Fit für die Zukunft dank digitaler Hilfsmittel

Mit Hilfe eines digitalen Lernbegleiters sollen die Schülerinnen und Schüler der Sek Arlesheim-Münchenstein digitale Mündigkeit erreichen.

Lernen am Bildschirm: Mit den digitalen Lernbegleitern kann individueller gearbeitet werden. Foto: Pixabay.com
Lernen am Bildschirm: Mit den digitalen Lernbegleitern kann individueller gearbeitet werden. Foto: Pixabay.com

«Es ist unser Job, die Schülerinnen und Schüler optimal auf die Zeit nach der obligatorischen Schulzeit vorzubereiten», sagt Manuela Noser, Schulleiterin der Sekundarschule Arlesheim-Münchenstein. Ein zentraler Faktor dabei stellen mittlerweile die Digitalisierung und der Umgang damit dar. «Egal ob unsere Schülerinnen und Schüler nach ihrer Zeit bei uns eine Lehre machen oder ans Gymnasium gehen, werden sie unweigerlich mit digitalen Formen und Inhalten konfrontiert werden.» Das sieht auch Philipp Schmid so, Schulleiter der Sekundarschule Arlesheim-Münchenstein und Verantwortlicher für den Digitalisierungsprozess. «Nur wer vorbereitet ist, kann später bestehen», meint er. Damit die Schülerinnen und Schüler der Sek Arlesheim-Münchenstein möglichst gute Voraussetzungen haben, bekommen seit letztem Jahr alle Erstklässlerinnen und Erstklässler ein Tablet oder einen digitalen Lernbegleiter, wie es im Fachjargon heisst, zur Verfügung gestellt. Vergangenen Montag lud die Sek Arlesheim-Münchenstein zu einem Elternabend, um nach einem Jahr digitalen Lernbegleiter zusammen mit den Eltern über Potenzial, aber auch Gefahren der Tablets in den Klassenzimmern zu sprechen.

Tablets als Ergänzung

Es sei wichtig, die digitalen Lernbegleiter als Ergänzung und weiteres Mittel in der Unterrichtsgestaltung und nicht als Konkurrenz zu Wandtafel und Beamer zu sehen, sagen die beiden Schulleiter Noser und Schmid unisono. «Wir versuchen die Balance zwischen digital und analog zu finden», sagt Noser stellvertretend. Ziel sei es, den digitalen Lernbegleiter dann einzusetzen, wenn er einen Mehrwert bringe. Grundsätzlich sei es so, dass mit den digitalen Lernbegleitern viel individueller gearbeitet werden könne. «In Mathe gibt es beispielsweise eine App, die sich jeweils automatisch an das Niveau des Benutzers anpasst und ihn gezielt an seinen Schwächen üben lässt», erklärt Schmid.

Neben diesen unterrichtstechnischen Vorteilen geht es der Sek Arlesheim-Münchenstein auch stark darum, den Schülerinnen und Schülern den verantwortungsbewussten Umgang im Sinn einer digitalen Mündigkeit beizubringen. «Gerade auf den privaten Geräten der Schülerinnen und Schüler läuft im Bereich Cybermobbing schon einiges, was wir als Schule oder die Eltern nur begrenzt mitbekommen.»

Straftaten im Netz

Um die Eltern für diese Problematik zu sensibilisieren, übernahm für den zweiten Teil des Elternabends der Jugendpolizist René Schaub. Zu den gängigen Phänomenen, mit denen er in seiner Arbeit mit Kindern und Jugendlichen regelmässig konfrontiert werde, gehörten Cybermobbing, Pornografie und Gewaltdarstellungen. Schaub machte den Eltern klar, wie schnell vielleicht auf den ersten Blick als nicht so schlimm eingeschätzte Dinge wie etwa Cybermobbing zu einer Straftat werden können. «Mobbing an sich ist nicht strafbar. Ehrenverletzung, Verleumdung oder Beschimpfung sind es aber sehr wohl.»

Zudem sei es wichtig, zu wissen, wie schnell man als Dritter zum Mittäter ­werden könne. «Wird beispielsweise in ­einem Gruppenchat ein entsprechendes Bild gesendet, kann man zum Mittäter werden, wenn man das Bild nicht löscht.» Ein weiteres Themenfeld, mit dem Schaub in seinem Arbeitsalltag häufig in Kontakt kommt, ist die Digitalsucht. Dieses Thema stiess bei den anwesenden Eltern speziell auf Resonanz, wie die zahlreichen Wortmeldungen bewiesen. Es sei wichtig, dass die digitalen Lernbegleiter diese Tendenz nicht verstärkten, lautete der Grundtenor. Dies sei auch ganz im Sinn der Schule, versprach Schulleiter Schmid und hob hervor, dass der Weg Richtung digitale Mündigkeit nur durch konstruktive Zusammenarbeit gegangen werden könne.

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