Mit Sinani wieder eine lokale Lösung

Der FC Laufen hat sich bei der Nachfolge von Trainer Davide Fellino wieder für eine lokale Lösung entschieden. Per sofort soll Sehid Sinani dafür sorgen, dass die erste Mannschaft nicht absteigt und danach endlich wieder eine Saison in der ersten Tabellenhälfte abschliessen kann.

Zuversicht: Sehid Sinani freut sich auf seinen Trainerjob beim FC Laufen.
Zuversicht: Sehid Sinani freut sich auf seinen Trainerjob beim FC Laufen.

Der Verein hat die offene Trainerfrage der ersten Mannschaft geregelt, will mit einer erneut lokalen Lösung kurzfristig vom letzten Rang wegkommen und sich dann in der Tabelle nach oben, in die erste Hälfte, verabschieden. Mit Sehid Sinani (38) fiel die Wahl auf einen Laufner, der bereits im Frühling zur Diskussion stand. Sinani schaffte es beim FC Basel als gross gewachsener Innenverteidiger ins Kader der ersten Mannschaft, wurde dann jedoch zum FC Thun ausgeliehen. Eine Fussverletzung beendete den Abstecher. Wieder in Basel und genesen, stand ein Wechsel zum FC Zürich zur Diskussion. Sinani verletzte sich jedoch am Knie und suchte Hilfe bei einem Arzt in Barcelona. «Nach einer Woche fragte ich ihn, ob ich wieder Fussball auf höchstem Niveau spielen kann. Als er mir sagte, dass es im Leben keine Garantien gebe, beendete ich meine Profilaufbahn.» Sinani stand und steht mit beiden Füssen auf dem Boden. «Meine Frau war damals zum ersten Mal schwanger, sodass ich das Risiko nicht eingehen konnte und wollte.»

Als das Knie wieder einigermassen hielt, zog es Sinani wieder zum runden Ball. Zuerst drei Saisons beim FC Allschwil, dann eine halbe Saison beim FC Bassecourt und nochmals Allschwil. Nach einer Saison beim FC Laufen holte ihn Marcel Hottiger für die Innenverteidigung zum SC Dornach. Dort übernahm er dann für zwei Saisons das Team als Spielertrainer. Auf Platz eins klassiert trennte man sich sechs Runden vor Saisonende. Ein Entscheid, den Aussenstehende damals nicht verstanden. «Als mich Six Pavkovic bat, beim FC Aesch die Defensive zu stabilisieren, sagte ich zu, obwohl ich eigentlich eine Pause einlegen wollte.» Nach einer halben Saison wurde Sinani Trainer. Er führte den Zweitligisten in den Final des Basler Cups. Aber es lief nicht so, wie er es sich vorstellte, ­sodass die Zusammenarbeit beendet wurde.

Der in Laufen wohnhafte Sinani verfolgte den FC Laufen stets, sah sich letzte Saison mehrere Spiele an. «In dieser Spielzeit fehlte mir die Zeit, da ich meinen Sohn (12), der bei Old Boys spielt, begleitete. Es reizte mich nach zweieinhalb Jahren wieder ein Team zu trainieren.» Im Frühling hatte er Gespräche mit dem FC Laufen, aber die Vereinsleitung entschied sich für Fellino. «Letztlich entscheidet immer der Verein, in welche Richtung und mit wem er den Weg in die neue Saison geht. Als sich Sportchef Jonny Walthert wieder meldete, legte ich nochmals meine Ideen vor, und jetzt war die Zeit dafür reif.» Sinani betont aber, dass die Ausgangslage nicht mehr dieselbe ist wie im Frühling. «Da niemand weiss, wann und wie die Saison fortgesetzt wird, müssen wir zuerst einmal alles auf die ersten Partien legen und die Punkte holen, die uns über den Strich führen. Danach können wir für das langfristige Ziel arbeiten.» Sinani kennt ein paar Spieler, hat fast mit jedem schon gesprochen. «Ich verlange, dass jeder mit voller Überzeugung mitzieht.» Aufgrund der Situation und der Erfahrung will der Verteidiger auch zuerst hinten anfangen. «Wir müssen mit der Defensive das Fundament legen. In der Offensive haben wir Spieler, die durchaus Spiele entscheiden können.» Sinani bringt mit Ejup Demiri den Assistenten mit. «Demiri hat eine professionelle Einstellung, ist integer, bringt seine Meinung ein und denkt immer mit. Ich freue mich, mit ihm zu arbeiten.» Obwohl Sinanis Bruder Berat mit ihm zuvor in Aesch als Goalietrainer tätig war, bleibt Franco Salsano auf diesem Posten. «Ich möchte nicht etwas ändern, das bereits funktioniert hat. Franco macht eine sehr gute Arbeit.» Sinani will am 4. Januar den Betrieb auf dem Kunstrasen wieder aufnehmen. Er ist überzeugt, dass er mit dem Team und der Vereinsleitung eine Basis schaffen kann, um die Ziele zu erfüllen.

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