Auftakt zur neuen Notschlafstelle

Ab September geht die Notschlafstelle Laufehuus in Betrieb. Sechs Betten stehen im Haus an der Güterstrasse 10 zur Verfügung, um Menschen, die unfreiwillig auf der Strasse stehen, kurzfristig ein Dach über dem Kopf anzubieten. Vereinsmitglieder und Freunde des Laufehuus trafen sich am Samstagnachmittag zur feierlichen Segnung.

Trafen sich zur Segnung: Freunde und Vereinsmitglieder des Laufehuus. Foto: Jürg Jeanloz
Trafen sich zur Segnung: Freunde und Vereinsmitglieder des Laufehuus. Foto: Jürg Jeanloz

Die Mitglieder des Vereins Laufehuus, die alle ehrenamtlich für dieses Projekt arbeiten, sind glücklich und erleichtert, endlich eine geeignete Liegenschaft im Zentrum von Laufen gefunden zu haben. Seit einigen Wochen laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren, ein Betriebskonzept mit Hausordnung auf die Beine zu stellen. In der Liegenschaft können drei «Bruggezimmer» mit je zwei Betten eingerichtet werden. Die Räume sollen zweckmässig und einladend sein, Betten und Möbel sind weitgehend vorhanden. Das Laufehuus ist ein Ganzjahresbetrieb mit einer freiwilligen Empfangsperson, die täglich von 18 bis 22.30 Uhr anwesend ist und nur bleibt, wenn jemand das Angebot nutzt. In Notfällen können die Menschen auch einige Tage bleiben. Die Kosten für eine Übernachtung betragen für Personen aus dem Laufental und Thierstein zehn, für alle anderen 40 Franken.

Hilfe und Solidarität

«Wir haben einen gewaltigen Schritt vorwärts gemacht» empfing Pfarrerin Regine Kokontis die zahlreichen Gäste zur feierlichen Segnung. Aus der Idee der Laufechuchi sei auch der Gedanke der Notschlafstelle entsprungen und deshalb wolle man — wie bei der Laufechuchi —auch im Prospekt des Laufehuus bei der Farbe Bordeaux bleiben.

Der Kanton Basel-Landschaft habe keine einzige Notschlafstelle, dabei sei es bitter nötig, Menschen in Not eine anständige Unterkunft zu bieten. «Wir fangen klein und bescheiden an, denn es gibt viele Menschen, die unsere Hilfe brauchen», fuhr sie fort.

«Unsere Kundschaft darf sein, wie sie ist», meldete sich auch Pfarrer Claudius Jäggi zu Wort. «Wir müssen ihre Anliegen, Zweifel und Sorgen akzeptieren, denn sie brauchen unsere Unterstützung». Der Verein benötigt freiwillige Helferinnen und Helfer, die sein Angebot tatkräftig mittragen. Begleitpersonen sollen sich um die Betreuung der Hilfesuchenden, aber auch um Ausstattung, Ordnung, Reinigung, Gartenarbeiten und administrative Belange kümmern. Als Starthilfe haben die Vorstandsmitglieder zinslose Darlehen ausgerichtet, weshalb jetzt Spenden und Stiftungsgelder gefragt sind, um die Notschlafstelle lückenlos zu betreiben.

Segnung

Nach einem kurzen und feierlichen Intermezzo mit Andi Küng und seinem Schwyzerörgeli-Stück «Isch es erloubt?» trat Diakon Christof Klingenbeck vor die Türe und segnete das Haus mit der Aussicht, hier eine Quelle der Kraft und Menschlichkeit zu finden. Er freue sich über dieses Hilfsangebot und er bringe als Geschenk das gewünschte Mikrowellengerät, um Notleidenden auch etwas Warmes anbieten zu können.

Ehepaar und Hausbesitzer Barbara und Dominik Karrer übergaben Regine Kokontis zum Start ein geflochtenes Herz und eine Flasche Champagner. Die Pfarrerin lud alsdann die Gemeinschaft zum geselligen Umtrunk mit reichhaltigen Häppchen ein.

Weitere Angaben unter www.laufehuus.ch, Anfragen unter info@laufehuus.ch.

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