Ein Winterfreizeitort für die Jugend

Vor 30 Jahren wurde die Eissport- und Freizeithalle in Laufen gebaut. Der damalige Gemeinde- präsident Kurt Nabholz und der Projektleiter Jörg Schwander erinnern sich.

Setzten sich damals für den Bau ein: Jörg Schwander (l.) und Kurt Nabholz in der Eissport- und Freizeithalle. Foto: Gaby Walther
Setzten sich damals für den Bau ein: Jörg Schwander (l.) und Kurt Nabholz in der Eissport- und Freizeithalle. Foto: Gaby Walther

Während draussen noch sommerliche Temperaturen herrschen, ist es kalt in der Eissport- und Freizeithalle in Laufen. Seit Samstag ist der EHC Laufen wieder am Trainieren. Für die breite Öffentlichkeit wird das Eis ab Mitte Oktober freigegeben. «Damit bei der Sommerhitze die Eisfläche hergestellt werden kann, muss die Luft mithilfe eines Wassersprayvorhangs auf 28 Grad Celsius heruntergekühlt werden. Die 30-jährige Kompressoranlage käme sonst an den Anschlag», erklärt Jörg Schwander. Er muss es wissen, denn vor 30 Jahren war er als Gemeinderat und Projektleiter zusammen mit dem damaligen Gemeindepräsidenten Kurt Nabholz die treibende Kraft für den Bau der Eishalle.

Der Wunsch nach einer Eishalle kam vom Eishockeyclub. Der Laufner Verein trainierte damals entweder in der Eishalle in Porrentruy oder wenn es kalt genug war auf der Natureisbahn — dem täglich mit Wasser bespritzten heutigen Parkplatz des Alten Schlachthuus. «Wir fanden die Idee einer Eishalle gut. Seit 25 Jahren gab es das Schwimmbad. Im ­Winter fehlte es aber an einem Freizeitort für die Jugend», erzählt Schwander. Nachdem ein ähnliches Projekt Ende der 70er-Jahre abgelehnt wurde, marschierten 1991 der gesamte EHC und der FC Laufen an die Gemeindeversammlung und stimmten dem Bau einer Eishalle zu. «­Natürlich gab es kritische Stimmen — Sport versus Kulturförderung, Finanzfragen und auch das Thema Energieverbrauch beschäftigte bereits damals. Wir wollten, dass wirklich die Mehrheit von Laufen hinter dem 7,2 Millionen teuren Projekt steht und forcierten über einen ­Stimmbürger das Referendum», erinnert sich Nabholz. Dies kam mit 150 Unterschriften zustande und schliesslich wurde mit ­einer Urnenabstimmung der Bau ­genehmigt.

«Um Korrosionsschäden, wie diese an Stahlbauten von Eishallen damals auftraten, zu vermeiden, entschieden wir uns für eine Holzkonstruktion und für die etwa 100000 Franken teure Entlüftungs- und Entfeuchtungsanlage. Statt einbetonierte Ammoniakrohre werden zur Kühlung Glykol-Matten verwendet, die ungefährlich sind und nach der Saison wieder entfernt werden können — damals ein Novum», erzählt Schwander. Ammoniak zirkuliert nur noch in der Kompressoranlage. Es sollte eine Halle werden, die abgetaut auch im Sommer ohne grosse Einschränkungen genutzt werden kann — für Konzerte, Versammlungen und weitere Anlässe. Der bewilligte Kredit für den Bau wurde eingehalten, Ausbaumöglichkeiten zum Beispiel für weitere Garderoben und Ausbauten im Untergeschoss oder ein Restaurant wurden offengelassen.

Insbesondere freut sich Schwander, dass sich die damals berechneten Betriebskosten 30 Jahre später noch auf ähnlichem Niveau befinden. Die Kreditvorlage 1991 stand bei 330000 Franken Ausgaben zu 225000 Franken Einnahmen, die Rechnung im Jahr 2022 mit 373000 Franken Ausgaben zu 199000 Franken Einnahmen. Etwas gestiegen sind die Energiekosten, da die Eis­herstellung im Gegensatz zur Anfangszeit heute bereits im August und nicht erst im September begonnen wird. Der Grund liegt bei den Eishockeyclubs der Schweiz, die früh genug trainieren möchten, um optimal auf das erste Spiel im Oktober vorbereitet zu sein.

Am 9. September wird gefeiert

Im Herbst 1993 wurde die Eissport- und Freizeithalle durch den damals zuständigen Gemeinderat Urs Steiner und mit prominenten Gästen wie der Eisläuferin Denise Bielmann eingeweiht. Am Samstag 9. September wird nun das 30-jährige Bestehen mit einem Fest gefeiert. Der EHC, der Eislauf-Club, der Curling-Club, die Sportschützen im Untergeschoss der Eishalle und der SAC in der Kletterhalle laden zum Schnuppertraining ein. In der Nacht findet eine Eisdisco statt.

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