Musikalischer Netzwerker jubiliert

Peter Koller, der ehemalige Musikschulleiter und Dorforganist, konnte Ende April seinen 70. Geburtstag feiern. Der Geburtstag und das ihn abrundende Kantatenkonzert sind Anlass für eine Würdigung.

Ein bescheidener und beharrlicher Musiker und Organisator: Peter Koller vor dem Dom in Arlesheim.  Foto: T. Brunnschweiler
Ein bescheidener und beharrlicher Musiker und Organisator: Peter Koller vor dem Dom in Arlesheim. Foto: T. Brunnschweiler

Thomas Brunnschweiler

Wer in Arlesheim den Namen Peter Koller nicht kennt, muss ein medienresistenter Eremit sein. Niemand hat Arlesheim in den letzten Jahrzehnten im musikalischen Bereich so geprägt wie er. Stets freundlich und fast reserviert erscheint er, bescheiden und ohne Allüre, obwohl er ja seit langem die Silbermann-Orgel im Dom schlagen darf. «Ich bin Dorforganist», sagt er, «nicht Domorganist.» Koller gehört zu jenen örtlichen und regionalen Netzwerkern, ohne die das Kulturleben zusammenbrechen würde.

Durch und durch Arlesheimer

Peter Koller wuchs hier auf. «Einmal Arlesheim, immer Arlesheim», ist seine Devise. Schon mit sechs erhielt er Klavierunterricht. Nach dem Realgymnasium in Basel studierte er Mathematik, Geografie und Schulgesang und war zwischen 1970 und 1989 Lehrer an der Sekundarschule Oberwil. 1972 schloss der frischvermählte Lehrer ein Orgelstudium beim bekannten Organisten Eduard Müller mit dem Lehrdiplom ab.

Einen einzigen «Auslandaufenthalt» habe er gehabt, sagt er schmunzelnd: «Vier Jahre wohnten wir aus finanziellen Gründen in Neu-Aesch, aber stets mit Sicht auf Dom und die Burgen von Arlesheim.» In den 70er-Jahren wurden Peter und Gaby Koller-Rinderspacher die Kinder Robert und Franziska geschenkt, heute beide in künstlerischen Berufen tätig. Seit 1975 wohnen Kollers im Dorfzentrum. «Es tut mir weh, wenn alte Häuser abgerissen werden», sagt Koller, der sich noch an ein intaktes Dorfbild erinnern kann.

Prägend an der Musikschule

Von 1977 bis 2009 leitete Koller die Musikschule. Sein Wirken ist kaum zu überschätzen. Er organisierte über 2800 Anlässe, war fast immer dabei, förderte das Ensemblewesen und kämpfte für dessen Abgeltung. Er holte Jean-Claude Zehnder und Markus Schwenkreis als Domorganisten nach Arlesheim, sang im Basler Bachchor und leitet den Arlesheimer Bach-Kantaten-Chor. Auch ist er Mitbegründer der Domkonzerte. Er wandert und schwimmt gerne, interessiert sich ebenso für Fussball wie für Musik, und scheint eine umfassende Neugier behalten zu haben. Eine verspätete öffentliche Geburtstagsfeier fand am letzten Sonntag in der reformierten Kirche statt. Peter Koller sei zugerufen: Ad multos annos!

Weitere Artikel zu «Arlesheim», die sie interessieren könnten

Arlesheim24.04.2024

Ein Schmetterling, der die Welt retten soll

Vergangene Woche war der Solarpionier Louis Palmer mit dem grössten solarbetriebenen Fahrzeug der Welt in Arlesheim zu Gast.
Arlesheim17.04.2024

«Wenn man sieht, dass alles funktioniert, gibt das ein gutes Gefühl»

Christine Kleewein hat den Arleser Märt während 17 Jahren geprägt. Am Samstag wurde sie vom Marktteam verabschiedet. An ihre Stelle treten drei neue…
Arlesheim10.04.2024

Offiziell eines der schönsten Dörfer der Schweiz

Arlesheim wird vom Verein «Die schönsten Schweizer Dörfer» mit dem Label «Best Swiss Villages» ausgezeichnet – als erste Gemeinde im Kanton.