Uns gibt’s nur im Doppelpack

Nach sechsjähriger Tätigkeit zieht sich Thomas Boillat auf eigenen Wunsch vom Mandat Standortförderung Laufental-Schwarzbubenland zurück. Seine Nachfolgerinnen, Rita Stoffel-Meury und Karoline Sutter, sprechen über ihre neue Herausforderung.

Zuständig für Standortförderung: Karoline Sutter (l.) und Rita Stoffel-Meury vor dem Laufner Stadthaus, ihrem zukünftigen Arbeitsort. Foto: Martin Staub
Zuständig für Standortförderung: Karoline Sutter (l.) und Rita Stoffel-Meury vor dem Laufner Stadthaus, ihrem zukünftigen Arbeitsort. Foto: Martin Staub

Was reizt Sie beide an diesem Mandat, bei dem Sie doch nebst Ihrer Arbeit vermehrt in der Öffentlichkeit stehen?

Karoline Sutter (KS): Wir sind beides Kinder der Region und beschäftigen uns seit langem mit deren wirtschaftlichen Entwicklung. Nebst meiner Tätigkeit als Unternehmensberaterin sowie meinem Mandat im Bankrat der Basler Kantonal­bank wäre mir das ausgeschriebene Pensum von 50 Prozent aber zu viel ­gewesen.

Rita Stoffel-Meury (RS): Als langjährige Freundinnen stellten wir beide im Gespräch fest, dass uns diese Herausforderung, die Standortförderung der Region, reizt. Wir möchten uns dafür einsetzen, dass Wohnen und Arbeiten in der Region attraktiv bleiben resp. sich die Region positiv weiterentwickeln kann. Wir ­beschlossen also, uns gemeinsam — im Doppel­pack sozusagen — zu bewerben.

Vor Ihnen trat der Wirtschaftsförderer — tatsächlich standen bis heute immer Männer an dieser Position — immer als Einzelperson auf. Sah dies das im Stelleninserat beschriebene Jobprofil nicht wieder genauso vor?

RS: Möglich. Eine gewisse Unsicherheit stellten wir diesbezüglich bei unserem Bewerbungsgespräch auch tatsächlich fest.

KS: Bald aber schienen unsere Argumente zu überzeugen, denn wir konnten ­einige Vorteile geltend machen.

Welche denn?

KS: Meine Privatfirma und mein Wohnsitz sind in Basel. Auf den ersten Blick ein Nachteil. Ich kenne aber die Region dank meiner Tätigkeit als selbstständige Unternehmerin sehr gut. Ich arbeitete unter anderem für die Gemeinden Dittingen, Wahlen, Duggingen, Zwingen und Liesberg. Und wir konnten auch mit dem Argument punkten, dass ein Jobsharing punkto Effizienz viele Vorteile bringen wird.

RS: Mit meinem kaufmännischen Hinter­grund, meiner langjährigen Tätigkeit als stellvertretende Geschäftsführerin beim Verband Basellandschaftlicher Gemeinden (VBLG) sowie als Geschäftsstellen­leiterin des Vereins Region Laufental und schliesslich mit meinem langjährigen Einsatz als Gemeindeschreiberin in ­Blauen konnte ich möglicherweise von einem kleinen Vorteil profitieren.

Sicher wurden Sie als Team auch auf ein mögliches Konzept angesprochen.

RS: Genau. Wir beide sind davon überzeugt, dass die ganze Region Laufental-Thierstein-Dorneck eine ideale Einheit bildet und noch viel Potenzial bezüglich Standortentwicklung bietet. Unser Ziel ist es, zum Potenzial an Wohnraum auch entsprechend Arbeitsplätze zu schaffen, weil Wohnen und Arbeiten unserer ­Ansicht nach zusammengehören.

KS: Wir können diesbezüglich auf das «Regionale Entwicklungskonzept ­Arbeitsplatzstandorte Laufental-Thierstein», welches letztes Jahr im Auftrag des Vereins Region Laufen erschienen ist, verweisen. Unter anderem soll dieses nützliche Papier uns ein Wegweiser zu unseren Zielen sein.

Sie beide werden als Standortförderinnen bezeichnet. Was beinhaltet diese Namensgebung?

KS: Früher redete man bei diesem Mandat von Wirtschaftsförderung, was schon damals nicht die ganze Bandbreite an Aufgaben abdeckte. Zum Beispiel gehören auch die Gastronomie, der Tourismus, die Kultur und der Sport in unser Jobprofil.

RS: Und diese Themenfelder, die uns sehr wichtig sind, führten zur erweiterten Namensgebung.

In rund anderthalb Monaten, am 1. Mai, starten Sie beide mit der anspruchsvollen Arbeit. Was verändert sich dann voraussichtlich in Ihrem Alltag?

RS: Ich freue mich enorm auf die neue Tätigkeit, die ich gut mit meiner Arbeit als selbstständige Unternehmerin und mit meinem Mandat beim Verein Region Laufental vereinbaren kann. Meine Arbeit beim Verband Basellandschaftlicher ­Gemeinden lege ich zugunsten dieses neuen Mandats nieder.

KS: Ich werde meine bestehende Beratungs­tätigkeit, die ich als Privat­unternehmerin selber steuern kann, und die neue Herausforderung gut unter ­einen Hut bringen. Wichtig bleibt mir aber weiterhin das Piccolo-Spiel in einer Basler Fasnachtclique. Und auch ich freue mich auf das neue Tätigkeitsfeld.

Wie teilen Sie das mit 50 Prozent dotierte Arbeitspensum als Standort­förderinnen auf?

KS: Entsprechend unseren beruflichen Profilen werde ich wohl mehr im wirtschaftlichen und strategischen Bereich tätig sein, während Rita Stoffel vorwiegend die Felder Kommunikation und Öffentlichkeit abdecken wird.

RS: Das entspricht auch meinen Vorstellungen. Wobei wir nicht klar trennen möchten. Wir arbeiten zusammen und, wie eingangs erwähnt, im «Doppelpack».

 

Rita Stoffel-Meury ist 60-jährig, wohnt mit ihrer Familie in Laufen und hat zwei erwachsene Söhne.

Karoline Sutter ist 48-jährig, wohnt in Basel und hat zwei Kinder im Primarschulalter.

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