstein

Yanis Kaiser schreibt über Dinge, die er kennt. «Das gibt dem Ganzen die nötige Authentizität», erklärt der 15-Jährige. Mit dem Drehbuch von «Doppelt gemoppelt» wurde Yanis Kaiser bei der Jugendarbeit Münchenstein vorstellig. Die Institution war vom Projekt begeistert und unterstützte und begleitete Yanis bei diesem Filmprojekt. Weitere Sponsoren sagten ihre Unterstützung zu – das zweite «Filmbaby» war definitiv geboren. Auch die Gemeinde Münchenstein sprach Yanis Kaisers Filmprojekt im Rahmen ihrer Kulturförderung einen Beitrag zu. Da Yanis in der Zwischenzeit jedoch genug Sponsoren für seinen Film gefunden hatte, zog er den Antrag bei der Gemeinde wieder zurück. «Der Gemeinderat hat Yanis Kaiser aber wissen lassen, dass er sich bei künftigen Projekten wieder melden solle», bekräftigt Simon Eglin, Medienverantwortlicher der Gemeinde.


Filmedrehen ist Teamarbeit

Das Projekt «Doppelt gemoppelt» haben Yanis Kaiser und sein Team innerhalb von vier Tagen abgedreht. «Es war anspruchsvoll», schildert der junge Filmemacher die Dreharbeiten. Für einige Mitwirkende war es die erste Teilnahme an einem so grossen Projekt. «Mit viel Glück und viel Teamgeist haben wir es aber gemeistert», so Kaiser. Derzeit ist der Film in der Nachbearbeitung. Sein Macher hat das nächste Ziel bereits im Blick: Der Film soll bis Ende Jahr fertiggestellt sein, sodass er an den Schweizer Jugendfilmtagen eingereicht werden kann. Und Yanis Kaiser so seinem Berufswunsch Filmemacher einen Schritt näherkommt.

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