«Gesang wischt den Staub vom Herzen»

Zehn Chöre des Sängerverbands Thierstein-Laufental-Dorneck liessen an ihrem 80. Verbandsgesangsfest mit ihrem bunten Liederstrauss diese mittelalterliche Erkenntnis wahr werden.

<em>Bunt: </em>Sowohl das afrikanische Lied «Tshotsholoza» als auch der Gemischte Chor Nunningen samt Sängerverbandspräsident Bruno Rentsch (mit Bart)Foto: roland bürki
<em>Bunt: </em>Sowohl das afrikanische Lied «Tshotsholoza» als auch der Gemischte Chor Nunningen samt Sängerverbandspräsident Bruno Rentsch (mit Bart)Foto: roland bürki

Eine Woche nach der Präsentation bisher verborgener Kirchenschätze stand die historische Kirche «Maria im Hag» erneut im Mittelpunkt und überraschte mit ihrer feinen Akustik. Fünf Gemischte und fünf Männerchöre hatten sich mit Eifer in ihre ausgewählten Lieder vertieft und beeindruckten das Publikum in den dichtbesetzten Bankreihen mit einem laut Experte Peter Rufer «anspruchsvollen Liedgut», aus dem sie «das Beste herausgeholt haben». So entpuppte sich etwa der Männerchor Witterswil mit seinen Liedern als dreisprachig, während der Gemischte Chor aus Röschenz einmal nicht für die Spezies «Mattegumper», sondern vehement für «Mona Mu, meine liebste Kuh» schwärmte. Fröhlich-kurios das «Jägerlein» des Männerchors Büsserach, welches vor lauter «Lieb und Lust» das Schiessen vergass. Und auch der Chor Grellingen besang einen Jäger, einen furchtsamen, der seine Büchse ruhen liess. Anders der junge Jägersmann – Sim sa la bim, bam ba, sa la du, sa la dim – des Männerchors Himmelried, der ganz mutig auf den Kuckuck schoss. Moderator Paul Stebler wusste die Zuhörer mit spannenden Hintergrundinformationen zu den Liedern bei guter Laune zu halten. «Mal schauen, ob es den Männerchor Dittingen noch gibt», scherzte er, als der Schnägge-Chor etwas auf sich warten liess, dann aber mit «Solang man Träume noch leben kann» echt brillierte. Viel Beifall gab es auch für den keck jodelnden «Tirolerbue» des Gemischten Chors Leimental und für das munter-fröhlich gesungene afrikanische Lied «Tshotsholoza» des Gemischten Chors Nunningen. Und da war noch einmal ein gemischter Chor namens St. Ottilia Fehren mit einem Herz voll Paprika, der mit seiner «Juliska aus Budapest» dem männlichen Publikum keine Ruhe mehr liess. Das bügelten die Herren des Chorverbands Breitenbach/Wahlen mit ihrem schunkelnden Schmusekurs wieder aus, als sie der Damenwelt singenderweise «Dunkelrote Rosen» widmeten.

Beste Wünsche vom Regierungsrat

«Während Jahrzehnten war der Regierungsrat ein Männerchor», wies Regierungsrat Remo Ankli auf den heute gemischten Regierungs-Chor hin. Es gebe Kritiker, welche dessen Darbietungen nicht immer schätzten. So gäben etwa die Register, die Harmonie und das Zusammenspiel zu reden. «Sie alle wissen, wovon ich rede», sagte Ankli, «Sie alle verbindet der Wunsch, kreativ zu sein und die Sangeskultur zu fördern.» Aber auch Freude und Geselligkeit seien den Chören eigen, ein Grund, das Leben nicht immer so bierernst zu nehmen, gratulierte Ankli dem Sängerverband zum 80. Verbandsgesangsfest. Gemeindepräsident Erich Fidler stellte seine an kulturellen Aktivitäten reiche Gemeinde Meltingen vor, dankte den Vereinen wie dem für das Fest verantwortlichen Männerchor Meltingen und zitierte für den Heimweg Martin Luther: «Wer nicht liebt, Wein, Weib und Gesang, der bleibt ein Narr ein Leben lang.»

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