Investition mit Zukunft

Die Vorbereitungsarbeiten für den Abbruch der alten Gebäude auf dem Areal am Stollenrain sind im Gange. Der neue Gemeindesaal soll 2023 bezugs­bereit sein.

Kultur im Dorf: Das Areal am Stollenrain wird ein Ort der Begegnung. Visualisierung: zVg
Kultur im Dorf: Das Areal am Stollenrain wird ein Ort der Begegnung. Visualisierung: zVg

Mit Eintreffen der Baubewilligung könne mit dem Abreissen des alten Druckereigebäudes und des Wohnhauses auf Parzelle 114 begonnen werden, informiert Gemeindepräsident Markus Eigenmann. Das Projekt Gemeindesaal überzeugt: Orchester-, Pop-, Jazzkonzerte, Chorgesang, Theater, Podiumsdiskussionen oder Lesungen, alles ist möglich. Nicht umsonst sprachen sich alle Parteien mit Ausnahme der SVP, die Stimmfreigabe beschlossen hatte, an der Gemeindeversammlung 2019 für das Projekt aus. Ein Gewinn auch für die Primar- und Musikschule, Vereine und Kulturschaffenden, denen die Räumlichkeiten für Aufführungen, Veranstaltungen und Proben zur Verfügung stehen wird. Und dies an einem attraktiven Ort, nahe am alten Dorfkern, mit hoher architektonischer und städtebaulicher Qualität. Der Saal wird rund 450 Personen Platz bieten. Für die Gemeinde Arlesheim ein Meilenstein. Der 2019 von der Gemeindeversammlung gesprochene Kredit für den neuen Gemeindesaal beträgt 9,37 Millionen Franken. Die Synergien mit dem geplanten Neubau der Klinik Arlesheim, wie ursprünglich angedacht, können nicht voll ausgeschöpft werden, da sich dieser Bau verzögert. «Der zeitliche Verzug des Klinikneubaus hat aber keine grösseren Auswirkungen auf die Kosten des Gemeindesaals», sagt Markus Eigenmann, «kleinere Anpassungen müssen vorgenommen werden, sie ergeben sich aus der Tatsache, dass der Zusammenschluss der Gebäudetechnik nicht mehr machbar ist.»

Multifunktional und flexibel

Der neue Gemeindesaal ist multifunktional konzipiert und bietet für die verschiedenen Nutzungen unterschiedliche Bühnen- und Möblierungsszenarien. Absenkbare Podest-Elemente, verschieb­bare Trennwände sorgen für Flexibilität. In den beiden Obergeschossen des Gebäudes ist Raum für Büroflächen, welche für die jetzt im Pfeffingerhof untergebrachte Sozialberatung und eine Drittnutzung vorgesehen sind, fasst Markus Eigenmann zusammen. Weiter wird das Gebäude über Foyer, Garderoben, Instrumentenlager und eine Küche verfügen. Grosses Augenmerk wurde bei der Planung auch auf Akustik und Schallschutz gelegt, zudem wird das Saaldach mit einer vollflächigen Photovoltaik-Anlage ausgestattet. Der Hauptzugang zum Saal erfolgt über den Stollenrain und den Innenhof des Pfeffingerhofes.

Läuft alles nach Plan, kann der neue Saal in der ersten Jahreshälfte 2023 in Betrieb genommen werden, so Markus Eigenmann, der zuversichtlich ist, dass bis dahin Kultur wieder wie gewohnt ­gelebt werden kann.

Tiegeldruckpresse «Presto»

Happy End: Die alte Tiegeldruckpresse «Presto» aus den frühen 1920er-Jahren, die lange Zeit ihren Platz bei der Druckerei am Stollenrain hatte und aufgrund der anstehenden Abrissarbeiten einen neuen Besitzer suchte (das Wochenblatt berichtete), wird ihre alten Tage nun doch in Würde auf dem ehemaligen Druckereistandort verbringen können. Möglich gemacht hat dies die Säulizunft Arlesheim. In letzter Minute rettete sie die alte «Presto» vor den Aufräumarbeiten und somit vor dem sicheren Tod in der Schrottpresse. Bei der Säulizunft wird sie nun gehegt und gepflegt und kann dann, wenn der Gemeindesaal fertiggestellt ist, «aufpoliert und konserviert» an ihren Ursprungsort zurückkehren – und sicherlich viele Blicke auf sich ziehen.

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