Lebendige und grüne Freiräume im Siedlungsteppich

In Reinach sollen nicht nur Häuser gebaut, sondern auch Freiräume geschaffen werden. Besonderes Augenmerk liegt auf dem Reinacher Ortszentrum.

Dicht besiedelt: Freiräume sollen ein Gegengewicht zur Verdichtung schaffen.  Foto: ZVG
Dicht besiedelt: Freiräume sollen ein Gegengewicht zur Verdichtung schaffen. Foto: ZVG

Reinach diskutiert über Freiräume. Während neue Bauvorhaben in städtischen Gemeinden wie Reinach oft kontrovers diskutiert werden, kommen die Freiräume in der öffentlichen Wahrnehmung oft zu kurz: «Dabei erfüllen sie eine wichtige Funktion und bilden das Gegengewicht zur inneren baulichen Verdichtung», sagt Salomé Mall, Leiterin Mobilität und Aussenraum bei der Gemeinde. Gerade in Reinach, wo – gefühlt – ein Bauvorhaben auf das Nächste folgt, ist eine sorgfältige Freiraumplanung wichtig. Dies wurde von der Gemeinde erkannt und bereits im vergangenen Sommer fanden öffentliche Quartierrundgänge statt, im Rahmen derer Anliegen aus der Bevölkerung diskutiert wurden. Nach weiteren Partizipationsveranstaltungen während der vergangenen Monate sollte nach den Sommerferien die ausgearbeitete Freiraumplanung für Reinach vorliegen.

Dorfplatz und grüne Oase

Besonderes Augenmerk gilt dem Zentrum von Reinach, wo in den nächsten Jahren die Quartierpläne Stadthof 2, Hauptstrasse und Im Zentrum realisiert werden. «Die Quartierpläne bilden die Grundlage, auf der Freiräume gestaltet und aufgewertet werden können», so Mall. Das Gebiet entlang der Kirchgasse inklusive des alten Friedhofs neben der Kirche soll eher dörflich bleiben, Platz zum Verweilen bieten und zum Schlendern einladen. Zentrale Projekte sind in dieser Hinsicht die Aufwertung des Ernst-Feigenwinter-Platzes zu einer Art Dorf- und Kulturplatz sowie die Umgestaltung des alten Friedhofs in einen Stadtpark. Beim Ernst-Feigenwinter-Platz besteht Handlungsbedarf, denn dieser wird heute meist nur dann genutzt, wenn gerade eine Veranstaltung stattfindet: «Es soll ein öffentlich belebter Platz während des ganzen Jahres sein», so Mall.

Wie und für welches Klientel der Platz belebt werden soll, ist gerade Gegenstand von Diskussionen: Ende Juni wurde die Anwohnerschaft eingeladen, um sich Vorschläge für eine Aufwertung des Platzes anzusehen, diese zu besprechen und die Planung weiterzuentwickeln. Nicht weit vom Ernst-Feigenwinter-Platz entfernt ist auf dem Gelände des alten Friedhofs ein Stadtpark, eine Art grüne Lunge im Zentrum vorgesehen: «Dabei spielt auch der ökologische Ausgleich eine Rolle», betont Mall. Am südlichen und nördlichen Ende des Dorfkerns, also auf den Gebieten Kreisel Bruggstrasse und Kreisel Landererstrasse, werden dagegen urbane Überbauungen Akzente setzen. Die Quartierpläne Hauptstrasse und Im Zentrum sollen zwar einen gewerblichen Charakter haben, aber: «Auch dort bietet sich Platz für Freiräume.» Die Gemeinde erhofft sich ausserdem, dass durch die aufgewerteten Freiräume mehr Menschen angezogen werden, was zur Belebung des Ortskerns beitragen würde.

Die Quartierrundgänge im vergangenen Sommer fanden aber nicht nur im Zentrum Reinachs, sondern auch in den Siedlungsgebieten im Norden und Süden statt. «Dabei geht es vor allem um Grünräume in Wohnquartieren. Sie spielen auch angesichts der Klimaveränderung eine wichtige Rolle», so Mall. Zur Freiraumplanung gehören da auch sichere Fuss- und Velowege, Kinderspielplätze oder Sportanlagen.

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