Konzentrieren am Brett, auspowern auf dem Sportfeld

Diese Woche machen 64 Kinder und Jugend­liche im Rahmen des kantonalen Schach- und Sportcamps die Hagen­buchen unsicher.

Zug um Zug: Schach ist die Leidenschaft dieser fünf Jungs. Foto: Benedikt Kaiser
Zug um Zug: Schach ist die Leidenschaft dieser fünf Jungs. Foto: Benedikt Kaiser

Peter Hug, Projektleiter und Verantwortlicher für die Organisation des Schach- und Sportcamps, hat alle Hände voll zu tun, um den zwischen 6 und 15 Jahren alten Teilnehmerinnen und Teilnehmern ein tolles Lager zu ermöglichen. Dieses Jahr sorgen gleich 64 von ihnen für ­gehörig Betrieb auf dem Gelände der ­Hagenbuchen in Arlesheim. «Das ist ein neuer Rekord!», sagt Hug sichtlich stolz. Damit sich die Kinder und Jugendlichen sowohl geistig als auch körperlich austoben können, besteht der tägliche Programm-Mix zwischen einer Schach- und einer Sporteinheit. «Wir haben gemerkt, dass die Kinder und Jugendlichen diesen Mix brauchen und schätzen», sagt Hug. Es sei aber so, dass sich gerade auch ­viele sportliche Kinder darauf freuten, Schach spielen zu lernen. Jannis Beutler, ein elfjähriger Lagerteilnehmer, pflichtet dem bei: «Mir gefällt das logische Denken und das Entwerfen von immer neuen Strategien beim Schachspiel.» Auch Charlie Bänziger, der im Camp zum ersten Mal so richtig Schach spielt, zeigt sich begeistert. Der Neunjährige schätzt die Ruhe, die das Spiel mit sich bringt: «Ich mag es, Zeit zum Überlegen zu haben, um dann einen perfekten Zug machen zu können.»

König und Springer

Auch beim Sportprogramm kommen die Kinder und Jugendlichen auf ihre Kosten. Angeboten werden Sportarten wie Fussball, Basketball, Unihockey und zahlreiche weitere Spiele unter professioneller Anleitung. Möglich macht dies die Kooperation der Schachlager mit der Sportagentur MS Sports, die sich auf die Organisation von Sport-Camps spezialisiert hat. «Um unsere Schachlager zu professionalisieren und um die Qualität des Sportprogramms zu garantieren, haben wir uns 2017 MS Sports angeschlossen», erzählt Hug. Dass sich diese Kooperation bewährt und für die Lagerteilnehmer attraktiv ist, zeigen die ­Teilnehmerzahlen, die seither ständig steigen. Tom Samson, ein weiterer neunjähriger Lagerteilnehmer, bringt es auf den Punkt: «Ich liebe es, mit meinen Freunden zu spielen, ich liebe Sport und ich liebe Schach.»

Diese Liebe und Freude am Schachspiel begeistert Lagerorganisator Peter Hug immer wieder. «Manchmal frage ich mich selbst, was für die Kinder und ­Jugendlichen am Schach denn so faszinierend ist», sagt er lachend. Viele von ihnen seien ganz zu Beginn oft nur an einzelnen Figuren interessiert und wollten wissen, was diese denn genau könnten. Während bei den Jungen meistens der König im Zentrum des Interesses steht, ist dies bei den Mädchen traditionellerweise der Springer, der aussieht wie ein kleines Pferd. Sobald die Kinder dann einmal die Funktion aller Figuren kennen, gehe es ihnen meistens darum, sich mit ihren Freunden messen zu ­können. «Die Kinder und Jugendlichen ­suchen den Wettbewerb, egal ob beim Schach oder beim Sport», meint Hug.

Schachturnier als Krönung

Um diesem Bedürfnis nach Wettbewerb gerecht zu werden, wird die Lagerwoche von einem Schachturnier gekrönt, wo die Kinder und Jugendlichen das Gelernte anwenden können. Hug und sein Team freuen sich immer, wenn dann etwa die Frage auftaucht, was für eine Farbe das Lager-T-Shirt nächstes Jahr habe oder wo man sich für einen Schachclub anmelden könne. Die Chancen, dass Hug und sein Team diese Fragen auch dieses Jahr ­hören, stehen gut. «Mir gefällt das Camp sehr!», strahlt etwa der neunjährige Colin Pajer.

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