Mit den Musikern auf Augenhöhe
Die YNight im Kulturzentrum Alts Schlachthuus war ein voller Erfolg. Diese Mischung aus Klassik, Visualisierung, DJ-Sets und Bar-Ambiance kam beim Publikum hervorragend an.
Im Zentrum standen die fünf Musiker. Etienne Abelin, Violinist und Initiant dieser neuen Konzertform, zeigte sich auffallend locker, als er sich auf das kleine, extra aufgebaute Podium setzte und zusammen mit Maria Strelbitska (Violine), David Schnee (Viola), und Andreas Fleck (Violoncello) sowie dem Pianisten Michael Wendeberg eine musikalische Reise antrat, die nicht nur die Zuschauerinnen und Zuschauer, sondern offensichtlich auch die Musiker selber begeisterte.
Gespielt wurde Klassik, zum Beispiel Brahms, Bach oder Debussy, aber in Jeans statt im Frack, in der lockeren Ambiance eines Klubs statt unter den schweren Kronleuchtern eines Konzertsaales. Und wie sich Klubgänger das gewohnt sind, darf in einer solchen Umgebung auch der DJ nicht fehlen. Diesen Part übernahm DJ Saint Paul, ein bekannter Breitenbacher, der hier sein Heimspiel zwischen den Liveacts der fünf Musikprofis genoss.
Ein weiterer auffallender Aspekt der YNight ist die Kurbel, die vorzugsweise von einer Person gedreht wird, welche das aktuell live gespielte Musikstück kennt. Wird doch mit dieser Kurbel eine Animation auf einer Leinwand synchron abgespult, welche die einzelnen Stimmen der Musiker in Tonhöhe, Rhythmus und Dynamik visualisiert. Für die Präsentation dieser ausgeklügelten kunstvollen und bunten Animationen aus der «Werkstatt» von Stephen Malinowski war am Samstag Jonas Mettler vom Team Aaawesome Colors zuständig, der neben YBand – so nennt sich das Orchester – und DJ als Siebter im Bunde der YNight-Künstler amtete.
Die Yband, welche nach Aufführungen, unter anderem in den Schweizer Metropolen Zürich und Basel in Laufen erst ihre fünfte Aufführung präsentierte, kann je nach Verfügbarkeit, Bedarf und Programm in der Besetzung variieren. Feste Werte sind jeweils die beiden Initianten Etienne Abelin und Andreas Fleck. Der Konzertabend in Laufen wurde bereichert durch die Moderation von Gelgia Herzog und Camille Büsser. Die beiden lokalen Grössen verstanden es, mit ihren Kommentaren und Kurz-interviews mit Musikern und Zuschauern dem Programm einen weiteren
Unterhaltungsaspekt zuzufügen. Und schliesslich sorgte die lockere Atmo-
sphäre zwischen Musikern und Publikum an den Klubtischchen, in den Sofas oder an der Bar – während der Spielpausen – für ein hautnahes Konzert-
erlebnis, welches in solch musikalisch hochstehendem Rahmen noch wenig bekannt ist.
Die YNight als neue Konzertform dürfte künftig ein noch breiteres Publikum ansprechen als jenes, welches im Alts Schlachthuus davon profitierte.