Wieder Filmprominenz in Reinach

Die Open-Air-Filmtage Reinach bringen in diesem Jahr sozialkritische aber auch poetische Werke auf die Leinwand. Das Wochenblatt verlost exklusiv Tickets.

Live zu Gast: Schauspielerin Rachel Braunschweig aus «Spagat» wird zusammen mit Regisseur Christian Johannes Koch vor Ort ein Interview geben. Foto: ZVG
Live zu Gast: Schauspielerin Rachel Braunschweig aus «Spagat» wird zusammen mit Regisseur Christian Johannes Koch vor Ort ein Interview geben. Foto: ZVG

Nachdem die letzte Ausgabe der Pandemie zum Opfer fiel, ist es nun wieder so weit: Morgen Freitag starten auf dem Fiechten-Areal die 26. Open-Air-Filmtage Reinach und wie üblich flimmert als erster Film eine Schweizer Produktion über die Leinwand. «Spagat», Spielfilmdébut des Schweizer Regisseurs und Drehbuchautors Christian Johannes Koch, handelt von einer Lehrerin, die ein routiniertes Leben führt, jedoch ein Verhältnis zu einem Flüchtling aus der Ukraine entwickelt, der ohne Aufenthaltsbewilligung in der Schweiz lebt. Als dessen Tochter bei einem Diebstahl erwischt wird, werden Ereignisse in Gang gesetzt, deren Folgen das Leben der verheirateten Lehrerin dramatisch durcheinanderbringen. «Ein sich im Schweizer Mittelland und Mittelstand verortendes, phasenweise hoch emotionales Drama», welchem es laut einer überwiegend positiven Rezension auf Cineman.ch gelänge, «brennende Themen wie Asylpolitik, Mehrklassengesellschaft und persönliche Moral locker aufzugreifen.»

Und wie üblich hat das Organisationskomitee der Filmtage alles daran gesetzt, um den Start des Festivals mit einem Schuss Prominenz zu vergolden: Regisseur Koch und die Schauspielerin Rachel Braunschweig, welche im Film die Protagonistin Martina gibt und aus «Die göttliche Ordnung» bereits bekannt ist, werden das Publikum mit ihrer Anwesenheit beehren. Weiter geht es am Samstag mit dem US-amerikanischen Spielfilm «Minari», der die Geschichte einer koreanischen Einwandererfamilie und deren Versuche erzählt, im ländlichen Arkansas mit einer kleinen Farm eine Existenz aufzubauen – die titelgebende Pflanze, eine Art koreanischer Petersilie, steht dabei sinnbildlich für das Wurzelschlagen in der Fremde. Der Film basiert auf wahren Begebenheiten im Leben des Autors und Regisseurs Lee Isaac Chung, dessen Eltern aus Korea in die USA immigrierten und in den Ozark Mountains in Arkansas eine kleine Farm besassen. Chungs Film zeigt die Geschichte aus dem Blickwinkel des siebenjährigen David, erzählt von den Träumen des Vaters, den Zweifeln und dem Knochenjob der Mutter sowie den Erfahrungen des kleinen Jungen mit Rassismus an der Schule. «Minari» erschien im vergangenen Jahr in den USA, läuft derzeit noch in Schweizer Kinos und wurde seit Veröffentlichung mit über 100 Film- und Festivalpreisen ausgezeichnet, ausserdem wurde er für sechs Oscars nominiert.

Wanda und der Bettlägerige

Das zweite Filmwochenende wird mit einer weiteren Schweizer Produktion starten: «Wanda, mein Wunder» der Regisseurin und Drehbuchautorin Bettina Oberli, bekannt als Urheberin der erfolgreichen Tragikomödie «Die Herbstzeitlosen», spielt im Milieu der Wohlhabenden rund um den Zürichsee und erzählt die Geschichte der Haushaltsgehilfin Wanda aus Polen, die den nach einem Schlaganfall bettlägerigen 70-jährigen Josef betreut und auf dem Anwesen der Unternehmerfamilie aushilft. Als sie schwanger wird, gerät das scheinbar stabile Gefüge der Familie ins Wanken. «Den Mitgliedern der standesbedünkelten Unternehmerfamilie wird erst die Maske vom Gesicht gerissen und dann der Spiegel vorgehalten, und zwar so lange, bis es gar nicht mehr anders geht, als sich irgendwie ein bisschen zu besinnen», so zu lesen in einer Rezension. Den ­Abschluss am Samstag kommender ­Woche macht «Druk – Another Round», ein ­dänischer und in den dortigen Kinos

überaus erfolgreicher Film von Thomas Winterberg, der sich auf humorvolle aber auch nachdenkliche Weise des Themas Alkoholsucht annimmt: Der ausgebrannte Geschichtslehrer Martin und drei Kollegen müssen dringend neuen Schwung in ihr Leben bringen und verabreden daher ein ungewöhnliches Experiment: Von nun an wollen sie während der Arbeit stets einen Alkoholpegel von 0,5 Promille halten und testen, ob sie auf diese Weise ihr Leistungsvermögen entscheidend steigern können.

Ticket und Zertifikat

Wie bereits angekündigt, ist die Zuschauerzahl auf 600 Personen pro Abend beschränkt und jeder, der kommen will, muss entweder online oder bei einer Postfiliale in der Region sowie in der Stadt bei der Basler Zeitung oder Bider&Tanner ein Ticket kaufen – online jeweils sogar bis kurz vor Filmstart um 21 Uhr möglich. Ein Ticket kostet 8 Franken. Einlass samt garantiertem Sitzplatz und freier Platzwahl gibt es zudem nur, wer neben dem Ticket ein gültiges Covid-19-Zertifikat vorweisen kann – es gibt vor Ort keine Abendkasse und keine Testmöglichkeiten.

Alexander Strohm verrät dem Wochenblatt Neuigkeiten in kulinarischer Hinsicht: «In den vergangenen Jahren waren wir immer knapp mit unserem Filmmenu. Dank der Mitwirkung und Unterstützung des kulinarischen Teams des Erlenhofs werden jeden Abend genügend Portionen zur Verfügung stehen und selbstverständlich gibt es jeweils auch eine Vegi-Option. Zusätzlich haben wir einen Grill, eine Bar und auch die Weinbar kehrt zurück, jeweils mit den passenden Tropfen zum Menu.» Die Tore und damit auch die kulinarischen Angebote werden jeweils um 18.30 Uhr geöffnet und laden zum Verweilen ein. Weitere Informationen auf

www.filmtage-reinach.ch

Exklusive Tickets gewinnen

car. Das Wochenblatt verlost zudem 3 x 2 Tickets, die an einem der Abende eingelöst werden können. Einfach ein E-Mail mit dem Stichwort «Filmtage» an wettbewerb@wochenblatt.ch senden; Name, Adresse und Telefonnummer nicht vergessen. Die Gewinnerinnen und Gewinner werden per E-Mail kontaktiert.