Basteln, bauen, spielen: Offener Raum für Kinderherzen

Seit letztem Sommer ist der Arleser Kindertreff am Mattweg zu finden, wo er provisorisch gut angekommen ist. Alle Primarschüler sind willkommen.

Freut sich über die neue Pergola: Gaby Meyer, Leiterin der Kinder- und Jugendarbeit Arlesheim. Foto: Axel Mannigel
Freut sich über die neue Pergola: Gaby Meyer, Leiterin der Kinder- und Jugendarbeit Arlesheim. Foto: Axel Mannigel

Wo am Mittwoch- und Donnerstagnachmittag die Kinder spielen, toben, basteln und bauen, ist es am Montagmittag sehr ruhig und dunkel. Als Gaby Meyer, Leiterin der Kinder- und Jugendarbeit Arlesheim, die Storen etwas hochzieht, fällt das Licht auf Tische und Bänke, aber auch auf Kundenschalter und Tresore. «Das war einmal ein Bankcontainer», lacht Meyer. 2019 musste der seit 2011 laufende Kindertreff an der General-Guisan-Strasse aus baulichen Sicherheitsgründen schliessen.

Verschiedene Ideen für eine Lösung wurden in Erwägung gezogen, schliesslich kaufte die Gemeinde den Container, der seit Frühjahr 2020 neben dem Gerenmatten-Schulhaus am Mattweg steht. «Es mussten natürlich erst die baulichen Voraussetzungen geschaffen werden, wie ein Fundament oder die Anschlüsse für Wasser und Abwasser», erzählt Meyer. Im Sommer letzten Jahres konnte der Kindertreff wieder öffnen und ist inzwischen am neuen Ort gut angekommen. Meyer ergänzt: «Fränzi Hagen und ­Daniel Hostettler, die den Kindertreff leiten, haben damals einfach mit der Arbeit ­begonnen, aber wegen Covid-19 konn-ten wir nie eine offizielle Eröffnung ­machen.»

Freiwillig und kostenlos

Was die Kinder im Primarschulalter im Treff erwartet, ist ein offener Raum für ihre Ideen und Wünsche, aber auch für ihre Gedanken und Sorgen. «Mit dem Kindertreff bieten wir ein ganz niederschwelliges Angebot an», so Meyer. Was bedeutet, dass die Kinder kommen und gehen können, wie es ihnen passt, freiwillig, ohne Anmeldung und Kosten. Letztere übernehmen die Gemeinde sowie die römisch-katholische und die reformierte Kirche.

Der Kindertreff kann so ein ganz unbeschwerter Ort sein, an dem die Kinder das tun können, was ihnen Spass macht: Basteln, bauen, Spiele spielen... «Aber sie können auch einfach nur dasitzen und anderen zuhören oder zuschauen», berichtet Meyer. Hostettler hat vom Eingangsbereich durch die Wand in einen anderen Raum des Containers quasi ein Schiff kreiert, das natürlich rege genutzt wird. «Wenn die Kinder mit ihren Projekten kommen, helfen wir so gut es geht. Am liebsten würden sie Hütten bauen, das wäre ihr Traum», erzählt Meyer.

Viel bewegen und gestalten

Hüpfen, springen, klettern – Kinder möchten sich bewegen und viel gestalten. Das hat eine entsprechende Umfrage unter den Kindern ergeben, die das Treff-Team vor der Öffnung im letzten Sommer durchgeführt hat. «Sie brauchen kein fixfertiges Häuschen. Im Prinzip reicht ihnen ein Dach, das sie vor Regen und Sonne schützt», sagt Meyer.

Ein solches wurde inzwischen von Hostettler in Form einer Pergola an den Container angebaut und bietet mehr Möglichkeiten. Dazu gibt es noch einen alten Zirkuswagen und den Platz der Grün­fläche. Ein weiterer fester Bestandteil des Nachmittags ist ein Zvieri, das aktuell natürlich mit den entsprechenden Schutzmassnahmen abgegeben wird. «Wir versuchen dennoch, grösstmög­liche Normalität zu wahren», so Meyer. Was an einem anderen Ort vielleicht noch besser gelänge: «Wir befinden uns hier im dritten Provisorium nacheinander. Es wäre schön, irgendwann ein richtiges Zuhause zu haben.»

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