Qualität statt Quantität

Mit ihrem Verein «Chesi-Brauer» wollen die 14 Mitglieder eine kleine Brauerei aufziehen und Craftbier, also handgemachtes Bier, brauen. Mittels eines Crowdfundings versuchen sie das Projekt zu finanzieren.

Grosse Pläne: Mithilfe eines Crowdfundings wollen die Chesi-Brauer durchstarten. Benötigt wird unter anderem auch ein grösserer Braukessel. Hier sechs der insgesamt 14 Vereinsmitglieder: (v.l.) Ruth Kilcher, Markus Näf, Claudia Brosi, Roland Bore
Grosse Pläne: Mithilfe eines Crowdfundings wollen die Chesi-Brauer durchstarten. Benötigt wird unter anderem auch ein grösserer Braukessel. Hier sechs der insgesamt 14 Vereinsmitglieder: (v.l.) Ruth Kilcher, Markus Näf, Claudia Brosi, Roland Borer, Monika Borer, Simon Metz. Oben im Bild das Chesi-Brauer-Logo.

Ihre Brauerei hätten sie gerne im Schwarzbubenland angesiedelt, gefallen hätte ihnen beispielsweise ein Standort in Nunningen. Gekommen ist es schliesslich anders: Die perfekten Räumlichkeiten für ihr Selbstgebrautes fanden die 14 beteiligten Personen, welche grösstenteils aus dem Schwarzbubenland stammen, in Bretzwil in der ehemaligen Dorf-Chesi. Dieser Standort war schliesslich auch namensgebend: Die Chesi-Brauerei war geboren.

Die ganze Welt des Biers

Entstanden ist die Idee, eine Brauerei zu gründen, an einem lauen Sommerabend im letzten Jahr. Schon bald wurde in einem kleinen Braukessel ein erster Versuch gestartet. «Das Bier war gut, die Leute waren gut, also legten wir los» fasst Simon Metz zusammen. Einziger Brauprofi im Team ist Markus Näf. Er hat bereits viel Erfahrung im Brauen von Bier. Der Berufsschullehrer Automation tüftelt auch gerne an den Anlagen herum, um ein optimales Ergebnis herauszuholen. Ihm und auch allen anderen ist bewusst, dass die Gründung einer Kleinbrauerei grundsätzlich keine innovative Idee mehr ist, denn Kleinbrauereien schiessen derzeit wie Pilze aus dem Boden. Die Chesi-Brauer wollen jedoch mehr bieten: «Wir möchten vor allem Nischenbiere brauen und somit die ganze Welt des handgemachten Craftbiers aufzeigen», sagt Näf. Dabei sei man durchaus experimentierfreudig unterwegs und wolle auf grosse Vielfalt setzen. So wurde bereits an einem Sommerbier getüftelt und man könne sich beispielsweise auch vorstellen, Biere mit fruchtigen Aromen zu brauen. «Bier zu brauen, ist sehr anspruchsvoll und vielseitig, es gibt verschiedene Wege und Zutaten — manchmal muss man auch etwas wegschütten, wenn es schiefläuft», sagt Näf. Den Chesi-Brauern liegt auch eine lokale und nachhaltige Produktion am Herzen. Vom Treber, einem beliebten Kraftfutter, sollen die Tiere der einheimischen Bauern profitieren. Die Lokalität widerspiegelt sich auch in den Namen der bisher gebrauten Biere: Portiflue Ale, Hirnichopf, Seichelbach — allesamt Flurnamen aus dem Gilgenbergerland. «Einen Bretzwiler Namen wird es sicher auch noch geben», fügt Ruth Klicher an.

Mittels Crowdfunding zum Ziel

In der Chesi in Bretzwil ist das Team bereits seit Mai mit dem Umbau beschäftigt. Das Legen neuer Bodenplatten, Wasserinstallationen und das Restaurieren eines alten Holzkühlschranks erforderten viel Zeit aber auch Geld. Bisher sei alles aus eigener Tasche vorfinanziert worden, jetzt, wo es an die Anschaffung einer grösseren Anlage gehe, brauche es aber Sponsorinnen und Sponsoren, die an das Projekt glauben und sich beteiligen möchten. Man habe darum im Juli ein Crowdfunding gestartet, wo man sich mit Beträgen ab 25 Franken beteiligen und sich je nach Betrag tolle Gutscheine sichern kann. Ob es an den Sommerferien oder an anderen Gründen liege, wisse man nicht. Jedenfalls sei die ganze Sache eher schleppend angelaufen, sagen die Chesi-Brauer. Bisher seien knapp 4000 Franken gesammelt worden. Die Finanzierungsschwelle liege bei 10000 Franken, das Finanzierungsziel bei 20000 Franken. Von der Summe hänge ab, was alles realisiert werden könne. Und Ideen sind viele vorhanden. So sollen die Chesi-Räumlichkeiten auch für Ausstellungen von regionalen Kunstschaffenden genutzt werden und den Chesi-Brauern schwebt auch vor, Events anzubieten und eventuell sogar einen kleinen Gastrobetrieb aufzuziehen — das Wirtepatent wäre vorhanden. Auch sei es eine Möglichkeit, Braukurse anzubieten.

Informationen zum Crowdfunding der Chesi-Brauer gibt es unter www.lokalhelden.ch/craftbier-erlebnis, E-Mail: info@chesi-brauer.ch oder Telefon: Ruth Kilcher 0795804779. Das Crowdfunding läuft noch bis zum 1. Oktober 2021.

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